Montag, 31. März 2014

Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln








Sie wollten doch nur spielen und Geld verdienen, die Jungs vom National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado - und dann kam es genau andersherum - Klimawissenschaft gehört eben in den Sandkasten.



Die Abkühlung habe bereits hunderttausende Menschen getötet, so der Vorgänger von Al Gore 1976:

“The cooling has already killed hundreds of thousands of people in poor nations... If it continues, and no strong measures are taken to deal with it, the cooling will cause world famine, world chaos, and probably world war, and this could all come by the year 2000.” 

Lowell Ponte, The Cooling, 1976 (from http://www.princeton.edu/~strasbrg/ruseScare.html).
/ http://www.wmconnolley.org.uk/sci/iceage/ponte.html

Sonntag, 30. März 2014

Frühlingsgruß








Die Birke blüht etwas unscheinbar, aber sie blüht










Frühlingsgruß

Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tannbaum überm Land.
Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, du schöne Welt, du,
Man sieht dich vor Blüten kaum!
Eichendorff



Enzensberger, der, der früher zur Lektüre der Fahrpläne riet, statt der Oden, findet heute, daß Eichendorff “haltbare” Lyrik  geschrieben habe. Stimmt. Allerdings bezweifle ich, daß er in der preußischen Amtsstube von “Waldhörnern” träumte, wie Enzensberger in seinem Elaborat “vor dem techno und danach” meint. Eichendorff hat auch schwächere Gedichte geschrieben, und in denen kommen Versatzstücke der Zeit vor wie “Waldhörner” und die “Jagd”. Sie sind aber nicht wörtlich gemeint, denn sie passen nicht zur etwas verschatteten Eichendorff’schen Grundstimmung, wie sie auch in “Frühlingsgruß” im Einsamkeitsmotiv hervorschimmert.

Samstag, 29. März 2014

50 Jahre Abbau der kognitiven Textprogrammteile



Den ganzen Tag schon feiern sie sich beim Westdeutschen Rotfunk, Abt. WDR3. Ich höre ihn immer noch oft, besonders das Klassik-Forum. Aber immer weniger, weil ich oft zu Nederland Radio4 und RTBF, BR u.a. schalte. Das Klassikprogramm wurde besonders zugunsten des Jazz stark gekürzt. Dem Jazz lausche ich zwar auch, aber meist nicht zu den Zeiten, die der WDR für richtig hält. Deswegen höre ich vor allem Radio4, weil dort ein verläßliches Programm wartet.-

Klassische Musik gehört zweifellos zur “Kultur”, aber doch zur Sparte Unterhaltung. Musik bedient Gefühle. Wissen und Denken werden durch die Sprache bedient, wenn überhaupt. Und da vermisse ich seit langem die Sendung “Am Abend vorgestellt”, die nicht einmal mehr erwähnt wird. Diese Rezensionen konnten sich hören lassen; auch wenn sie überwiegend linksgewickelt waren, so besaßen sie jedenfalls Niveau. Dergleichen gibt es nicht mehr auf WDR3. Wenn überall das Niveau absackt, warum sollte der WDR3 da eine Ausnahme machen?




"Wie anders tragen uns die Geistesfreuden,
Von Blatt zu Blatt, von Seit' zu Seit'!"

Goe., FAUST

Freitag, 28. März 2014

Schwermetallfresser ohne Erlaubnis des Bundesumweltamtes



Prima, kann man da nur sagen, weiter so.  Da unten ist was los - eingeheizt von der Radioaktivität des Erdinnern.

(Bild: Wiki.)

Für Landtiere wie den Menschen steht das Land im Vordergrund, obwohl es nur einen kleinen Teil der Erde ausmacht. 
Zwei Drittel sind von Meeren bedeckt, und dort soll ja auch das Leben entstanden sein. Unten in der Tiefsee, an den bis zu 400°C heißen Thermalquellen, “Schwarze Raucher” genannt. 

Wärmeliebende Bakterien “veratmen” dort Metalle, wie der Mensch seine Nahrung verbrennt, und sie wandeln Kohlendioxid in Biomasse um, die dann für alle anderen Lebewesen zur Verfügung steht, bis hin bis zur grasenden Kuh auf der Weide.

