Samstag, 3. Juni 2017

Lernen. Pinker.







“Die Beherrschung der Mathematik ist zutiefst befriedigend, aber sie ist der Lohn für harte Arbeit, die für sich gesehen nicht immer nur Freude macht. Ohne die Wertschätzung hart erarbeiteter mathematischer Fertigkeiten, die in einigen Kulturen selbstverständlich ist, wird es wohl niemand zur wahren Meisterschaft bringen. Leider spielt sich im amerikanischen Leseunterricht die gleiche Geschichte ab. Bei dem vorherrschenden Verfahren, einer Ganzheitsmethode, ist die Erkenntnis, daß Sprache ein sich natürlich entwickelnder menschlicher Instinkt ist, zu der evolutionär unsinnigen Behauptung verdreht worden, das Lesen ein sich natürlich entwickelnder menschlicher Instinkt ist. Statt der altmodischen Übungen, bei denen Buchstaben mit Lauten verknüpft werden, werden die Kinder in eine soziale Umgebung mit einem vielfältigen Angebot an Texten ‘eingetaucht’, und sie lernen nicht lesen. Ohne das Verständnis dessen, wozu der menschliche Geist in der Umwelt, in der sich unsere Evolution vollzog, angelegt wurde, ist die unnatürliche Unternehmung namens Schule wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.”
Pinker, Denken (OT How the mind works), S. 423f.
Das ist der Hintergrund der nachlassenden Schulleistungen in Amerika und Europa. Dabei liegen die USA bei der Lesekompetenz Ende Grundschule auf Rang 6, während Deutschland auf Platz 16 rangiert. Bei der wichtigsten Gruppe sieht es noch schlechter aus: “9,5 Prozent der Schüler lesen in Deutschland sehr gut, jedes zehnte Kind zeigt also fortgeschrittene Leseleistungen. In der Russischen Föderation sind das 19,3 Prozent, in England 18,3, in den Vereinigten Staaten 17,3 und in Ungarn 12,2 Prozent. Noch größer sind die Unterschiede zu den Spitzengruppen anderer Länder in Mathematik und in den Naturwissenschaften.” (Schmoll, FAZ 12.2.12 / Institut für Schulentwicklung, Dortmund)


Im Hintergrund dieser Entwicklung ist Rousseau auszumachen, in dessen Erziehungsideologie im “Emile” alles ganz von selbst geht. Man muß dazu wissen, daß dieser üble Knilch seine fünf Kinder nach der Geburt ins Findelhaus gab, eine versteckte Form des Infantizids, denn diese Kinder hatten schlechte Überlebenschancen.













Die kammermusikalische Intimität läßt sich kaum schöner zelebrieren. /// Leipzig String Quartet - Dvorák op. 96

Imad Karim. Klare Sprache, klare Folgerungen. /// FDP Buehl - Diskussionsrunde auf dem Gelben Sofa 1von2