Samstag, 16. November 2019
Einheit und Spaltung
Nach dem Zerfall der Römischen Republik übernahmen - meist nach blutigen Bürgerkriegen - die Kaiser das Regiment. Sie pflegten sich einen speziellen Gott für ihre Regierungszeit zu erwählen als eigene religiöse Duftmarke. Im Bürgerkrieg gegen Maxentius probierte 312 Constantin an der Milvischen Brücke einen neuen Gott aus, und siehe da, er gewann mit Christus. Hernach ging es mit dem Christentum aufwärts und mit Rom abwärts. Constantin zog nach Konstantinopel, das er begründete.
Wenn der Häuptling ein Spaltpilz ist, dann gibt es schnell neue Gruppen und Erlebnis-Milieus, ob bei den Pythagoräern, den Montanisten, den Waldensern, den Lutheranern, Calvinisten etc. Wenn es ähnlich Wehrhafte sind, gibt es Bürger- und Religionskriege. Am Ende bleiben Pluralismus, Herkunfts- und Berufsmilieus sowie Freizeit- und Erlebnismilieus. Allerdings nur relativ friedlich in den freiheitlich verfaßten Staaten, dort treten jedoch immer auch rivalisierende Jugendgruppen auf (vgl. „Westside Story“, Rocker und Mods etc.).
Von jeder Großideologie sondern sich kleinere Gruppen ab wie Marxisten, Maoisten, Nationalsozialisten, RAF, PLO u.a.m.
Einheit gibt es nur vorübergehend, wenn zB die Perser angreifen; dann finden sich rivalisierende Stämme und ideologisch differente Poleis zusammen wie Sparta und Athen. Oder die NATO. Einheitliche Verfassungen und supranationale Ordnungen tragen nur zeitweilig, dann erfolgen Zusammenbrüche wie im antiken Rom oder der Sowjetunion oder Austritte wie der Brexit.
Der Nationalstaat aufsitzend auf einer nationalen Orientierung hat bisher relativ lange gehalten ohne eine absolute Monarchie oder Diktatur. Dem Nationalstaat setzen heute Multilateralismus, Globalismus und Multikulturalismus arg zu, speziell in Europa, aber ähnlich auch in den USA. Schwächlich erscheint auch das russische Imperium, während das neue hypernationale China noch an Macht gewinnt.
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