Sonntag, 15. November 2009
Walter Laqueurs Lehren aus d. Geschichte d. 20. J., Klimawahn
- Walter Laqueurs Lehren aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts
Dieses Buch steckt voller denkwürdiger Wahrheiten. Es spricht unbefangen Dinge aus, die in der Politik nur selten öffentlich gemacht werden. Aber sein Autor hat auch keinerlei Grund, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Walter Laqueur hat Erinnerungen und Schlussfolgerungen aus einem Leben beschrieben, das mit den blutigen Seiten des 20. Jahrhunderts seine Erfahrungen machen musste. Wer kann dem 1921 in Breslau geborenen und 1938 nach Palästina emigrierten Historiker ...
Laqueur hat immer wieder erleben müssen, wie «unweigerlich schmerzhaft» politische Lernprozesse sind. Er bringt das Dilemma auch demokratischer Politik auf den Punkt: «Massiver Widerstand dagegen, aus Fehlern zu lernen, ist leider die Regel, die Macht ideologischer Verblendungen ist gross, und die Kraft rationaler Argumente bleibt begrenzt.» Die Folge: Erst aus erlittenen Rückschlägen, Niederlagen und Katastrophen zögen die Menschen ihre Lehren. Allzu früh recht zu haben, führe zu nichts; und die Rolle des Warners sei eine undankbare Aufgabe, wenn die Warnungen nicht zum richtigen Zeitpunkt erfolgten und nicht die richtigen Adressaten erreichten.
Umso verdienstvoller ist es, wenn Laqueur trotzdem Prognosen für das Geschehen auf dem internationalen Parkett wagt, zumal sie ungemein realistisch erscheinen: Die Staaten, die nach 1945 imstande gewesen waren, die heutige internationale Ordnung anderen aufzuzwingen, legten wenig Begeisterung an den Tag, diese undankbare Aufgabe auch in der Zukunft zu übernehmen, sofern nicht ihre eigenen vitalen Interessen betroffen seien. Den USA sagt der lange Jahre in führender Stellung im Center of Strategic and International Studies in Washington tätige Historiker nach den Rückschlägen in Afghanistan und im Irak sowie angesichts der «herrschenden Schwäche des politischen Willens, der Verwirrung und des Defaitismus der politischen Elite» eine längere Phase der Neuformierung oder eines wachsenden Isolationismus voraus. China und Indien seien weder bereit noch willens, für längere Zeit Verantwortung über ihre unmittelbare Nachbarschaft hinaus zu übernehmen.
... Laqueur sieht nicht zuletzt das in den vergangenen Jahren immer wieder humanitär intervenierende Europa in einem historisch «normalen» Niedergang begriffen. Für den ehemaligen Direktor des Londoner Institute of Contemporary History ist der Vergleichsmassstab die Weltgeschichte: Kein Staat oder Kontinent kann sich auf Dauer an der Spitze behaupten. Ein Ermüdungsprozess, der zum Niedergang und mitunter zum Zerfall führt, ist unvermeidlich. Aufstieg und Untergang von grossen Mächten sind Konstanten der Geschichte. Manchmal erfolgt der Niedergang aus wirtschaftlichen Gründen, manchmal aufgrund von Niederlagen im Krieg, manchmal weil man sich erschöpft, seinen Willen und seine geistige Stärke verliert.
Laqueur wähnt Europa in einem solchen Stadium der Entwicklung beziehungsweise Nichtentwicklung: Die spektakuläre wirtschaftliche Erholung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg verstelle den Blick auf gravierende Versäumnisse. Bis heute stehe der Kontinent in politischer und militärischer Hinsicht nicht auf eigenen Füssen. Das wäre belanglos gewesen, wenn Machtpolitik keine Rolle mehr gespielt hätte und Konflikte friedlich durch die Vereinten Nationen geregelt worden wären. Doch leider seien die Schwerter nicht zu Pflugscharen umgeschmiedet worden. Die Zahl der Konflikte habe nicht abgenommen.
Vor diesem Hintergrund stellt Laqueur dem «alten» Kontinent ein vernichtendes Zeugnis aus: Politisch sei Europa schwächer geworden. Eine gemeinsame europäische Verteidigungs- und Aussenpolitik erscheine utopisch. Europa sei ausserstande gewesen, in Krisengebieten ausserhalb Europas zu intervenieren, und habe seine Ohnmacht sogar bei Kriegen im eigenen Hinterhof bewiesen. Laqueur «schaudert» es geradezu, wenn er sich Europas Hilflosigkeit angesichts der «heraufziehenden Stürme» vorstellt. Denn Konfrontationen mit Ländern, die in der Machtpolitik alles andere als zimperlich sind, erscheinen ihm unvermeidlich.
