Die Birke blüht etwas unscheinbar, aber sie blüht
Frühlingsgruß
Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tannbaum überm Land.
Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, du schöne Welt, du,
Man sieht dich vor Blüten kaum!
Eichendorff
Enzensberger, der, der früher zur Lektüre der Fahrpläne riet, statt der Oden, findet heute, daß Eichendorff “haltbare” Lyrik geschrieben habe. Stimmt. Allerdings bezweifle ich, daß er in der preußischen Amtsstube von “Waldhörnern” träumte, wie Enzensberger in seinem Elaborat “vor dem techno und danach” meint. Eichendorff hat auch schwächere Gedichte geschrieben, und in denen kommen Versatzstücke der Zeit vor wie “Waldhörner” und die “Jagd”. Sie sind aber nicht wörtlich gemeint, denn sie passen nicht zur etwas verschatteten Eichendorff’schen Grundstimmung, wie sie auch in “Frühlingsgruß” im Einsamkeitsmotiv hervorschimmert.