Das gibt zu denken:
“Für alle codierten Medien scheint zu gelten, daß sie sich einer religiös-kosmologischen Rückfrage nach dem ‘Ursprung’ versagen. Zumindest seit dem späten 18. Jahrhundert, seitdem die Frage nach dem Ursprung zur Frage nach der Geschichte geworden ist, ist die Unergiebigkeit eines Anfangsmythos offensichtlich. … Andererseits kommt man ohne Ersatzkonstruktion, ohne Kausalzurechnungen nicht aus. Wahrheit schließlich wird in der kommunikativen Praxis dieses Mediums so behandelt, als ob sie ihren Entdeckern, Erfindern, Konstrukteuren zu verdanken sei. Daß diese Urheber ihrerseits von strukturierenden Vorgaben abhängen, daß in ihren Biographien Zufall die entscheidende Rolle spielt … wird zwar nicht bestritten, gilt aber nicht als die eigentliche Leistung. Die Zurechnung auf Personen wählt aus, pointiert eine im Netz der Bedingungen faßbare, benennbare Stelle, wertet eine Einzelursache auf und führt auf diese Weise Kausalität in ein prinzipiell zirkuläres Geschehen ein.” (Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 244f.)
Die Frage ist aber, ob sich nicht in einer Person Zusammenhänge bündeln, die zwar keine direkte Kausalität begründen, aber doch eine deutliche Adresse abgeben.