Donnerstag, 27. März 2014

Haarig




Parallel zur Muskelmode bei den Jungmännern, den immer größeren Ausschnitten und den längeren Haaren bei den jungen Frauen wuchs auch die Genderei an den Unis. Einen kausalen Zusammenhang dürfte es allerdings dabei nicht geben. Während bei schwellenden Muskeln und Busen der sexuelle Zusammenhang auf der Hand liegt, ist dies bei der Haarlänge nicht so klar. Die im Orient verbreitet eingeforderte Haarbedeckung deutet zwar ebenfalls darauf hin, könnte aber auch kulturell veranlaßt sein. Bei einer Pariser Bilder-Schau wird jetzt das Degas-Bild “Auf der Erde sitzende, sich kämmende Frau” gezeigt. Diese Zeichnung liefert einen weiteren Hinweis darauf, daß es sich bei der weiblichen Haarlänge offenbar um einen stammesgeschichtlich kodierten Sexmarker handelt. Nicht nur hat Degas die nackte Dame mit einer Überlänge ausgestattet, hundert Jahre später schreiben auch zwei Feuilletonisten darüber, nämlich Mario Vargas Llosa und Luc Bondy. Und dies auf Anfrage eines weiteren Feuilletonisten, den der Sexmarker offensichtlich auch anmachte.
Llosa: “Diese Zeichnung von Edgar Degas ist aus vielen Gründen wundervoll, vor allem aber deswegen, weil ihre Schönheit von einem machtvollen erotischen Unterton umspielt wird. …” Und Luc Bondy: “Die Erotik des Bildes ist die Menge an Haar, das sie mit dem linken Arm am Kopf hält, als müsse sie vermeiden, dass ihr ganzer Schopf abreißt.
Die Zeichnung erinnert mich an eine Erzählung von Scott Fitzgerald, in der ein Schulmädchen darunter leidet und nicht mehr schlafen kann, weil ihre Kameradin unendlich viele und schöne Haare besitzt, während sie struppige und kurze trägt. Eines Nachts schleicht sie sich ins Zimmer der begnadeten Lockenfreundin und schneidet ihr, während sie schläft, alle ihre Haare ab. …” (Beide FAZ 25.3.14)
Wenn sich Halbstarke, Jungmädels, Islamisten, Orientalen, Belletristen und Theaterleute so unisono äußern, scheint etwas dran zu sein.



Die Gleichstellungsbeauftragte schätzt es kürzer

Mittwoch, 26. März 2014

Blockdenken und von oben herab



Nachdem die Russen die Turkmenen auf der Krim verdrängt haben, wäre es sicher angemessen, wenn Erdogan in Neukölln einmarschierte, denn dort gibt es viele Türken. Außerdem würde das von seinem Korruptionsskandal ablenken.

Hier sieht man, wieviel Schwarzes Meer Rußland besitzt - auch ohne Krim.

(Karte: N. Einstein/Wiki.)

Schmidt wieder
Helmut Schmidt hat sich ganz ähnlich für Putins Krim-Annektion geäußert wie sein Parteifreund und Putins Einflußagent Schröder.
Das erinnert an die seinerzeitige Ostpolitik. Es war von Anfang an das Problem der Entspannungspolitik, die kommunistischen Diktaturen schöngeredet zu haben - wirtschaftlich seien sie stark, außerdem frauenfreundlich und bildungssolide etc. All das hat sich als weitgehend leeres Gerede entpuppt. Die Wirtschaftsschwäche kennzeichnet den Osten bis heute, die Frauen müssen aus Armutsgründen arbeiten, Kinder werden in KiTas gesteckt, die Bildungssysteme liefern schwache Ergebnisse. Helmut Schmidt ging lieber mit dem polnischen KP-Chef Gierek segeln als mit der SOLIDARNOSZ zu sprechen, die durch ihre mutige Initiative die Befreiung des Ostblocks in Gang setzte. Schmidt hat ganz offenbar nichts dazugelernt.  

