Donnerstag, 11. Oktober 2007

Spezialisierung und Urteilsfähigkeit, Biosprit, subventionierte Arbeitsplätze

15° s 1,4202 8111

Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

(1852) Friedrich Hebbel (1813 - 1863)

- "Die Zukunft der Erde steht auf dem Spiel.
Worauf sind wir bereit zu verzichten, um zu verhindern, dass Menschen sterben werden, die noch gar nicht geboren sind? Wir (Kaube, Müller-Jung) haben mit neun Nobelpreisträgern, die derzeit in Potsdam tagen, über den Klimawandel gesprochen." FAZ 10. Oktober 2007
Bei dieser Spezial-Selektion von Nobelpreisträgern fühlt man sich an den CLUB OF ROME mit seinen Nobelpreisträgern erinnert, die mit ihren Computersimulationen in den siebziger Jahren für das Jahr 2000 das völlige Versiegen des Erdöls voraussagten. Das war nichts als Unsinn, Nobelpreisträger hin, Nobelpreisträger her. Je weiter die Spezialisierung voranschreitet, desto mehr geht offenbar die allgemeine Urteilsfähigkeit verloren. Ähnlich präsentieren sich die Herren, darunter kein Geophysiker, die dem Ruf des Klapperkönigs Schellnhuber nach Potsdam gefolgt sind, wobei Hänsch eine realistische (und listige?) Sonderposition einnimmt (s.u.). Aber auch ihm scheint unbekannt zu sein, daß das Massengas Wasserdampf in der Hauptsache das Wetter macht, nicht die Spurengase CO2, Methan und Ozon. Und daß die Wolkenforschung noch in der Säuglingswiege liegt. Da niemand die Zukunft kennt, ist es immerhin gescheit von den Herren, überwiegend auf die Kernkraft zu setzen. Sie sind also nicht mehr so albern wie ihre CLUB-OF-ROME-Kollegen. Der Volkswirt Mirlees scheint allerdings besonders ungebildet zu sein, wenn er von Bangladeschs Flutgefährdung redet; die Überflutung gehört in einem Land unter Meereshöhe zur Normalität. Wenn man dort siedeln will, muß man entsprechende Deiche bauen. Das hat mit dem Nordpolarmeer nichts zu tun. Mirlees scheint nicht zu wissen, daß die Arktis ein gefrorenes Meer (H2O) ist, also bei Auftauen bis 4° eine Volumenabnahme zu erwarten ist, mithin keine Veränderung der Meereshöhe. Zudem nimmt die Eisschicht in der größeren Antarktis eher zu.
Die Spezialisierung fördert offenbar die Anmaßung von Wissen über die Spezialgebietsgrenzen und über die Gegenwart hinaus.
Aber wer kann schon bei einer Befragung antworten, daß er sich erst einmal kundig machen müsse? Wenn die Erde doch auf dem Spiel steht?

- Hänsch: Das ist in der Potsdam-Aufregung eine realistische Stimme. Allerdings fragt sich, „ was wir uns wirtschaftlich leisten können, um die Kohlendioxidemissionen zu verringern.“ Zwei Antworten liegen für Deutschland auf der Hand: die sehr große volkswirtschaftliche Bedeutung des Autobaus nicht zu schwächen, und die Kernenergie, ebenfalls wegen ihrer Bedeutung für die gesamte Wirtschaft, als CO2-freie und billige Erzeugungsform auszubauen.

-" 10.10.07 "Großes Stück vom Klimakuchen"
Studie: Klimaschutz schafft in Deutschland Arbeitsplätze. Straubhaar.
ht./km. FRANKFURT/BERLIN, 9. Oktober. Die deutsche Wirtschaft wird überproportional vom Klimaschutz profitieren. Da in den kommenden Jahrzehnten ..." !Subventionierte Arbeitsplätze! Die andere über die Steuer bezahlen! Und diesen Unsinn bezahlen sie auch:
- " Biosprit in der Klimafalle.
Lachgas aus Rapsdiesel: Nobelpreisträger Crutzen klagt an
Ob aus Raps, Mais oder Weizen hergestellt - in der Treibhausbilanz schneidet Biosprit wegen des nötigen Düngers schlechter ab als gewöhnlicher Treibstoff ... " FAZ 02.10.07

Oh glücklich, wer noch hoffen kann, aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen. Faust.