Donnerstag, 22. August 2013

King Crimson - Epitaph (with lyrics)

Konfusion mit Lichtblicken


Schon immer hatte ich den Verdacht, daß Wühlmäuse mit ganz finsteren unterirdischen Mächten in Verbindung stehen




EPITAPH

The wall on which the prophets wrote
Is cracking at the seams.
Upon the instruments of death
The sunlight brightly gleams.
When every man is torn apart
With nightmares and with dreams,
Will no one lay the laurel wreath
When silence drowns the screams.


Confusion will be my epitaph.
As I crawl a cracked and broken path
If we make it we can all sit back
And laugh.
But I fear tomorrow I'll be crying,
Yes I fear tomorrow I'll be crying.


Between the iron gates of fate,
The seeds of time were sown,
And watered by the deeds of those
Who know and who are known;
Knowledge is a deadly friend
When no one sets the rules.
The fate of all mankind I see
Is in the hands of fools.


Confusion will be my epitaph.
As I crawl a cracked and broken path
If we make it we can all sit back
And laugh.
But I fear tomorrow I'll be crying,
Yes I fear tomorrow I'll be crying.
KING CRIMSON 1969 / FRIPP, ROBERT / GILES, MICHAEL REX / LAKE, GREG / MCDONALD, IAN / SINFIELD, PETER JOHN > Musik-Video EPITAPH nächster Eintrag
Kopf hoch, Jungs! Laßt euch einfach überraschen. Aber zugleich muß man doch den jungen Burschen Anfang zwanzig gratulieren zu einem Text, wie er in der Rockmusik nicht alle Jahre vorkommt. Die Musik hätte der begabte Komponist auch mit dreieinhalb Jahren hinbekommen. In diesem Alter soll Camille Saint-Saëns sein erstes Klavierstückchen mit eigener Hand notiert haben (Michael Stegemann). Musikalität kann sich sehr früh „bei sonst noch leerem Kopfe“ entwickeln, wie Hegel meinte. Und bei den meisten (Rock-) Musikern kommt auch im Laufe der Jahrzehnte nichts dazu.
Hier bei Robert Fripp weht noch ein Hauch Existenzialismus und Pubertätsmelancholie durch die Zeilen, und kein emotionstreibender harter Kontrast wird gescheut. Aber doch gelungen. Schon der Titel klopft drohend an die Tür und der Refrain der KONFUSION als GRABSTEIN läßt die Emotion immer neu schaudern. Die Worte der Propheten zerbröckeln, der Lebensweg ist steinig und dem Schicksal entkommt niemand. Und dieses Schicksal der Menschheit liegt auch noch in Narrenhänden. Seufz!
Und trotzdem hat es doch die Biomasse Mensch in erstaunlich kurzer Zeit sogar zu elektrischen Gitarren gebracht und einfache Musiker wie die STONES haben ein Vielhundertmillionenvermögen zusammengespielt. Man muß also nicht alles zum Nennwert nehmen.
Aber die Sache mit der Konfusion bleibt natürlich für alle Zeit auf der Tagesordnung. Denn nicht nur liegt das Schicksal der Menschheit in Narrenhänden, die Menschheit selbst besteht überwiegend aus Narren. Religionsnarren, Kriegsnarren, Klimanarren, Währungsnarren, Windstromnarren – die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Wer bleibt da noch übrig? Nur du und ich?
Aber nach dem 20. Jahrhundert ist vielleicht das Gröbste überstanden.  

Nie vom Winde verweht: die Religionsnarren:

im Alter von 12 Jahren wurde Sahar Gul verkauft und zwangsverheiratet. Fortan lebte sie in einem Haus des Schreckens. Weil sie die Prostitution verweigerte, fesselte die Familie ihres Mannes sie im Keller, schlug sie mit glühenden Eisenstangen, ließ sie fast verhungern und riss ihr die Fingernägel aus.

Die Haftstrafe ihrer Peiniger wurde auf ein bloßes Jahr reduziert und nun sind sie wieder auf freiem Fuß! Doch es kommt noch schlimmer: Das Unterhaus des afghanischen Parlaments hat gerade ein Gesetz verabschiedet, das es Familienmitgliedern von Peinigern verbieten würde, vor Gericht auszusagen. Das würde unzählige Kinder und Frauen daran hindern, Gerechtigkeit zu erfahren.” avaaz.org / WELT