Dienstag, 25. März 2014

Neue Verträglichkeit


TROTZ BÖRSENHAUSSE Sieben Anzeichen für den Abstieg Amerikas

18.3.14 10:20 • Finanzen100
5 - Derzeit leben 29 Prozent aller Amerikaner im Alter von unter 35 Jahren bei ihren Eltern- ein neuer Rekord. Das liegt nicht etwa nur an der Bequemlichkeit der Jungen. Vielmehr leiden sie unter ihren hohen Schulden und dem geringen Job-Angeboten. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Volumen an Studienkrediten mehr als vervierfacht auf 1,08 Billionen Dollar. Das Volumen ist damit deutlich größer als das der Kreditkartenkredite aller Amerikaner, das bei „nur" 683 Mrd. Dollar liegt. Laut einer Umfrage haben sich 2008 rund 25 Prozent aller Amerikaner im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zur „Unterschicht" gezählt. 2014 waren es 49 Prozent.”“ ////
WD: Auch in Deutschland bleiben viele Kinder als Erwachsene im Elternhaus - oft wird der Dachboden ausgebaut. Diese neue Verträglichkeit liegt am Fortschreiten des Zivilisationsprozesses. Die Eltern kehren nicht mehr Härte und Lieblosigkeit hervor, sie haben mehr an Einfühlung und an Entwicklungspsychologie gelernt. Der Umgang wurde freundlicher und angenehmer zwischen den Generationen. Im Orient ist das heute noch völlig anders.
Absurd ist es, diese Entwicklung mit Verschuldung und geringen Jobangeboten in Zusammenhang zu bringen, gerade in den USA, wo der Arbeitsmarkt viel besser funktioniert als in den meisten westeuropäischen Ländern.
Das Zitieren von Umfragen gehört ebenfalls in die Abteilung LUG UND BETRUG, Umfragen können tatsächlich noch windiger sein als ihr Ruf. Fragen nach der Selbsteinschätzung bedürfen besonderer Sorgfalt. Von außen läßt sich ihre eventuell sinnvolle Anordnung in einem Interview nicht erkennen. Ohnehin sind konkurrierende Ergebnisse nötig, ein Ergebnis allein ist immer zu wenig. Umfragen mit dem schillernden Schichtungsbegriff lassen sozialdemokratische Auftragstellung vermuten.
Die Finanzjournalisten haben hier einen Gipfel des tendenziösen Smalltalks erklommen

Montag, 24. März 2014

Und dann noch billige Häuser



Freund der sparsamen Lebensmittelkäufer in den USA (Bild: Wiki./Benedict)




" TROTZ BÖRSENHAUSSE Sieben Anzeichen für den Abstieg Amerikas

18.3.14 10:20 • Finanzen100 auf Focus online

Nr. 4: „- Wenn man die Inflation berücksichtigt, verdienen heute 40 Prozent aller Arbeiter in den USA weniger als ein Vollzeitbeschäftigter 1968 verdient hat, der lediglich den Mindestlohn bekommen hat.“

Hier wird im Abstand von 40 Jahren verglichen – 1968 mit 2013. Das ist außerordentlich problematisch. Mein erster Laserdrucker hat 1994 rund 4000 DM gekostet. Den bekomme ich heute für 100 Euro, also ca. 50 DM. Ähnlich verhält es sich mit anderen Computer-Artikeln, die heute vergleichsweise verschenkt werden. Bei vielen Technik-Artikeln verhält es sich ebenso. Und der Anteil am Einkommen, der für Nahrungsmittel aufgewendet werden muß, ist in allen Wohlstandsländern ebenfalls rückläufig. In den USA besorgt das vor allem WalMart.
Die Trickserei in der Behauptung geht weiter mit dem Begriff „Arbeiter“. Der Arbeiter von 1968 arbeitet heute in Südchina. Dort wird montiert, was in Amerika entworfen wurde. Viele dieser Tätigkeiten gibt es zudem heute nicht mehr. Weil die Löhne zu stark gestiegen sind, die Konsumenten, vor allem die restlichen Arbeiter, wollen billige Produkte kaufen. Das ermöglicht die Montage in China.
Südchina als amerikanische Werkbank stärkt natürlich Industrie und Gewerbe in den USA nicht. Samuelson hat vor einigen Jahren in der Globalisierungsdiskussion darauf aufmerksam gemacht, daß „Arbeiter“, also die Anbieter einfacher Tätigkeiten, durch die Globalisierung nicht gewinnen oder zunächst kurzfristig nicht gewinnen, weil ihre Arbeitsplätze ins Ausland gehen und die heimischen Löhne im Wachstum begrenzen. Man muß also sehen, daß niedrige Löhne die Arbeitsplätze im Land halten. Arbeit für die Einfachleister ist die Hauptsache für diese Menschen, weil Arbeit ihr Leben strukturiert und sie integriert hält. Sie fallen leicht der Spiel- und Drogensucht anheim. Mindestlöhne sollten tunlichst vermieden werden. Eine moderate Lohnentwicklung ist für die USA und andere Länder eine konstruktive Politik. Wer dagegen verstößt, wie südeuropäische Länder und Frankreich, bekommt Probleme.  

