Sonntag, 10. Januar 2010

Orientalist Tilman Nagel, Helmut Schmidt im Gespräch



Sieht doch recht nett aus, der verhinderte nigerianische Flugzeugmassenmörder von Detroit

- Scharia-Gericht in Nord-Nigeria in der Provinz Bauchi hat sechs Personen zum Tod durch Steinigung verurteilt und bei 46 weiteren Amputationen angeordnet. Lagos, Reuters/FAZ 15.2.09

- Orientalist Tilman Nagel im Doppelkopf-Gespräch auf hr2 : " Die Mutter Mohammeds kehrte nach der Zeugung zu ihrem Stamm zurück, wie das üblich war. ... Daß sogar Allah und die Engel ihn verehren ... durchdrungen von der Idee, daß die ganze Welt islamisch werden muß ... Fliegen ganz in das Wasser, ein Flügel sei positiv, einer negativ ... Erde um die Sonne, Mufti in Saudi-Arabien ... islamisches Überlegenheitsgefühl ... Frau Schimmel hat immer sehr schwärmerische Vorlesungen gehalten ... sehr gerne in Kairo und Syrien. " hr2 Doppelkopf 8.1.

- Helmut Schmidt im NZZ-Interview auf 3sat: Er ist immer noch ein guter Darsteller seiner selbst, mit 91, inzwischen im Rollstuhl, aber immer noch starker Raucher, der im Gespräch raucht und hustet. Er ist ein lebendes Beispiel dafür, daß auch Intelligenz und Alter gegenüber den Leidenschaften und Süchten das Nachsehen haben können. Er spricht eindringlich und mit wohlgesetzten Pausen, begleitet von strengem Blickkontakt. Konzentriert auf die großen Fragen, die zu bedenken immer lohnt, hört man ihm gern zu. Die deutsche Nation läßt er reichlich früh im Mittelalter beginnen, ohne den Begriff selbst zu befragen. Mitglied im Deutschen Reich waren auch nichtdeutsche Fürsten, und die Konkurrenz zwischen Berlin und Wien machten es zu einem merkwürdigen und ohnmächtigen Gebilde, das Napoleon ohne große Mühe beendete. Auch sehr undifferenziert seine Sicht auf den Islam, ohne dessen zahlreiche Variationen und die traditionelle Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten zu beachten. Sein Freund Sadat hat ihn seinerzeit ein wenig über den Koran aufgeklärt, er selbst scheint seitdem keinen Blick in denselben geworfen zu haben. Sehr wahrscheinlich leitet sich der Monotheismus vom Sonnenkult Echnatons her und war schon damals gegenüber den anderen Gottheiten des Alten Reiches gewaltstiftend. Eine weltweite Gleichberechtigung der Religionen wünscht sich Schmidt; auf die Verfolgung der Bahai in Persien, die Diskriminierung aller nichtmohammedanischen Religionen in der islamischen Welt kam er dabei nicht zu sprechen. Hätte er nicht, alterskühn, den Monotheismus als prinzipiell kriegstreibend überhaupt in Frage stellen können? Das alte Ägypten wurde von den mohammedanischen Eroberern kulturell völlig ausgelöscht, und auch der jüdische und der christliche Monotheismus waren gewaltbereit und intolerant, letztere haben sich allerdings gewandelt, beide haben einen zivilisierenden und wohlstandsfördernden Weg beschritten. Der Polytheismus, etwa in der griechischen Antike, hat die 'natürliche' menschliche Gewaltbereitschaft nicht zusätzlich gestärkt. Zweifellos recht hat er mit dem explosionsartigen Wachstum der Bevölkerung in den Entwicklungsländern als einem der größten Weltprobleme.