Gewagte Prognose:
Hat sich Europa wirklich, wie Laqueur behauptet, aus der Weltpolitik verabschiedet? Hat Europa wirklich «abgedankt»? Bekommt der «alte» Kontinent, wie Laqueur in Anlehnung an Oswald Spengler fragt, eine unweigerliche Konsequenz des Alterungsprozesses zu spüren: den Wunsch eines alten Menschen nach einem ruhigen und unbehelligten Leben? Hat der materielle Wohlstand eine verweichlichte, postheroische Gesellschaft hervorgebracht, die sämtliche Warnsignale ignorieren möchte, die ihren Hedonismus stören könnten?
Bei aller berechtigten Kritik an Europas politischem Kurs: Laqueur selbst schenkt einer historischen Lektion zu wenig Beachtung. Gerade grosse Mächte wie das britische Weltreich oder die Vereinigten Staaten haben sich immer erst in der Stunde elementarer Gefahr aufgerafft, um sich wirkungsvoll zu verteidigen. Die Briten brauchten dazu die Bedrohung der spanischen Armada, Napoleons und Hitlers, die Amerikaner Pearl Harbor und den 11. September 2001. Derlei einschneidende Erfahrungen hat die Europäische Union bisher nicht machen müssen, den Terroranschlägen in London und Madrid zum Trotz. Und präventive Massnahmen gegen mögliche Gegner in der Zukunft sind gerade bei den Europäern alles andere als beliebt.
Daraus aber abzuleiten, dass «die letzten Tage von Europa» gekommen seien, wie Laqueur es bereits 2006 in einem Essay getan hat, erscheint angesichts des weltweiten, nicht zuletzt auch militärischen Engagements der Europäer – man denke nur an die Einsätze auf dem Balkan, in Afrika, in Afghanistan und im Nahen und Mittleren Osten – mehr als gewagt. Europas Zukunft lässt sich ebenso wenig vorhersagen wie die anderer grosser Mächte, die zurzeit im Aufschwung begriffen sind wie China, Indien oder Brasilien – von den Vereinigten Staaten ganz zu schweigen. " NZZ 14.11.09
/// Es gibt nur eine sichere Lehre aus der Geschichte, nämlich die, daß die Zukunft nicht vorhersehbar ist, weder im kleinen, persönlichen Leben, noch im Leben der Gesellschaften und Staaten. Geschichte läßt sich allein als Beispielsammlung für diese Einsicht darstellen. Oder in den Worten Max Webers: "Es ist durchaus wahr und eine ... Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Resultat politischen Handelns oft: nein, geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht."('Politik als Beruf', S. 64f.)
Insofern bleibt immer Hoffnung, doch gibt Europa tatsächlich ein schlechtes Bild ab, die Führerauswahl bringt schwache Figuren wie Sarkozy, Merkel, Brown und Berlusconi hervor, die sich von Wissenschaftsscharlatanen jeden Unsinn einreden lassen, der die Bürger dann Milliarden kostet und die vielen Diktatoren in der Dritten Welt gegen Europa aufhetzt ...
- Klimawahn: " Kopenhagen soll nur Minimalkonsens bringen. 15. November 2009 Beim Weltklimagipfel kommenden Monat in Kopenhagen wird es keinen international bindenden Durchbruch zur Eindämmung von Treibhausgasen geben. Das erklärten die Teilnehmer des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) in Singapur am Sonntag nach Beratungen mit dem amerikanischen Präsident Barack Obama. "
/// Jeder Rückschritt auf dem Holzweg ist ein Fortschritt.
- Indische Studie: IPCC übertreibt bei Gletscherschmelze im Himalaya
Die Diskussion, ob das Abschmelzen der Gletscher weltweit direkt mit dem Klimawandel zusammenhängt bekommt neuen Zündstoff. Zum ersten Mal hat jetzt die indische Regierung westliche Wissenschaftler mit eigenen Forschungsarbeiten konfrontiert, in welchen der Rückzug der Gletscher im Himalaya untersucht wurde.
Bei der Präsentation der Studie am Montag sagte der indische Umweltminister Jairam Ramesh, dass durch diese Arbeit die gängige Meinung über das Abschmelzen der Gletscher in Frage gestellt würde. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Gletscherschmelze im Himalaya und dem globalen Klimawandel könne, so Ramesh, nicht hergestellt werden. Auch wenn sich einige Gletscher im Himalaya nach wie vor auf dem Rückzug befänden, würde dies mit einer Geschwindigkeit erfolgen, die, historisch betrachtet, nicht besorgniserregend sei.
Aussagen der indischen Geologen stehen im Widerspruch zum IPCC .
Mit dieser Auffassung steht der Minister im direkten Widerspruch zum Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dass in seinem Report 2007 noch vor einem totalen Verschwinden der meisten Himalaya-Gletscher bis 2035 gewarnt hatte. Und so führte Ramesh auch an dass er bereit sei, sich mit den Untergangsszenarien von Al Gore und dem IPCC anzulegen
Den ganzen Text finden Sie hier:
http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/indische-studie-ipcc-uebertreibt-bei-gletscherschmelze-im-himalaya/
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