Sonntag, 23. März 2014

Da helfen auch keine Raketen, Wernher




Eine Statue der "Santa Muerte" in Laredo, Mexiko - der aztekische Katholizismus ist so farbenfroh wie orientierungslos

(Bild: Wikip.)








Meine persönliche Überzeugung und Auffassung gipfelt in der Erkenntnis, daß die Menschheit der Kraft des Gebetes heute mehr bedarf als jemals zuvor in der Geschichte.
Freiherr Wernher von Braun (23. 3. 1912 - 16. 6. 1977)
Physiker, Raketeningenieur, baute die erste automatisch gesteuerte Flüssigkeitsrakete "V2", Mitentwickler der "Saturn V", die am 20. 6. 1969 Neil A. Armstrong und Edwin Aldrin auf den Mondbrachte, NASA-Vizechef (Deutschland/USA,1912 - 1977).

Wenn denn das Zitat des Zitatedienstes überhaupt stimmt, denn dieser Zitatedienst aus der Klippschule kommt ganz ohne Quellenangabe aus:
Welche Gebete zu wem der Wernher wohl empfohlen hat? 
Ach, wenn nicht so viele gute Ingenieure so naiv wären 2mm neben ihrem Fach. 

Samstag, 22. März 2014

Lothar Kuzydlowski und drei Mentalitäten, mit Geld umzugehen








Auch Lamborghini fing klein an, mit diesem bildschönen Traktor zum Beispiel; den kaufte der katholische Lothar aber nicht, er fuhr einen Countach.
 (Bild: Späth Chr./Wiki.)



Lothar, Lotto, Lamborghini. 1994 gewann Lothar Kuzydlowski knapp 4 Mio. DM im Lotto. Kaufte und kaufte, soff und soff und starb 1999 an einer Leberzirrhose, kurz bevor er das ganze Geld verkonsumiert hatte.

Teppichleger Lothar Kuzydlowski ist der Prototyp des Typs A aus der VWL-Eingangsvorlesung: 
er hat nach einer bestimmten Zeit so viel Geld wie vorher. 
Typ B bewahrt seine ihm verliehene Summe durch Solidität.
Typ C wiederum vervielfacht sein Vermögen. 
Am Typ C hängt der Wohlstand der Nation.

Reinhold Würth zum Beispiel hat es innerhalb von rund 60 Jahren von etwa 10.000 DM auf  rund 10 Mrd. DM (5 Mrd. €) Anlagevermögen gebracht. Er hat lange bescheiden gelebt, viel gearbeitet und in Schrauben investiert. Er lebt immer noch, Jahrgang 1935 – Kuzydlowski starb mit 53 Jahren. Weiter kann die Schere nicht aufgehen – die anthropologische ncht und  nicht die Vermögensschere.
Und auf diese 3 menschlichen Grundtypen läuft es immer wieder hinaus.
Das ärgert die Neid-Parteien, eines ihrer Propaganda-Instrumente, der „Armuts-Bericht“, gerade wieder vorgelegt, sorgt dafür, daß das Thema immer neu-abgedroschen in die Propaganda-Röhre kommt.   

Freitag, 21. März 2014

Frankfurter Mettwürste







“100 Jahre Goethe-Universität” benannte die FAZ ihre Beilage Anfang des Jahres. Und eine Seite dieser Beilage glorifiziert reichlich die “Frankfurter Schule”, alias “Kritische Theorie”, alias neomarxistisch-freudianischer Theorieaufguß der fatalen Sorte. Diese Melange hat Deutschland verändert. Im Verein mit der Frankfurter “Suhrkampf-Kultur” beherrscht sie heute die Geistes- und Sozialwissenschaften, die Salons und Feuilletons. Wenn die Lobbyvereinigung verd.i immer dreistere Streiks organisiert, und die Arbeitgeber keine Abwehrmittel dagegen einsetzen können, weil ihnen die Kündigung der Rädelsführer und die Aussperrung von roten Juristen entwendet wurde, dann kann man sehen, wie die “Kritische Theorie” in der gesellschaftlichen Praxis präsent ist.

