Ich schwöre ja auf diese Zwergschule im calvinistischen Nordschottland!
Welche Schule für die Kinder? Die nächste um die Ecke, eine bessere mit Anfahrt, eine konfessionelle gar?
Eine schwierige Frage für Eltern, besonders für berufstätige Eltern, besonders, seit die Schulen durch rotgrüne Reformblödeleien so schlecht geworden sind.
In der Familie des Kaisers Marc Aurel schwor man auf die private Lösung, nämlich auf die Auswahl der Lehrer zum privaten Unterricht, wie Marc Aurel eingangs seiner “Selbstbetrachtungen” darlegt und zur Nachahmung empfiehlt. So hat es auch Goethes Vater gehalten, indem er selbst den Sohn unterrichtete. Inzwischen herrscht in Deutschland Schulpflicht, und auch Goethe würde die kaum erspart. Einige, ganz wenige Punkte sprechen auch für den Besuch einer Schule mit Klassenverband. Wie also wählen? Dies kann nach reiflicher Überlegung und Pro-und-Kontra-Listen-Erstellung für diverse Schulen nur individuell entschieden werden, und da kann die Wahl für nichtkonfessionelle Kinder durchaus auf eine konfessionelle Grundschule fallen. Auch bei säkularen Eltern. Durch das Elternhaus läßt sich der Aberglauben, der in der Schule verbreitet wird, aussteuern. Schließlich kommt es vor allem auf die Disziplin in der Schule an und auf die Vermittlung der grundlegenden Kulturtechniken. Lesen, Schreiben und Rechnen aber sind neutral und wissensöffnend. Eine Überraschung kann aber eintreten, wenn die Kinder dann mit 8 Jahren getauft werden wollen, weil es die anderen in der Klasse schon längst sind. Hier entfalten der Glaubenshintergrund der Schule und die Gleichaltrigengruppe ihren großen Einfluß. Was tun in einem solchen Fall? Dem Prinzip huldigen oder dem Anpassungsbedürfnis des Kindes Raum geben? Schwer zu sagen. Man könnte die Glaubenseingemeindung als Kinderkrankheit betrachten, die irgendwann überwunden sein wird. Und nachhelfen ließe sich durch mählich aufklärende Denk- und Textarbeit. Wie es der übliche Entwicklungsgang in der Zeit der Großeltern war, die per Säuglingstaufe von der Kirche vereinnahmt wurden und später aus dem Aberglauben herauswuchsen.
Und wenn die Kinder daran kleben bleiben sollten? Dann kann man sich immer noch mit der Ökumene trösten und der Betrachtung, daß christliche Lebensbilder den Lebensweg nicht in ähnlich schlimmer Weise verbiegen, wie dies in fast allen anderen Religionen und Religiönchen leicht der Fall ist, man braucht nur nach Indien zu sehen.