Dienstag, 1. November 2011

Renate Ohr hat recht behalten




Hörte die Nachtigall trapsen und hat alles richtig verstanden: Renate Ohr
(Foto Uni Göttingen)


- Henkels Wortmeldung:
“Die westfälische Kriegserklärung
Deutsche Szene: Hans-Olaf Henkel wirbt in Münster für einen Euro ohne Frankreich
"Rettet unser Geld." Die Retter sammeln sich in der Münsterland-Halle, Samstagabend um 20 Uhr. Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes ...
... noch nicht einmal das Argument. FRANK LÜBBERDING …” FAZ 28.10.2011

Nein, nein, keine Kriegserklärung, sondern ein Rettungsaufruf ergeht an alle, die guten Willens sind und konstruktiv denken: “Rettet unser Geld!” ist das Motto Hans-Olaf Henkels und seiner mutigen Tournee-Initiative durch Deutschland und zugleich der Titel seines Taschenbuches, das Anfang 2012 erscheinen soll. Solchen Bürgermut und -fleiß aus der Mitte der Zivilgesellschaft kann man nur warm begrüßen in einem Land, dessen Bürger sich seit dem Westfälischen Frieden 1648 vornehmlich wie Schafe verhalten, die einem vorgeblich guten Hirten folgen und sich sonst nur wenige Gedanken machen - wie anderswo auch. Henkel sieht den deutschen Wohlstand bedroht durch griechische Betrüger und portugiesische Schuldenpartygänger, durch unsolide Schuldenmacherei überhaupt und denkt an eine Euro-Währungsgemeinschaft der Niederlande, Österreichs, Deutschlands und Finnlands - offen für stabilitätsorientierte Länder wie Schweden, Polen, Tschechien und die Slowakei.
Das wäre eine doch eine große Verbesserung! Henkel gibt keine Kriegserklärung ab, er ruft dazu auf, Ideologen wie Merkel, Westerwelle, Gabriel, Trittin nicht jeden ökonomischen Unsinn abzukaufen. Bravo.

- Ja, richtig: "Renate Ohr:

Braucht der Markt den Euro?
Der Hauptpfeiler der europäischen Integration, der EU-Binnenmarkt, hängt nicht vom Euro ab. Die Vorteile der intensiven Marktverflechtungen sind auch ohne Euro nutzbar. Stabilität und Wachstum bei den Binnenmarktpartnern sind wichtiger als eine einheitliche Währung. … Betrachtet man zudem die Entwicklung des Handels im Euroraum seit Bestehen der Währungsunion, ist festzustellen, daß in fast allen Mitgliedsländern der Anteil des Handels, der mit den Partnerstaaten der Eurozone stattfindet, abgenommen hat. … " FAZ 28.10.11

Renate Ohr ist keine ökonomisch völlig ungebildete Kanzlerin, kein Deutschlehrer wie Gabriel oder Jurist wie Westerwelle; Renate Ohr lehrt Wirtschaftspolitik in Göttingen und forscht zu Währungsfragen der EU und zu international verflochtenen Volkswirtschaften. 1992 initiierte sie ein Manifest von 62 Professoren:
DIE EG-WÄHRUNGSUNION FÜHRT ZUR ZERREISSPROBE.
1998 war sie Mitautorin eines Manifestes von 162 Professoren gegen eine zu frühe Einführung des Euro.
Sie hat leider recht behalten.