Auch bei der Inflationierung der gymnasialen und akademischen Abschlüsse durch drastische Absenkung des Niveaus lassen die Frankfurter Kritikaster grüßen. “So reich macht das Studium wirklich” hieß ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen (8.2.14) Auch die Adorno-Adepten lügen gern mit Statistik. Sie vergleichen nicht einen Handwerksmeister mit einem Geisteswissenschaftler, einen Elektromeister mit einem Anglisten, sondern verschleiern über die sattsam bekannten Mittelwerte alle lehrreichen Zusammenhänge.

Mittwoch, 19. März 2014

Mal Popper, Logik der Forschung, lesen


"Klimawissenschaften aufgepasst: Vorgefasste Meinungen sind eine der Hauptfehlerquellen in der Forschung

Das aktuelle März-Heft Nr. 100 von HORIZONTE des Schweizerischen Nationalfonds für die Wissenschaftsfinanzierung (pdf hier) bietet neben der üblichen Klimaalarm-Tristesse auch einige kluge Bemerkungen über wichtige Fehlerquellen in der Wissenschaft, die man jetzt nur noch auf die Main-Stream Klimaforschung anwenden müsste…
Wenden wir uns zunächst der Abteilung Klimaalarm zu: Auf Seite 22 kommt die Biologin Anita Risch nach intensiven Studien von abgezäunten Bergwiesen zur Erkenntnis “Auch Heuschrecken beeinflussen das Klima” und “Die Zusammenhänge sind komplizierter als wir dachten”. Aha – so, so.  Aber gut, dass wir dies nun genauer wissen und mit dem Klima hat sowieso alles zu tun… ;-)
Auf Seite 28 werden Arbeiten von Oliver Martin vorgestellt, die dem billigen Rezept der zahllosen Klimaerwärmungs-Trittbrettfahrer-Papers folgen:
1. Man setzt die Klimaprognosen des IPCC als schlicht unbezweifelbare Tatsache voraus.
2. Dann wird modelliert oder getestet, was diese gegebene Erwärmung für jede x-beliebige Fragestellung bedeuten würde.
3. Die Ergebnisse werden anschliessend bedeutungsschwanger als Bewältigungsstrategie für und/oder als Moralkeule gegen die sicher zu erwartende Klima-Katastrophe verkauft.
Dieses Paper-Produktionsrezept hat unbestreitbare Vorzüge: Man geht absolut kein Risiko ein, es garantiert mediale Aufmerksamkeit und das finanzielle Wohlwollen der meisten Förderinstitutionen, und man findet leichter zeitgeist-hörige Journals, die alles – aber auch wirklich alles – was die vorherrschende IPCC-Meinung zu bestätigen scheint, noch so gerne publizieren.
Andererseits darf der effektive Nutzen von vielen dieser Arbeiten durchaus bezweifelt werden, obgleich manche sich vielleicht schon durch ihren unfreiwilligen Humor und die dadurch produzierte Heiterkeit bei der Leserschaft rechtfertigen lassen. Zu letzterer Kategorie gehören auch die Forschungen von Oliver Martin, die auf den Seiten 28-29 mit dem Aufreisser “Wenn sich mit dem Klima die Paarungslust wandelt” vorgestellt werden: Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit dem mono- oder polygamen Liebesleben von Mehlkäfern in Abhängigkeit von der Temperatur und gelangt zur evolutionsbiologischen Binsen-Weisheit: “Der Temperaturanstieg könnte nicht nur zu Artverlusten, sondern auch zu Neubildung von Arten führen”. Und weiter als Déjà-vu: “Die Situation ist komplexer als bisher gedacht”…
Nach diesen Kuriositäten nun zu den bedenkenswerten Beiträgen von HORIZONTE Nummer 100. Auf den Seiten 30 – 31 werden häufige Fehlerquellen in der Wissenschaft analysiert. Zu den grössten Problemen zählt offenbar die Voreingenommenheit von vielen Forschenden. So lesen wir hierüber:
“Natürlich gibt es offensichtliche Erklärungen für so manches falscher Resultat: fehlerhafte Versuche, fehlerhafte Auswertungen oder Interpretationen der Daten, selektive Auswahl der Daten aufgrund von vorgefassten Meinungen der Forscher.”
Hier könnte man anfügen, dass es in den Wissenschaften momentan wohl kaum vorgefasstere Meinungen gibt, als bei den IPCC-Anhängern. Auf den Seiten 46 bis 48 geht’s ähnlich weiter mit einem Interview mit John Ioannidis zur Frage, wie die Wissenschaft weniger fehleranfällig werden könnte. Sein Schluß-Statement verweist darauf, dass viele Wissenschaftler ihre “fixen Ideen” verfolgen, anstatt unvoreingenommen die Realität zu befragen:
“Aber vielleicht sollte dieser Kampf weniger oft der Verteidigung unserer Ideen dienen, sondern öfter dazu, dass unsere Ideen so nah, exakt und fehlerfrei wie möglich an die Wahrheit und die Realität kommen. Was immer diese Realität ist, wir sollten versuchen, sie besser zu verstehen.”
Ein Schelm wer bei diesen Aussagen an die realitätsblinden “Science-is-settled”-Klimaforscher denkt …"

