Dienstag, 31. Mai 2011

5% für Oma ihr klein Häuschen






Kiefer-Rose




- Was sie können: Die Grunderwerbssteuer soll von 3,5% auf 5% steigen, steht im rotgrünen Stuttgarter Koalitionsvertrag.

- Hier schreibt ein Examenskandidat aus der Philosophischen Fakultät:
“Der Schwerpunkt liegt auf die individuelle Entwicklung bzw. die Lebenskurve der Interviewpersonen.”
(Aus einem kurzen Text eines Pädagogen.)

- Energie: < Im Gespräch: Svein Richard Brandtzæg, der Vorstandsvorsitzende des norwegischen Aluminiumkonzerns Norsk Hydro
"Auf Dauer sind die Standorte in Europa nicht wettbewerbsfähig"
Hydro hat seine Aluminiumproduktion in der Krise um 26 Prozent gesenkt. Sinke der Strompreis nicht, drohe der Hütte in Neuss (Rheinwerk) die Schließung, ... In die Primärerzeugung von Aluminium hingegen können wir zur Zeit in Deutschland nicht investieren, weil die Energiepreise hier im Schnitt mehr als doppelt so hoch sind als im Rest der Welt. Statt für 25% steht Strom hier für 50% unserer Produktionskosten. Damit sind wir nicht wettbewerbsfähig. > FAZ 15.9.10
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Stromintensive Unternehmen wie Norsk Hydro wird es bald nicht mehr in Deutschland geben, nach der Schließung der großen Aluminiumhütte Stade mit 6000 Arbeitsplätzen wird Neuß bald folgen und Standorte im Ausland wie Qatar werden gestärkt werden. Auch der französische.
Blog 28.3.11


Ach, an diesen Tagen,
Muß man viel ertragen
Gestern Sommer
Heute Herbst,
Gestern Gluthauch aus der Wüste
Heute kalt von Nordens Küste.
Gestern Kernkraft
Heute Mühle
Wirrnis im Politgewühle.

Montag, 30. Mai 2011

"... de bono in melius semper proficere", Bernhard v. Clairvaux, Brief 254





" ... immer vom Guten zum Besseren vorwärtsschreiten".

Cistercium mater nostra?




- Daß das Sein das Bewußtsein bestimmt, trifft in recht allgemeiner Weise zu für das Leben im Wohlstand. Wenn nicht scharfe Gegenmaßnahmen ergriffen werden, dann macht der Wohlstand dumm, faul, unterhaltungsbegierig und orientierungslos. Alles zusammen oder selektiv. Ganz nach Goethes Diktum:
Alles in der Welt lässt sich ertragen, Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.
(Aus Goethes Sammlung „Sprichwörtlich“ von 1815)
Ein starker Einfluß läuft über die Universitäten. Zuviel Geld fließt in die Philosophischen Fakultäten, die sich stark vermehren und ihre Produktion hochfahren, bis der allgemeine Unverstand die "Risikogesellschaft" herbeischwätzt und Theologen in "Ethikkommissionen", von Politfunktionären erfunden und manipulativ handverlesen, über Stromerzeugung in einer Industriegesellschaft befinden.

- Hier schreibt ein Examenskandidat aus der Philosophischen Fakultät:
" Die Forschungsmethode ist ein narratives Interview was mit hilfe der Biographieforschung ausgewertet werden soll. "
(Aus einem kurzen Text eines Pädagogen.)

- Saab-Werk steht still: Obwohl Saab schöne Autos baut, steht die Existenz nach der Übernahme durch SPYKER CARS (eine Abstaubeübernahme) und der 30%igen Anteilsübernahme durch die chinesische HAWTAI weiter auf dem Spiel.
Hohe Löhne, hohe Energiepreise ... (Vgl. NZZ 14.5.11, Chin. Hawtai rettet Saab nicht)

Sonntag, 29. Mai 2011

Magisch







Dürers "Melencolia" von 1514 mit dem magischen Quadrat





Der Alte (Gott) würfelt nicht, soll Einstein im Zusammenhang mit der Quantentheorie gesagt haben. Ob er denn solche Quadrate mit den Quersummen 34 ausknobelt?

Mit Zahlen kann man prima rechnen, besonders, wenn man auch noch schöne Gleichungen zur Verfügung hat, mit denen man das nichtmathematische Publikum beeindrucken kann. Und lange Gleichungssysteme, mit denen man die Temperatur in hundert Jahren berechnen kann, einschließlich der "Kipp"-Punkte für Sintfluten und Weltuntergänge. Die hat schon etwas Göttliches.

Kein Wunder, daß die Ökonomie mit Hilfe der Mathematik und ihrer Modelle endlich eine ordentliche Wissenschaft werden will und immer mehr Mathematiker Volkswirtschaft studiert haben. So konnte man mit der Mathematik schöne Hypothekenkörbe zusammenrechnen und damit wirklich weltbewegend werden. Die Finanzkrise hätten selbst die abstrusesten Geisteswissenschaftler nicht so bewegend hingekriegt. Weil sie nicht rechnen können.

