Donnerstag, 17. April 2014

Kriegen sie Zeilengeld?










Erstaunlich, was sich da zusammenfindet: Eva Herman, Gerhard Schröder, Gauweiler, Putin und viele, viele Ex-SED-Mitglieder. Sie alle treibt Antiamerikanismus. Despot Putin hat dabei eine besondere Position, seine persönliche Herrschaft, seine Macht, seinen Reichtum will er dauerhaft schützen. 

So verhalten sich eben die meisten Despoten. Seit dem Prozeß gegen Chodorkowski weiß man, was von der russischen Justiz, und was von Putin zu halten ist. Schröder, ein alter Demagoge, dürfte neben den antiamerikanischen Reflexen auch echte, prorussische Ziele verfolgen. Seine Agententätigkeit für die Kreml-Firma Gasprom dient dem Aufbau der deutschen Energieabhängigkeit von Moskau. Vermutlich schwebt ihm eine deutsch-russische Allianz vor, die Deutschland aus der Westbindung herauslösen soll. Typen wie er und Putin würden sich in der gelenkten Moskauer Abnick- und Totschlagsdemokratie die Macht teilen. Versehen mit den Weihen der russisch-orthodoxen Kirche. Die steht für einen besonders reaktionären Katholizismus. Das dürfte konservative Menschen wie Eva Herman an der Putin-Herrschaft anziehend finden. Nachdem die opportunistische Merkel zusammen mit den Rotgrünen die konservativen Kräfte in der CDU völlig entmachtet hat, fühlen sich viele Traditionschristen bedrängt von aggressiven Minderheiten. 

In Rußland verhält es sich genau umgekehrt: Minderheiten werden aggressiv angegangen. Dies ist unter Putin eher schlimmer als zu Zeiten des Zaren. Vielleicht genau so schlimm, wie es in der bolschewistischen Diktatur war, in der allerdings, das ist heute anders, die Opfer nach Zehnmillionen zählten. In dieser Zeit wuchsen die Ex-SEDler heran, die jetzt die Netzseiten der Zeitungen mit Pro-Putin-Propaganda fluten. Sie haben sich schlagartig zu Beginn des Maidan-Aufstands in den Foren angemeldet und schreiben täglich - in der FAZ ist das so - oft mehrere Kommentare. Sind es ehemalige Stasi-Leute, die vom FSB Putins angeworben wurden? Die für jeden Kommentar Zeilengeld bekommen? Oder reicht für ein solches Verhalten die nachhaltige kommunistische Gesinnung aus? Eher nicht. Es wirkt wie dirigiert. Diese Agitatoren haben offenbar den Auftrag, Stimmung zu machen und den Anschein zu erwecken, als genieße Putin mit seiner Aggressionspolitik in Deutschland größere Unterstützung. Aber das ist Potjomkinsche Mache. Potjomkin unterwarf 1783 die Krim und baute die  “Potjomkinschen Dörfer” zur Täuschung auf. In dieser Tradition der Herrschaft und Unterdrückung steht Putin. Wer das unterstützt, sollte sich schämen, Herr Schröder.

Aktueller Nachtrag, Realsatire:
""Wir sprechen die gleiche Sprache"

Putin lässt Snowden im TV zuschalten

Edward Snowden lebt seit einem Jahr an einem geheimen Ort in Moskau. Wegen seiner Enthüllungen, die zum NSA-Skandal führten, wird er von den USA gesucht. Nun fachsimpelt er mit seinem Gastgeber über die Möglichkeiten der Massenüberwachung.
Putin antworte fünf Stunden lang auf die Fragen der Russen - und zum Schluss auch auf Snowdens.
Putin antworte fünf Stunden lang auf die Fragen der Russen - und zum Schluss auch auf Snowdens.(Foto: REUTERS)
Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat sich im russischen Fernsehen einer Fachsimpelei mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die weltweite Datenausspähung der USA gestellt. In einem Video fragte Snowden, ob Russland "die Kommunikation von Millionen Bürgern auf irgendeine Weise abfängt, speichert oder analysiert". Putin schien über eine solche Frage überrascht, sagte dann aber, es gebe keine "Massenüberwachung" der Bevölkerung, die Geheimdienste würden dahingehend strikt überprüft."  n-tv, 17.4.14, 16h
Anmerkung: Was hier "Fachsimpelei" genannt wird, ist tatsächlich eine besonders dümmliche Propaganda-Veranstaltung mit einem jungen Spinner, der zugleich ein Zuarbeiter Putins ist.