Dienstag, 18. März 2014

Herzlich







Man kennt weder den tag noch die stunde. der akute herzinfarkt tritt ohne vorankündigung auf. ein stück von der ablagerung innen in den adern, den blutgefäßen, kann sich lösen und herzkranzgefäße verstopfen. erfolgt keine schnelle hilfe durch beseitigung des pfropfes, so sterben die zellen ab, die nicht mehr mit blut versorgt werden. je nach zahl der betroffenen zellen und nebenwirkungen kann auch das herz in gänze versagen und tod durch infarkt tritt ein.
Interessant ist, daß herzzellen offenbar riechen können, so jedenfalls riechforscher Hans HATT eingangs der tagung DER AKUTE HERZINFARKT - PRÄVENTION, PROTEKTION, REPARATUR (awk nrw 12.3.14). Bei Aktivierung eines Riechrezeptors wird die Schlagfrequenz verändert (s. die Kurve des Diagramms im Foto). Diese Herzzellen wurden zudem aus der Umprogrammierung von Hautzellen gewonnen. Damit ergibt sich auch die mögliche Perspektive, abgestorbene Herzmuskelzellen eines Tages verläßlich durch nachgezüchtete Zellen ersetzen zu können.



Anmerkung zur Groß-/Kleinschreibung: Gelegentlich, etwa bei Notizen, sympathisiere ich mit der Grimm’schen Kleinschreibung, doch verfalle ich immer wieder in die gewohnte Schreibung, die für mehr Lesefreundlichkeit sorgt.

Montag, 17. März 2014

Nicht alle Blütenträume reifen



Putzige Nachrichtensender wie n-tv u.a. betonen immer wieder, wie wichtig die ganzjährig eisfreie Krim für Putins Schifflein sei - ob die Redakteure in der reformierten Mittelstufe nie einen Atlas in der Hand hatten? Wikipedia bietet ihnen sogar eine Karte des Schwarzen Meeres an! Oder glauben die n-tvler vielleicht, Sotschi friere im Oktober zu, weil dort heuer die Winterspiele stattfanden? Oder bekommen sie von der russischen Botschaft Geld für ihre seltsamen Anmerkungen?


Rußland ist ein Rest-Imperium mit vielen ethnischen Minderheiten. Die Landnahme auf der Krim mit Kalaschnikow-Methoden, also mit sowjetisch-manipulierten Abstimmungen, Abschaltung der krim-ukrainischen Sender Kanal 5 und 1+1 -  diese Art von Abstimmungen unterschlägt die Krim-Tataren und die Ukrainer, die zusammen etwa 30% ausmachen und die zum Abstimmungsboykott aufgerufen haben. Das Abstimmungsergebnis von 95,5% bei 80% Wahlbeteiligung ist frei erfunden.

