Montag, 18. November 2013

Hat Apple den Mac in Manila geklaut?



Leser Hedelfinger reagiert empfindlich, wenn er den Katholizismus angegriffen sieht, wie im Eintrag zu den Philippinen (16.11.13) mit ihrem hohen Bevölkerungswachstum.
Das spielt tatsächlich auf das bekannte Röpke-Zitat an:
"... ist die Frage, ob es den Menschen nicht besser gehen würde, wenn diese Produktionssteigerungen nicht mit einer Bevölkerungsvermehrung einhergehen würden. Warum in aller Welt soll jede Erweiterung des Lebensspielraums, den die Menschen sich durch Erfindungen erkämpfen, immer wieder durch neue Millionen ausgefüllt werden, statt der Wohlfahrtssteigerung der bereits vorhandenen Menschen zugute zu kommen?" Wilhelm Röpke , Lehre von der Wirtschaft, S. 90 (Das Maß des Menschlichen, Röpke-Brevier, S. 78)
Die Filipinos könnten wirklich ihre hohe Geburtenrate dämpfen und damit u.a. sturmsicherer und außerhalb des Sturmflutbereichs bauen, denn Taifungefahr gibt es auf den Philippinen ganzjährig. Und die Wettervorhersage ließe sich ebenfalls verbessern.
Leser Hedelfinger sieht die Armut auf den Philippinen bedingt durch die Ausplünderung durch die USA, die er als Kolonialherren sieht.
Ich würde eher vermuten, daß der amerikanische Wohlstand mit Unternehmen wie Cargill und Agco zusammenhängt. W.W. Cargill gründete 1865 die Firma mit einem Lagerhaus und einer Zimmerei in Iowa, dort also, wo, von NYC aus gesehen, die Idioten domizilieren. Das reichte aber, um das weltgrößte Rohstoffunternehmen zu entwickeln.
I. Aquino war Metzger hinter Manila und hätte McDonald’s gründen können. Er blieb aber bescheiden und zeugte stattdessen 10 Kinder, von denen 4 der allmächtige Gott früh zu sich nahm. Sub specie aeternitatis, im Hinblick auf die Ewigkeit, spielt das alles keine Rolle, und auch Taifune können gläubige Seelen nicht erschüttern. Kismet. Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen.
So dachte man auch lange im agrarischen Bayern, das protestantische Franken ausgenommen. Von Nürnberg nach Fürth fuhr die erste deutsche Eisenbahn, von dort gingen industrielle Impulse für ganz Deutschland aus. Und natürlich für Bayern selbst.
Leser Hedelfinger verweist in Verteidigung des Katholizismus auf das katholische Bayern und seine wirtschaftliche Gesundheit. Die ist aber erst neueren Datums, die protestantischen Teile ausgenommen.
Eine Reihe von Gründen kommt für die gute Entwicklung Bayerns seit etwa 1955 zusammen.
Einmal der Grundstock Franken, dann die protestantischen Flüchtlinge aus den Vertreibungsländern, und die konservative Grundeinstellung der katholischen Bauern, die es sogar bis heute fertigbringt, daß die Abzockerpartei SPD und die Brutallobbyisten der Gewerschaften nur eine geringe Rolle spielen, was sogar Unternehmen aus Kalifornien als Investoren angelockt hat. Auch die Industriegesinnung des Franz-Josef Strauß hat eine Rolle gespielt und natürlich, daß man das calvinistische Geschäftsmodell inzwischen längst auch in München als BWL studieren kann.