Samstag, 26. Januar 2013

Ach, wär’ sie eine schwäbische Hausfrau geworden - stattdessen stritt sie für Bachelor und Master im Dienste der Massenhalbbildung







Auch kleine Schritte können zur Promotion führen 







Die Vermeidung der Originalliteratur, der Primärtexte - das steht im Zentrum der Vorwürfe gegen die Dissertation der Wissenschaftsministerin Schavan. Sie hat nicht Heidegger gelesen, sondern Walter Biemel über Heidegger (vgl. Kaube, Frau Jedermanns Plagiat, FAZ 24.1.13) 
Frau Schavan verteilt 380 Mio. für die Geisteswissenschaften, da verwundert es nicht, daß sich aus den Reihen der Geisteswissenschaft Verteidiger finden, die darauf hinweisen, daß dieses ihr uninteressiertes Verhalten gegenüber den Primärtexten verbreitet sei. Und sie haben in der Tat recht damit. Das benennt die jahrhundertealte Krankheit der Geisteswissenschaften: die geistlose Abschreiberei. Die weitgehende Wertlosigkeit der Geisteswissenschaften hat hier ihren Grund. Man kann also feststellen, daß Schavans kleingeistige Promotion in der schlechten Tradition der Philosophischen Fakultät steht und nur, weil rotgrüne Geisteswissenschaftler der CDU-Ministerin an die Karre fahren wollen, sei es nicht nötig, großes und nachhaltiges Theater zu veranstalten. Meinen ihre akademischen Verteidiger. 
Diesen Standpunkt kann man einnehmen und zudem erweitern: Schavan wollte nur den Titel, ein wissenschaftliches Interesse verspürte sie nicht, und das paßt gut zur Chefin Merkel, die auch mal so promovierte und dann sofort die Physik an den Nagel hängte, um Politikerin zu werden. In dieser Runde der wissenschaftlich Uninteressierten saß ja auch noch der promovierte Blender Guttenberg.

Aber man sollte doch an die Minderheit der soliden, sauberen und gelehrten Geisteswissenschaftler denken, die gibt es nämlich. Die ihrem Fach, selbst einem merkwürdigen Gemischtwarenladen mit besonders niedrigem Niveau wie der sog. Erziehungswissenschaft, Ehre machen. 
Im Moment fällt mir da kein Name als Beispiel ein, ich reiche den später nach. 
Für diese Minderheit sollte streng auf den wissenschaftlichen Zitierstandard geachtet werden, auch nach der Promotion. Die Titelabstauber aus Karrieregründen sollen in Zukunft keine Schonung erwarten dürfen. Und vielleicht fällt dann eines Tages auch die Unsitte, den Titel als Namensbestandteil zu führen.