Im gesamten zusammengeraubten russischen Imperium gibt es nach der Russifizierung in den letzten 200 Jahren Russen, die Putin militärisch “beschützen” kann, weswegen die rund 100 autochthonen Ethnien den Einmarsch auf der Krim sehr mißtrauisch sehen. Ob die Erwartungen der moskaufreundlichen “Heim-ins-Reich-Krimrussen”, denen u.a. eine Verdoppelung der Rentenbezüge versprochen worden sein soll, sich erfüllen werden, bleibt abzuwarten. Wenn ja, dann werden das die armen Russen in den Provinzen bezahlen. Touristisch wird sich wohl nicht viel tun, denn in Sotschi in der Nähe wurden riesige Hotelkapazitäten geschaffen, die bedient sein wollen, und der ukrainische Schwarzmeertourismus wird nach Odessa gehen. Sanktionen könnten sein die bereits angedachten Maßnahmen gegen die Regime-Stützen wie Einreiseverbote und Kontensperrungen, die Rückkehr zu G-7, Einstellung der militärischen Zusammenarbeit und der Lieferung militärischer Güter, eine Revision der Informationsverbreitung etc. Vermutlich muß Kiew dem Verlust der Krim-Russen nicht lange hinterherweinen. Eine andere Frage ist, wie der Kremlfürst mit den Minderheiten der Krim-Ukrainer und Tataren umgehen wird. Und was islamistische Tschetschenen unternehmen werden.


Wenn Putin die Unternehmer weglaufen werden, wird er möglicherweise reagieren. Denn er sitzt auf einem sinkenden Rohstoff-Schiff mit maroden Anlagen. Auf einer abnehmenden Bevölkerungszahl. Auf einer Insel der Einfallslosigkeit, Korruption und Unterentwicklung. Wer allerdings beachtet, wie Putin sich im goldenen Kreml-Prunk präsentiert und in der Provinz als halbnackter Tarzan inszeniert, muß auch veranschlagen, daß er es mit einem Psychopathen zu tun hat. Wie lange der entstandene russische Mittelstand diesen neuen bizarren Zaren ertragen wird, bleibt abzuwarten.

Sonntag, 16. März 2014

Wo bleibt der Rücktritt Gerhard Schröders von Gaskorrup?

putin büchse tarnanzug.jpgDie Macht kommt aus den 
Gewehrläufen, davon ist Putin von Herzen überzeugt.

(Foto: AP/taz)

Mit der Gewalttat der Besetzung der Krim setzt Putin, nach vielen Beispielen zuvor, etwa der Schikanierung der Opposition, ein neues, besonders erschreckendes Zeichen seines reaktionären Machtwillens. Sein Kampf hat einen neuen Höhepunkt der Skrupellosigkeit erreicht.
Mit der Kalaschnikow-Abstimmung heute auf der Krim platzt auch eine sozialdemokratische Seifenblase: man könne darauf setzen, so die Vorstellung, daß der Dialog Annäherung bewirke und die Annäherung Wandel. Wandel zu einem Rechtsstaat und zu garantierten individuellen Freiheiten, allen voran die von Verhaftung unbedrohte freie Meinungsäußerung. 

Diese Strategie ist leider gescheitert. Der Versuch war richtig, doch die Gas-Verträge und die Leisetreterei bei vielen Gelegenheiten waren es nicht. Die Landnahme auf der Krim muß man hinnehmen, aber nicht ohne Protest lassen. Die Ukraine gilt es zu stabilisieren.

Samstag, 15. März 2014

Von Karl Barth zu Matthias Dembinski



Karl Barth, der einflußreiche protestantische Theologe und Taktgeber der EKD fand Stalin gar nicht so übel:
http://www.politics.ie/forum/history/141293-rev-karl-barth-comrade-stalin.html
"It is pertinent not to omit to discriminate in our view of contemporary Communism between its totalitarian atrocities as such and the positive intention behind them. And if one tries to do that, one cannot say of Communism what one was forced to say of Nazism ten years ago - that what it means and intends is pure unreason, the product of madness and crime. It would be quite absurd to mention in the same breath the philosophy of Marxism and the “ideology” of the Third Reich, to mention a man of the stature of Joseph Stalin in the same breath as such charlatans as Hitler, Goering, Hess, Goebbels, Himmler, Ribbentrop, Rosenberg, Streicher, etc. What has been tackled in Soviet Russia - albeit with very dirty and bloody hands and in a way that rightly shocks us - is, after all, a constructive idea, the solution of a problem which is a serious and burning problem for us as well, and which we with our clean hands have not yet tackled anything like energetically enough: the social problem."

