Donnerstag, 25. Juli 2013

Jenseits der Versimpelungen wie “gut” und “böse”


Die Neuropsychiaterin Louann Brizendine wollte es wissen und hat sich erfolgreich damit befaßt. So dunkel wie der Buchumschlag ist es nicht! 
(Nebenbei: Wann hätte ein weibliches Gehirn schon mal Amerika entdeckt? Oder einen Computer gebaut?)


Durch unser Genom irren wir nicht frei durch die Welt, sondern verfügen über Verhaltensregulative, die religiöse und kollektivistisch denkende Philosophen ETHIK nennen. Letztere sehen auch meist nur den kulturellen Erweiterungsbau und Textbausteine wie die “10 Gebote”. Nietzsche, der ein großer Anreger und scharfsichtiger Beobachter war, besaß leider keinerlei naturwissenschaftliche Bildung und übersah die Rolle der Genetik völlig. Auch die Rolle der kulturellen und politischen Institutionen nahm er nicht wahr. Und leider war er auch ein völlig unsystematischer Autor, weswegen es zu jeder Stelle in seinem Werk drei anderslautende gibt. Als Pfarrerssohn schien er sich an den christlichen Textsammlungen zu orientieren, die er als Kind in einem frömmelnden Pastorenhaushalt verinnerlicht hatte. Diese Vielzahl heterogener Texte machte das Christentum, insbesondere das protestantische, zur weitaus erfolgreichsten Religion. Aber als systematische Wissenschaft taugt es wenig, und so verhält es sich auch mit Nietzsche. Es gibt keine Freiheit vom Genom, genau so wenig, wie es einen freien Willen bei großen Proteinmaschinen gibt.

Aber es gibt natürlich, neben den angeborenen Regulativen, Beeinflussungen durch die “Gesetze der Nachahmung” (Gabr. Tarde) und durch Erziehung. Erziehung auch von Kriminellen, die gegen die ausgehandelten Gesetze verstoßen. Erziehung auch von Querulanten und Psychopathen wie Heinrich v. Kleist, Mollath, Hoffmann. Der Psychopath Kleist erwies sich als besonderer Schurke, weil er auch noch seine naive Freundin erschoß, während der Neurotiker Mollath, soweit mir bekannt, nur seine Frau verprügelt, weswegen er verurteilt wurde. Der Solarschwätzer Rainer Hoffmann schließlich scheint nur sich selbst zu ruinieren. Wenn sich solche Psychopathen nicht in Behandlung begeben, enden sie wie Kleist.
Der Staat ist jedenfalls nötig, und das ist seine Hauptaufgabe, die Mehrheit der friedlichen Bürger gegen eine Minderheit aggressiver und gewaltbereiter Männer zu schützen. Umverteilung und Frauenquoten sind keine Staatsaufgaben. Das meiste können die Bürger genau so gut oder besser als Staatsbedienstete. Psychopathische Männer sind oft sehr intelligent und können vieles in Gesprächen, beispielsweise gegenüber Sozialarbeitern oder freudianischen Psychologen, gut vortäuschen. Aber im Zweifelsfall vergewaltigen sie die die Gefängnisdirektorin in der Zelle, wir haben es erlebt. Solche Männer muß der Staat möglichst frühzeitig erkennen und verläßlich unschädlich machen. Das gilt besonders für staatskompetente Verbrecher von der Sorte Stalin, die die Staatsmaschine entern und sich damit ein riesiges Land unterwerfen können. Solche Männer kann man nur schwer befrieden, während die Mehrheit der Bürger, insbesondere nach der Pubertät, keine Probleme hat, ihren angeborenen friedlichen Verhaltensvorgaben zu folgen. 
Das hat die Evolution, könnte man unterkomplex formulieren, ganz gut hingekriegt.