Freitag, 17. Juni 2011

Klein, aber fein




KKW Kahl - wo will denn die Dame auf dem Fahrrad hin? Und woher mag sie kommen?
(Bild RWE)



- Am 17. Juni 1961 ging Kahl am Main ans Netz:
Nur die allerdümmsten Kälber metzgern ihre Kernkraft selber, könnte man in Abwandlung eines bekannten Wortes anmerken. Für das erste deutsche KKW in Kahl stimmt das aber nicht. Dieses kleine Versuchskernkraftwerk mit nur 15 Megawatt, ein Leichtwasser- /Siedewasser-Reaktor, hatte Ende 1985 seinen Zweck erfüllt und wurde abgeschaltet. Danach wurden große Blöcke gebaut. Der im Bau befindliche französisch-deutsche ERP (European Pressurized Water Reactor, Europäischer Druckwasserreaktor) im finnischen Olkiluoto ist auf 1600 Megawatt ausgelegt. Solche Blockgrößen lassen sich nur mit dem Leichtwasserreaktor erreichen, der inhärent sichere Hochtemperaturreaktor, der in Deutschland von der Politik im Entwicklungsstadium gestoppt wurde, ist nur bis 300 Megawatt einsetzbar. Die Leichtwasserreaktoren haben weltweit seit 50 Jahren demonstriert, daß sie die effizienteste, zuverlässigste und sicherste Art der Energieerzeugung darstellen (Tschernobyl war ein nicht umgerüsteter Graphitreaktor, in Fukushima schalteten die Reaktoren ordnungsgemäß bei dem schweren Erdbeben ab, erst die übergroße Flutwelle zerstörte die Kühlung der Nachwärme.)

Ich kann mich nicht erinnern, daß die Kahler Pionierleistung seinerzeit in der Schule Erwähnung fand. Lehrer waren damals meist auf Vergangenes fixiert. Heute findet die Weltrettungspropaganda in allen Fächern statt, besonders in evangelischer Religion, im Deutsch und in SoWi (Sozialwissenschaft). In dieser Hinsicht sind die Schulen zu Ideologievermittlungsagenturen verkommen, in denen naturwissenschaftliche Kenntnisse nur noch eine Nebenrolle spielen. Die 68er haben sich auch hier durchgesetzt. Es gibt keine ernstzunehmende Gegenmacht mehr auf bürgerlicher Seite. Eine dominierende journalistische Einheitsmeinung wird auch in den Resten des Bürgertums aufgenommen.

- Das Einheitsfeuilleton:
"Nils Minkmar übernimmt zum 1. Januar 2012 die Leitung des Feuilletons der F.A.Z.
Minkmar wurde 1966 in Saarbrücken geboren. Nach dem Studium, unter anderem bei Pierre Bourdieu, arbeitete der promovierte Historiker unter anderem als Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit". 2001 wechselte er zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "

Thomas Steinfeld etwa ging von der FAZ zur Süddeutschen u.s.w.