Montag, 13. April 2009

Internetradio, Luhmanns Soziale Systeme, WILHELM TELL




Nach dem Regen halbierte Temperatur: 10-12°C, morgens sehr neblig

Dieser fette, stets vollgefressene Bursche betreibt das Töten nur noch zur Unterhaltung; er spielt mit den Mäusen, beißt sie dann tot und läßt sie liegen


- Es gehört zu den geschenkten Erfreulichkeiten der Menschenwelt, daß dauernd an allen Ecken und Enden gebastelt wird, und dann fällt einem das Internetradio in den Schoß, ohne Störgeräusche, tausende Sender: Ottos Barockmusiksender, Ottos Klassik, Klassikgitarrensender, AVRO Radio-Festival, Sender, auf denen kein Wort gesprochen, etc. : herrlich!

- Luhmann, Soziale Systeme, S. 429: "Als Personen sind hier nicht psychische Systeme gemeint, geschweige denn ganze Menschen." Die Gesellschaft besteht aus sozialisierten Menschen, die dann Personen sind. Die Gesellschaft bleibt sich gleich bzw. ändert sich nur langsam, obwohl die Menschen dauernd sterben und neue heranwachsen. Die Unterscheidung Mensch / Person leuchtet ein und tut es wieder nicht. Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Person sind andere als an Menschen. Lu. nimmt dann ein literarisches Beispiel (Genets Harcamone) um soziale Erwartungen zu illustrieren: "im Gefängnis der blendende Held, im freien Leben nichtssagend und matt".
Das macht doch keinen Sinn. Soweit geht der Einfluß sozialer Erwartung nicht. "Blendender Held" soll wohl heißen: vital, extravertiert, dominant, eloquent; so ein Typ ist das in wechselnden Milieus, wobei natürlich eine größere Rolle als das Milieu die Rangordnung einer angetroffenen Gruppe spielen kann. Auch das spricht für einen Theorieentwurf, der das ganze Zentralnervensystem einbezieht. Sonst werden nur soziale Phänomene, Kommunikationen erfaßt, die eine große Distanz zu den Vitalsystemen besitzen, also zum Beispiel Kommunikationen eher abstrakter Art in Recht, Wirtschaft, Wissenschaft.
Merkwürdig finde ich übrigens, daß Luhmann das verquere Geschreibsel eines Genet im Modebetrieb Paris für bare Münze nimmt. Ein schriftgläubiger Zettelkastenbewohner. Aber immer scharfsinnig und anregend.

- 13. April 1784: Die Uraufführung von Friedrich Schillers Trauerspiel „Kabale und Liebe“; man könnte sagen, das sei wirklich nicht nötig gewesen, so jugendschlecht und gefühlstriefend wie es ist. Da lob' ich mir den WILHELM TELL !

- Afrikas alte Probleme: "Albino-Verfolgung in Afrika
Aberglaube an die Kräfte der „weißen Schwarzen“ ... In den meisten afrikanischen Gesellschaften sind Albinos Außenseiter. Sie haben es sehr schwer, eine Ausbildung und eine Arbeitsstellte zu bekommen, weil viele Afrikaner Albinismus für ansteckend halten. Zugleich gelten die „weißen Schwarzen“ vielerorts als unsterbliche Geister, oder man glaubt, sie seien von Dämonen besessen. Ihr Schicksal ist seit kurzer Zeit stärker in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gerückt. Denn allein in Tansania sollen im vergangenen Jahr rund dreißig Albinos getötet oder verstümmelt worden sein. ..." FAZ
- - "Burundi. Albinos für Rituale ermordet.
Mehr als 30 Albinos wurden in den vergangenen Monaten in Burundi ermordet. Gezielt machen Banden im tansanischen Grenzgebiet Jagd auf Menschen mit dem Gendefekt. Denn ihrem Blut und ihren Körperteilen schreiben Medizinmänner magische Kräfte bei Ritualen zu. Die Killer verdienen mit dem Mord an einem Albino mehrere zehntausend Euro. ..." FAZ 2.12.08

- "Männlein und Weiblein lernen anders bei Sepien
Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es bei der Gemeinen Sepie (Sepia officinalis) auch im Hinblick auf die Orientierung im Raum. Dass ... Männchen stets an den geometrischen Mustern" Jungtiere und Weibchen nicht. FAZ 8.4.