Donnerstag, 28. August 2008
7,6% Arbeitslosigkeit (im Süden weniger), Sklave des Unternehmens, Probleme russischer Individuen
Graphik: FAZ 28.8.
Der Weg zur Vollbeschäftigung ist bei 7,6 % noch weit (USA 5,3%)
- "Beschäftigung. Arbeitslosenzahl fällt stärker als erwartet Dass die Erwerbslosigkeit im Monat August zurückgeht, ist normal. Doch in diesem August gibt es besonders gute Nachrichten von der Arbeitsagentur: Auch saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit stärker gefallen als Fachleute erwartet hatten. ..." 28.8. FAZ // Wer sich am Ziel glaubt, geht zurück. (Laotse)
- Sklave des Unternehmens: "Herr Sendele, Sie arbeiten seit mehr als 20 Jahren als Personalberater. Was unterscheidet die heutigen Vorstände von ihren Vorgängern? Sie arbeiten wesentlich mehr. Vor 20 Jahren hatten es die Manager noch gut. Da passten die wesentlichen Termine in einen kleinen Taschenkalender, den man im Jackett unterbrachte. Der Einsatz, den die jungen Manager bringen müssen, hat sich durch die Globalisierung deutlich erhöht. Gehen Sie mal an einem Sonntagnachmittag in eine Lufthansa-Lounge, das ist wie ein Wespennest. Da sitzen sie reihenweise und warten auf die Flüge nach Asien. Zurück kommen sie frühestens freitags, oft erst samstags.
Was ist mit der vielbeschworenen Work-Life-Balance?
Die gibt es eigentlich nicht mehr. Mir hat gerade der Vorstand eines großen Unternehmens erzählt, dass sein vier Jahre alter Sohn sich am Wochenende Blazer und Krawatte anzieht und sagt: "Ich muss ins Büro", weil er das von seinem Vater so kennt. Es wird erwartet, dass Manager alles für die Firma geben. Diese Burschen schrammen permanent am Rande ihrer physischen und psychischen Leistungsgrenze entlang. Ich glaube nicht, dass sie das mit Freude tun, aber vielleicht ist das der Preis dafür, dass sie ganz oben sind und mehr verdienen als andere. ...", Personalberater Hermann Sendele. „Manager verhalten sich wie dressiert“, FAZ 21.8. // Managerbesoldung muß auch unter dem Gesichtspunkt einer Kompensation für ein Sklavenleben betrachtet werden.
- Probleme russischer Individuen:
Was verbindet Marx, Engels, die Romanows, die Bolschewiki und die Putins? Die Ignorierung, das völlige Übersehen des Individuums als Kraftquelle für Wohlstand und Zivilisation eines Landes. Die linken Kollektivisten und die autokratischenen Machtpolitiker glauben gleichermaßen an den Zentralismus und schätzen den einzelnen Menschen gering. Auf den aber kommt es an, auf die Medici, Fuggers, Luthers, Krupps, Rockefellers, Fords, Gates, Hopps, die Meiers und Müllers. Die Morosows und Schtschukins mußten den Lenins weichen, ein Chodorkowski wurde von Putin in den Gulag geschickt. Die Schätzung des Individuums ist in Amerika politisches Allgemeingut, in Rußland ist es die Anbetung der zentralistischen Macht. Das ist Rußlands Problem. Und das Problem der russischen Individuen, die leicht wie Politkowskaja mit einer Kugel im Kopf enden können. Jäger schreibt leider völlig daran vorbei. (Geschichte der Russophobie, Weltfeind im Osten - Zur geistigen Vorgeschichte der "Neocons". Von Lorenz Jäger, FAZ 26.8.)
- 28. August 1748 Goethe Geburtstag, Zz zieht vor:" Geburtstag von Amalie Fürstin von Gallitzin. Sie war der geistige Mittelpunkt des sogenannten „Kreises von Münster“, ... sie hatte das Leben bei Hofe gegen das Studium der Wissenschaften eingetauscht, erzog ihre Kinder selbst und suchte unermüdlich danach, ihre Fähigkeiten zu erweitern. Bisweilen wirkte Amalie übereifrig und überspannt, besonders in ihrer spät erwachten katholischen Frömmigkeit." Zz
Abonnieren
Posts (Atom)