Samstag, 28. Mai 2011

Junge Meisen und alte Narren






Erdbeeren, Pfingstrosen, junge Meisen auf allen Bäumen - alles da bei angestiegenen Temperaturen (20°C).






- "Narren sind alle, die es scheinen, und die Hälfte derer, die es nicht scheinen.
Die Narrheit ist mit der Welt davongelaufen ... Und obschon die Welt voll Narren ist, so ist keine darunter, der es von sich selbst dächte, ja nur argwöhnte."

Gracian, Kunst der Weltklugheit, 201

- " Die nächste Generation der Nukleartechnologie erlaubt es uns, schnelle Reaktoren mit natürlichen Sicherheitsvorkehrungen zu bauen, die keine unzähligen Sicherheitssysteme erfordern, weil die physische Möglichkeit einer Kernschmelze mit anschließender Freisetzung der Radioaktivität ausgeschlossen ist. Diese Reaktoren können zudem mit natürlichem Uran betrieben werden, so dass die Notwendigkeit einer Anreicherung entfällt. Dadurch leistet die neue Technologie auch einen Beitrag zum Kampf gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Schnelle Reaktoren können zudem mit bestrahltem Uran und Plutonium aus Reaktoren der heutigen Generation betrieben werden und dadurch auch die Anhäufung von abgebrannten Kernbrennstoffen mindern.

Es gibt eine breite Übereinstimmung in Kernfragen. Dabei bleibt es wichtig, in internationaler Zusammenarbeit mit den aktuellen Entwicklungen - bei denen Frankreich und Russland führend sind - Schritt zu halten. ... " Sergej Kirijenko, Direktor der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Gemeinsame nukleare Sicherheit, FAZ 27.5.11

- Ein Land aber ist, nur ein einziges weltweit, in dem das Argument der Straße sich mit grünem Fanatismus und Nichtwissen zur Belästigung von bewährten Stromerzeugern zusammenfindet zu finsterer Aktion.

Freitag, 27. Mai 2011

Benzingeld in der Bundeskasse




Befriedigtes Lächeln?

Dom. Strauss-Kahn, hier wohl noch als sozialistischer Kandidat für die franz. Präsidentschaft (Bild Wiki.)


- Benzingeld in der Bundeskasse
Ich tanke seit Jahrzehnten, und noch nie habe ich an der Tankstelle kein Benzin bekommen. Dafür kann ich mich bei den zuverlässigen Lieferanten nur bedanken. Kein Beamtenapparat hätte das hinbekommen. Die Finanzbeamten haben für ihre dubiosen Leistungen aber den Steuer- und Abgabenanteil am Benzinpreis beständig schamlos in die Höhe getrieben. Zwei Drittel stecken sie ein, ohne etwas dafür zu leisten. Nur ein Bruchteil geht in den Straßenbau.
Wo bleibt denn da das Kartellamt?

- Benzinspuren beim Ex-Finanzminister? Nein.
"Dominique Strauss-Kahn, zurückgetretener Chef des Internationalen Währungsfonds, hat Spermaspuren auf der Kleidung des New Yorker Zimmermädchens ..." hinterlassen. FAZ 26.5.11

- Lagarde, eine Nachfolgerin des DSK im französischen Finanzministerium, will nun auch DSK-Nachfolgerin beim IWF werden. Spermaspuren bei Mitarbeitern wie DSK wird sie da wohl nicht hinterlassen, aber ungute Finanzgeschichten sind zu erwarten. Die Juristin rügte die deutsche Wirtschaft, weil sie zuviel exportiere, das ginge zu Lasten der französischen Wirtschaft. Dreiste Dame.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Britannia rules the waves?






Zwei echte Volkswagen:
Wo Bentley draufsteht, ist VW drin, bei Rolls Royce (Motor Cars) ist es BMW

(Bild: Brit Driver / Wiki.)



Englands Geschichte sei glücklicher verlaufen, man müsse das zugeben, meinte Golo Mann in seiner Dt. Geschichte. Zweifellos hat er recht, wer wollte das in Frage stellen, auch wenn England von der Weltmacht absank zu einer Mittelmacht, die sich anstrengen muß, nicht weiter abzusteigen. Die Impulse aus Brüssel wollen Großbritannien in seinen Fähigkeiten weiter schwächen, doch bleibt die Verbindung zum größer gewordenen Enkel Amerika eng. Es handelt sich dabei um eine strategische Allianz, die den geschrumpften Großvater gegen die gefährlichsten europäischen Abenteuer stärkt, etwa gegen die Währungsgemeinschaft Euro-Zone. Im Hinblick auf das gefährliche Pakistan erscheint diese Allianz als besonders wichtig.
In seinen Rezensionen zweier England-Bücher (NZZ 29.04.2011, Vom ewigen Niedergang, Franz-Josef Brüggemeier, Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrh. und Thomas Kielinger, Großbritannien) spricht Speckmann im Untertitel vom "Quicklebendigen Großbritannien", aufzählend Kontinuitäten wie die Monarchie und die Elitebildung in Oxbridge. Solche Traditionen stabilisieren das Leben eines Landes tatsächlich, und Deutschland fehlen solche Anker leider.
Doch befindet sich die Monarchie in der Umbildung zum Pop-Königtum und bedient in dieser Eigenschaft das Schaubedürfnis der einfachen Unterhaltungsnachfrager, während Oxbridge versucht, den Wissenschaftsstandard nicht weiter abgleiten zu lassen gegenüber den führenden Universitäten der USA.

