Schwül, 15-25°, b/s
Kältetechnik: "An einem heißen Tag im Jahr 1620 versucht in der Westminster Hall ein Alchimist, den Sommer in Winter zu verwandeln. Auch wenn das Ganze nur zur Unterhaltung von König James vorgeführt wurde, hatte Cornelis Drebbel - ohne es zu wollen - die Klimaanlage erfunden. 200 Jahre später führte Michael Faraday in der Royal Institution einige Experimente durch, die unbeabsichtigt zu Explosionen führten. Dabei wandelte er Gase in Flüssigkeiten um und entdeckte das Prinzip der Kältetechnik. Sein Konzept setzte sich jedoch nicht sofort durch. Denn noch beherrschte der amerikanische Unternehmer Frederic Tudor den Markt. Er hatte die verrückte Idee gehabt, das Eis aus Neuenglands zugefrorenen Seen in der Karibik zu verkaufen. Bis es schließlich den elektrischen Kühlschrank gab, verkaufte der "Eiskönig", wie Tudor genannt wurde, sein Eis in der ganzen Welt.
Die wahrscheinlich merkwürdigste Geschichte ist wohl die, wie die Tiefkühlkost entdeckt wurde. Der Forscher Clarence Birdseye war in Labrador beim Eisfischen, die Temperatur betrug minus 30 Grad Celsius. Als er seinen Fang aufhob und über die Schulter warf, war der Fisch nach ein paar Minuten steif gefroren. Einige Wochen später taute Birdseye ihn wieder auf und kochte ihn, und der Fisch schmeckte erstaunlich frisch. Birdseye hatte das Geheimnis des Schockgefrierens entdeckt. Das Konzept an sich war einfach, aber er brauchte weitere zehn Jahre, um die Schnellgefriermethode für den Handel zu perfektionieren. ( Absolute Zero, Grossbritannien, 2007, 96mn, ARTE F 1.6.08, Regie: David Dugan)
- Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, der Wohlstand veranstaltet Naturschutzkonferenzen, die die Delegierten bezahlen lassen. Welcher dieser Spesenritter kennt: Josef H. Reichholf: Stadtnatur. Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen, Oekom Verlag, April 2007, Preis: EUR 24.90, ISBN-13: 978-3865810427.
- Sloterdijks Doppelkinn wächst, er geht aber immer noch nicht zum Friseur; SED-Sprinterin Geipels Nase wird immer länger; Messeners Haaransatz rückt weiter vor zur Nasenspitze.
Sonntag, 1. Juni 2008
Voltaire
- 1778: Voltaire stirbt. "Ihre Meinung ist mir zwar widerlich, aber ich werde mich dafür totschlagen lassen, daß sie sie sagen dürfen." Aber: Kampf gegen die Kirchen aller Konfessionen. "Ecrasez l'Infâme!" Zerschlagt die Infamie! Dies wurde sein Schlachtruf. "Le fanatisme ou Mahomet le Prophète, deutsch Mahomet der Prophet: Mahomet, wegen eines Umsturzversuchs vom Sherif Sopir aus Mekka verbannt, ist nach der Eroberung fast ganz Arabiens vor Mekka angekommen. Sopir und Mahomet haben noch Rechnungen offen: Sopir hatte Mahomets einzigen Sohn getötet und dieser hatte Sopirs Kinder umgebracht. Bei Sopir lebt die junge Palmire, die er aus dem Hause Mahomets entführt hatte, und die diesen wie einen Vater liebt. Sie ist in Seide, einen Sklaven Mahomets, verliebt.
Sopir verhandelt mit Omar, einem Heerführer des Propheten, über Bedingungen eines Friedensschlusses. Falls Sopir sich zu den Lehren Mahomets bekehrt und ihm folgt, will dieser die Kriegsbeute mit ihm teilen, und sein Sklave Seide soll ihm als Geisel übergeben werden. Doch Sopir lehnt ab.
Mahomet gesteht dem Omar, dass er in Palmire verliebt ist und ihn die Liebe zwischen Seide und Palmire mit rasender Eifersucht erfüllt. Er eröffnet Omar, dass Seide und Palmire die totgeglaubten Kinder des Sherifs sind.
In einem offenen Gespräch mit Sopir legt Mahomet seine Strategie dar. Er will die im Volk verbreiteten Mythen und Legenden für seine Ziele einsetzen: Lass uns der Erde Wahn getrost bemühen; ich fühle mich zu ihrem Herrn bestimmt (II,4). Er sieht für sich die historische Chance eines Weltreichs nach den Gesetzen des Koran, da alle bisherigen Reiche mit ihren Göttern untergegangen sind. Er entwickelt die Vision einer neuen Welt, fühlt sich berufen, Arabien zu neuer Größe zu führen. Die falschen Götter stürz ich, neuer Gottesdienst, die erste Stufe meiner Größe, lockt die Herzen an; Meine Lehre … macht unerschütterlich, und mein Gesetz erschafft sich Helden. (II,5) .
Sopir lehnt das Angebot Mahomets ab, woraufhin dieser ihm ein zweites Angebot macht: Er wird ihm seine Kinder, die noch leben, zurückgeben, wenn er auf die Seite Mahomets überwechselt und ihm, dem Propheten, dient. Doch für Sopir gibt es keine Wahl, er wird das Wohl seines Landes nicht seinen persönlichen Wünschen opfern.
Mahomet beauftragt Seide, den Vater, den er ja nicht kennt, umzubringen und verspricht ihm zum Lohn Palmire: Befolge blind die göttlichen Befehle…. Mit eines Ungerechten Blut bespritzt gehst Du in's ewige Leben herrlich ein (III,5). Nach der Tat soll Seide, der Mitwisser und Nebenbuhler, ermordet werden. Seide wird in einen schweren Gewissenskonflikt gestürzt, da er Sopir schätzt und sich zu ihm hingezogen fühlt. Er fragt sich: Ist das ein Gott, der Hass befiehlt? und Doch mein verwirrter Geist begreift noch nicht, wie dieser gute Gott, der Menschen Vater, zum Meuchelmorde mich bestimmen kann. (IV,3) Doch schließlich ersticht er Sopire, und er und Palmire müssen jetzt erfahren, dass er ihren Vater umgebracht hat.
Unter Mahomets Anhängern wird der plötzliche Tod des Sherifs zunächst als Wunder gedeutet. Doch jetzt scheint sich das Schicksal des Propheten zu wenden, da sich die wahren Motive des Mordes in Windeseile unter dem Volk verbreiten. Als Seide den Propheten erdolchen will, beginnt ein ihm verabreichtes Gift zu wirken und er ist unfähig, den Arm gegen ihn zu erheben. Er stirbt an dem Gift. Auch das wird als Strafe Gottes, als Lohn des Aufruhrs gegen Gottgesandte (V,4) propagiert. Verzweifelt über den Tod des Vaters und des geliebten Bruders ersticht sich Palmire mit den Worten: Die Welt ist für Tyrannen, lebe du! (V,6)" (Wiki.)
Goethe - 1802: Mahomet: Trauerspiel in fünf Aufzügen -
nach Voltaire von Göthe - 102 Seiten, digitalisiert von Google: http://books.google.de/books?hl=de&id=nmoHAAAAQAAJ&dq=Voltaire,+Mahomet
(www.correspondance-voltaire.de/)
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