Donnerstag, 16. Februar 2012

Echt fritzisch





Nach der sittenwidrigen Indoktrination junger Gehirne




Johann Baptist Müller wies im Zusammenhang mit Friedrichs II. 300. Geburtstag auf dessen Christentums-Kritik in den Briefen an VOLTAIRE hin:

>> Dabei behauptet er, dass die christliche Moral "der Sittlichkeit ins Gesicht schlägt". Sie habe "die Sitten von Grund aus verdorben". Der in Rede stehenden Religion könne darüber hinaus der Vorwurf nicht erspart werden, ihre Gläubigen zu autoritätshörigen und ungebildeten Befehlsempfängern erzogen zu haben. In der Kirche herrschten "Dummheit und falscher Eifer". Das Kirchenvolk gebe sich eindeutig "als Kind der Furcht, der Schwäche und der Unwissenheit" zu erkennen. Darüber hinaus hätten sich die Christen immer schon "als grobe Plagiatoren von Fabeln" erwiesen. Diese würden von einer "stumpfsinnigen Menge geheiligt". Von den Geistlichen behauptet er, dass sie "zur einen Hälfte Betrüger sind und zur anderen im Aberglauben stecken". Dabei bezeichnet er die Mönche des Kapuzinerordens kurz und bündig "als heilige stinkende Herde". Der angeblich so tolerante Herrscher ließ es sich nicht nehmen, der Verbrennung christlicher Bücher das Wort zu reden. Zynisch bezeichnet er diese Untat als "gutes Mittel bei kaltem Wetter". << (FAZ 15.2.12 LB)

Man kann über jede einzelne Aussage diskutieren, aber vielleicht sollte man das erst nach dem hörenswerten Interview mit Heinrich Breloer tun, der zu dem Thema KATHOLIZISMUS, Sparte katholische Erziehung, etwas beitragen kann. (hr2 Doppelkopf 23.05h)
Auch ich konnte als Kind katholischen Einrichtungen und ihrer bigotten Machtanmaßung nicht entgehen. Die spirituelle Überspanntheit jeder Religion entfaltet leicht eine Dialektik der 'heiligen' Skrupellosigkeit, die in früheren Zeiten, als die Aufklärung die Herrschaft der Kirche noch nicht entscheidend geschwächt hatte, bis zur Verbrennung von Ketzern und “Hexen” ging. Jetzt wurde die als “Hexe” ermordete Kölnerin Katharina Henot vom Kölner Rat “rehabilitiert”, eine merkwürdige Maßnahme nachdem dieser Christenspuk längst erledigt ist. Das Verfahren betrieb ein evangelischer Pastor; will er den Kölner Katholiken übel und dabei unerwähnt lassen, daß die Lutheraner, vor allem die lutherische Obrigkeit, sich bei der Verfolgung von “Hexen” besonders hervorgetan hat?

Überschüssige Kräfte könnten bei den von der islamischen Orthodoxie Verfolgten zwischen Pakistan und Sudan gut investiert werden.

Müller hätte noch erwähnen dürfen, daß Friedrichs Antichristentum, wie bei Voltaire, in einer grundsätzlichen Abneigung gegen Religion wurzelte; deswegen fand er Voltaires MAHOMET prima.