Montag, 26. Dezember 2016
Besser klug als intelligent
Skepsis ist eine Eigenschaft der Klugheit - nicht unbedingt der Intelligenz. Die Intelligenz als Informationsverarbeitung und -bearbeitung erreicht früh den Leistungshöhepunkt mit etwa 17 Jahren und nimmt dann langsam ab. Mit der Klugheit - die Lebenserfahrung und Selbsterfahrung zusätzlich zur Intelligenz beinhaltet - verhält es sich umgekehrt. Sie erlangt man erst spät und sie wächst mit den Jahren. Hochintelligente Menschen, die wenig Klugheit entwickeln, wozu viel Selbstkontrolle gehört, sind stets gefährdet. Normalbegabungen, die Klugheit entwickeln, haben die größten Chancen, Meister der Lebenskunst zu werden. Höchstbegabungen wie Pascal dagegen glauben an Hokuspokus und landen im Mistbeet, im Kloster. Da hatten sie aber schon allerhand Mathematisches und Naturwissenschaftliches erfunden und gefunden.
Vgl. http://www.nzz.ch/feuilleton/hoher-intelligenzquotient-skepsis-waere-klug-ld.136396#kommentare
Torheiten und IQ
Man muß damit leben, mit den Torheiten der Politik, wie mit Weihnachten, Silvester, Knallerei, affigen Zeitgenossen, dem Wetter etc. Dem Genom und seinen Vorgaben, darunter auch der Intelligenz, die ja allgemein hochgeschätzt wird. Daher lautet die Lieblingsbeschimpfung in allen Lagern gegenüber den anderen: dumm, hirnrissig, geistig beschränkt, dement etc. Und auch gegenüber den Regierenden ganz allgemein. Spielt der IQ der politischen Führer möglicherweise eine Rolle?
Die Sache ist knifflig. Schon die Beurteilung, was unter „Torheit“ fallen soll, ist nicht eindeutig zu beantworten. Wie töricht war es von seiten des Zaren, Lenin nicht exekutieren zu lassen? Lenin war in jedem Fall intelligenter als Zar Nikolaus II., und zwar so intelligent, daß er sich in einem brutalen Bürgerkrieg durchsetzte und Rußlands Weg in die Zivilisation blockierte. Stalin, auch intelligenter als der Zar, führte den blutigen Terror auf die Spitze.
Auch Pinker reflektiert den Punkt. In „Gewalt“ (S. 954ff.) sieht er die drei Präsidenten Kennedy, Carter und Clinton als intelligenter an als etwa Nixon, der nicht der beste und intelligenteste gewesen sei. Unter Kennedy aber begann die Entsendung amerikanischer Soldaten nach Vietnam, Nixon beendete den Vietnamkrieg; wobei die Beurteilung dieses Krieges insgesamt recht schwierig ist. Unter Carter wiederum begann die Unterstützung der Taliban gegen die russische Besetzung Afghanistans. Das Problem hat Clinton verstärkt, die Taliban eroberten 1994 Kabul und verheerten das Land im Krieg gegeneinander. Das Problem wurde zwar von Clintons Amtsnachfolger G.W. Bush (IQ 130+) entschärft, harrt aber weiterhin einer Lösung.
Wie auch die Frage, ob vielleicht richtig dummen Präsidenten weniger Torheiten unterlaufen. In der Demokratie läßt sich das aber nicht in Erfahrung bringen, denn nur ziemlich intelligenten Politikern mit IQ über 120 (Daumenschätzung) kann ein Aufstieg gelingen.
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