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- Mindestlohn würde 1,9 Millionen Jobs kosten. Der Mindestlohn gefährdet Arbeitsplätze. Doch wie viele Stellen wären eigentlich betroffen? Das ifo-Institut schätzt, dass bei einem flächendeckender Mindestlohn von 9,80 Euro 1,9 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen würden. Selbst bei 7,50 Euro wären es noch 1,1 Millionen Stellen. "
- "Dem Aufschwung geht die Luft aus
Das Wachstum in Deutschland wird sich 2008 deutlich verlangsamen, sagen führende Wirtschaftsforscher. Dafür machen sie die Politik mitverantwortlich. Gleichwohl rechnen die Experten mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosen. ... Der deutschen Finanzpolitik sprechen die Wirtschaftsfachleute auch weiterhin einen negativen Einfluss auf die Konjunktur zu. Für dieses Jahr erwartet das Ifo-Institut einen ausgeglichen Staatshaushalt; das IfW sogar einen leichten Überschuss. Im kommenden Jahr falle aber wieder ein leichtes gesamtstaatliches Defizit an.
Es würden zusätzliche Sozialausgaben beschlossen, aber wachstumsförderliche Steuersenkungen verweigert, kritisieren die IfW-Ökonomen. Es gelte, „eine schleichende Erhöhung der Steuerbelastung zu vermeiden“. Das Ifo-Institut betont, „die massive Anhebung der Mehrwertsteuer, die Verteuerung wichtiger Grundnahrungsmittel und zuletzt der neuerliche Höhenflug der Rohölpreise schmälerten in erheblichem Umfang die Kaufkraft und die Konsummöglichkeiten“. Trotz der günstigen Arbeitsmarktentwicklung habe sich daher die Konsumentenstimmung wieder verschlechtert." FAZ 14.12.
- "Erziehung ist auch eine Frage der Bildung FAZ 11.12.07
Zum Artikel "Pisa: Soziale Herkunft noch immer entscheidend - Streit über Vorveröffentlichung und Prämien für neue Studie" in der F.A.Z. vom 3. Dezember: Pisa-Tests können sich darauf verlassen, in Deutschland aufgewühlte Reflexe auszulösen. Das ist auch jetzt wieder so. Dabei haben diese Tests nur eine bescheidene Aussagekraft. Zum Beispiel deshalb, weil einzelne Länder ihre Prüfungskollektive spezifisch ergebnisorientiert zusammenstellen. Dass es Leute gibt, die solche Untersuchungen gern veranstalten, weil sie sich damit den Anschein von Wichtigkeit geben können, ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, ob man bei der Analyse jeder neuen Messung immer gleich bildungs- und sozialpolitisch grundsätzlich werden muss. Man kennt das ja inzwischen: Einmal sind die Lehrer schuld, einmal ist es die Sozialstruktur. Oder beide.
Der Unfug wird dadurch vermehrt, dass die Analysten, die am lautesten räsonieren und am selbstverständlichsten die Interpretationsherrschaft an sich reißen, am ehesten Ursache und Wirkung verwechseln. Oder die wahren Kausalzusammenhänge unterschlagen. Dazu gehört, dass kein anderes Land derart wahllos so viele bildungsferne Kulturfremdlinge angesiedelt hat wie Deutschland. Das kann nicht ohne Auswirkungen auf die Effizienz des Unterrichts bleiben. Die Kollateralfolge, dass Privatschulen wie Pilze aus dem Boden schießen, spricht Bände. Neben den Plätzen, die Deutschland beim Pisa-Test in der Regel belegt, steht die Beobachtung unter Mängelrüge, dass der Sozialstatus den Bildungserfolg beeinflusst. Die Ursache entzieht sich sozialreparativem Schwarmgeist. Sie ist vor allem darin zu sehen, dass Sozialstatus und Erziehungssorgfalt positiv korrelieren. Mehr Erziehungssorgfalt führt zu besserem Bildungserfolg. Der Bildungserfolg aber entscheidet maßgeblich über den zu erlangenden Sozialstatus. So schließt sich der Kreis. Dieser Mechanismus ist nicht nur nicht korrekturfähig, er ist auch nicht korrekturbedürftig. Für die Tatsache allein, dass minderer Sozialstatus mit geringerer Erziehungssorgfalt einhergeht, gibt es freilich keine zwingenden Gründe.
Bildungsbezogene Erziehungssorgfalt beginnt zum Beispiel damit, dass man sein Kind konsequent zum regelmäßigen Schulbesuch anhält. Sie drückt sich darin aus, dass man mit seinem Kind so oft wie möglich in der Sprache des Gastlandes spricht, in dem zu leben man so begierig ist. Oder darin, dass man etwa als Vater die Lehrerin, die sich besorgt über Verhalten und Leistung des Kindes äußert, nicht mit der kulturwidrigen Replik brüskiert: "Wenn Sie wären Mann, dann ich vielleicht ernst haben Sie."
PETER PIETSCHMANN, BLAUSTEIN, LB Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2007, Nr. 288, S. 10
- - Schön: Tertiär: Vor 65 Mio. bis 2 Mio. Jahren: Die Warmzeit des Erdmittelalters mit tropischer Vegetation in Mitteleuropa dauert während des Alt-Tertiärs Paläogen weiter an. Alle Pole wunderbar eisfrei.