Montag, 7. März 2011

Schillert und platzt gerne







In Tunesien geht es den einfachen Leuten materiell am besten - die angeführten Zahlen (Pro-Kopf-Einkommen 4160 $ in Tunesien zu 2771 $ in Ägypten und 2868 $ in Marokko) bestätigen den Augenschein. Wenn es trotzdem die ersten Proteste in Tunesien gab, dann deswegen, weil dort die Arbeitslosigkeit junger Akademiker wie auch in Ägypten besonders hoch ist - Studenten sind besonders protestwillig. Die Graduiertenarbeitslosigkeit verbindet sich mit der 'islamisch-etatistisch-nepotistisch-korrupt-despotisch-orientalischen Produktionsweise', in der die Scheichs immer märchenhaft reich waren; am Anfang der tunesischen Proteste stand ein arbeitsloser Graduierter, der sich verbrannte, nachdem ihm das Gewerbeamt den nicht genehmigten Gemüseverkaufskarren beschlagnahmte hatte, mit dem er sich und seine Familie ernährte.

In Ägypten mit dem gebührenfreien Schulwesen herrscht ebenfalls ein Überangebot an Graduierten, die daher oft weniger verdienen als Handwerker; die gebraucht werden.
Warum Hermann hier (Die Chancen sind ungleich verteilt, FAZ 7.3.11) von dem sozialistischen Motiv der "ungleichen Verteilung" handelt, wo es sich um eine 'Bildungsblase' handelt, die von der hohen islamischen Geburtenzahl verschärft wird, bleibt das Geheimnis des Autors.