And while Popes were being hysterical he said this...

"In its relationship to Christianity, Communism, as distinguished from Nazism, has not done, and by its very nature cannot do, one thing: it has never made the slightest attempt to reinterpret or to falsify Christianity, or to shroud itself in a Christian garment.... There is nothing of the false prophet about it. It is not anti-Christian."

"Class contradiction, says socialism, is the daily crime of capitalism. This system of production must therefore fall, especially its underlying principle: private property - not private property in general, but private ownership of the means of production.... the boundless competition between individual producers must fall; and the state, the whole, must itself become the producer and therefore the owner of the means of production. Jesus is more socialist than the socialists.... Jesus’ view of property is this: Property is sin, because property is self-seeking."

tameri.com

(Non) Response to Soviet Communism

Barth, like many European academics did not condemn the rise of Joseph Stalin or the communism of the Soviet Union. He did not defend the tactics of Stalin, but he found rabid anti-communism even more disturbing. Barth developed a cynicism towards all forms of government, finding none ideal.”

Und was sagte er, Karl Barth, zu den “Blättern für deutsche und internationale Politik”?
“Eine Insel der Vernunft”. (Wiki.) Schließlich stand die SED dahinter, auch finanziell, und die SED fand den Comrade Stalin auch ganz prima. Der stand hinter ihr, der SED, mit Panzern und finanziell.

Und auch heute noch schreiben die intellektuellen Linken in den “Blättern für deutsche und internationale Politik”. Habermas, Leggewie und auch Matthias Dembinski, der Comrade “Friedensforscher” aus Hessen, der gerade viel Mitgefühl für den Stalinfreund Putin aufbrachte und die fühllose Politik der EU kritisierte. (“Friedensforscher: EU hat russische Interessen vernachlässigt”, FAZ 14.3.14)

Sein Genosse Gerhard Schröder, in Diensten von Gaskorrup, sieht das auch so. Sie können die russischen Interessen nicht von Putins Interessen unterscheiden. Schade.

Donnerstag, 13. März 2014

Her mit Finnland und Kongreßpolen!



Schirinowski bekommt 2011 von Putins Puppe Medwedjew den Vaterländischen Verdienstorden umgehängt. Schließlich tritt er mit seiner Liberal-Demokratischen Partei für Rußlands Grenzen von 1917 ein - mit Finnland, Kongreßpolen, Weißrußland und der Ostukraine.
(Bild: kremlin.ru/Wiki.)

Putin gleicht eher einem Monarchen als einem Lenin. Er setzt auf seine eigene Allmacht, auf Nationalismus und die russisch-orthodoxe Kirche, die reaktionärste Abteilung des Katholizismus. Er strebt keine Vergesellschaftung der Produktionmittel an, sondern läßt, wie Hitler, diejenigen Unternehmer unbehelligt arbeiten, die unpolitisch sind oder der Macht in Moskau ergeben.
In der Opposition gegen das Regime Putin befinden sich viele Parteien und Gruppen, von JABLOKO bis Pussy Riot, von Sjuganows Kommunisten bis zu Schirinowskis Nationalisten.  

Seit dem Untergang des britischen Empire gibt es keine Imperien mehr und keine imperialistischen Doktrinen. Die Ausnahme bildet vielleicht die absolute Monarchie des Vatikans mit einer dezidierten universalistischen Ideologie, die missionarisch verbreitet wird, jedoch nicht auf Landgewinn ausgerichtet ist. Und das russische Imperium, wie es seit dem 18. Jahrhundert zusammengeraubt wurde, darunter auch die Krim.
Geblieben sind die Rivalitäten und Konkurrenzen zwischen den Ländern mit vielfältigen Motiven. Dies kann auch grundsätzlich nicht anders sein, erscheint aber weitgehend eingehegt durch das Völkerrecht. Das schließt viele kleine Kriege und militärische Aggressionen wie derzeit auf der Krim nicht aus. Putin verfolgt aber nationalistische Ziele zur Sicherung des alten russischen Imperiums.

Es geht darum, daß die Bürger der Ukraine ihren eigenen Weg bestimmen, ohne Putins Einreden und ferngesteuerte Politgangster wie Janukowitsch.
JABLOKO-Emblem