Weniger "quicklebendige" Erscheinungen spricht Speckmann aber nicht an: Die einst stolze britische Autoindustrie gibt es nur noch in Restbeständen, ruiniert von den zahllosen Gewerkschaften.
Die großen Werften sind nicht mehr.
Und wo ist denn die Stahlindustrie geblieben? Die Aluminiumhütten? Die Industrie, die im England Abraham Darbys aus dem Boden gestampft wurde? Quicklebendig?
Ach, der Rezensent Thomas Speckmann hat Politik studiert.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Sonderbar, sonderbar






LOBGESANG


Büchern bin ich zugeschworen,
Bücher bilden meine Welt.
Bin an Bücher ganz verloren,
Bin von Büchern rings umstellt.

Zarter noch als Mädchenwangen
Streichl' ich ein geliebtes Buch,
Atme bebend vor Verlangen
Echten Pergamentgeruch.

Inkunabeln, Erstausgaben,
Sonder-, Luxus-, Einzeldruck:
Alles, alles möcht ich haben –
Nicht zum Lesen, bloss zum Guck!

Bücher sprechen ungelesen –
Seit ich gut mit Büchern stand,
Weiss ich ihr geheimstes Wesen:
Welch ein Band knüpft mancher Band!

Bücher, Bücher, Bücher, Bücher
Meines Lebens Brot und Wein!
Hüllt einst nicht in Leichentücher _
Schlagt mich in van Geldern ein!

Karl Wolfskehl, 1932

Dienstag, 24. Mai 2011

Shake you about





Internationaler Botschafter des schlechten Geschmacks und der guten Musik




- Westerwelle: " Wer die Axt an die Wurzeln Europas legt, wird mich als erbitterten Gegner haben." (NZZ 21.5.11)
Meint er Europa? Er meint die Brüsselkratie, die EU. Noch genauer: Er will mit Ablauf seiner Amtszeit als Außenministerlehrling nach Brüssel, er will Kommissar werden.

- Bob Dylan wird 80? Was, so lange ist der schon da? Wie die Zeit vergeht. Und dies kleine Leben umfaßt ein Nuscheln. Das kann er ja wirklich immer besser. An jeder Ecke wird er heute angehimmelt von den Teenies an den Mikrofonen, die heute auch über 60 sind, aber an so einem Tag noch einmal richtig in die Pubertät eintauchen wollen.

Wer da etwas verpaßt hat, kann das in wenigen Minuten nachholen, indem er Frank Zappas Album SHEIK YERBOUTI auflegt und sich FLAKES anhört.

Montag, 23. Mai 2011

Denken, sprechen, handeln








Was wird ein arbeitsscheuer Rumtreiber und Projektemacher?
Ja, genau, Autor.
(Bild: Wiki.)



Die Pfade des Denkens sind mit denen des Sprechens meist eng verschlungen, bei vielen Journalisten laufen sie allerdings oft getrennt nebeneinander her.
Wenn David Hume die Unentwickeltheit der englischen Sprache und besonders deren Grammatik erwähnt (s. Blog v. 21.5.11), so stellt er das in einen übergreifenden Zusammenhang. Hume meint, die Engländer seien zu sehr mit den "großen Auseinandersetzungen in der Religion, in der Politik und in der Philosophie" beschäftigt gewesen, "daß sie keinen Gefallen an den scheinbar kleinen Feinheiten der Grammatik und der Kritik entwickelt haben." Etwas später kommt er in seinem Essay "Über bürgerliche Freiheit" darauf zu sprechen, daß die "drei größten Handelsstädte in Europa" London, Amsterdam und Hamburg seien, "sämtlich freie Städte und protestantische Städte, und damit im Genuß doppelter Freiheit."
Könnte es sein, daß pragmatischer Handelssinn ebenfalls nicht direkt zu sublimer Grammatik führt?
Wir wissen es nicht genau und immer spielt der Zufall eine große Rolle. Protestantische Handelsstädte haben aber zu zweifellos zu größerem Wohlstand geführt, und zweifelsfrei war London die reichste Stadt dieser und der folgenden Zeit. Weswegen sich dutzendweise verarmter Adel vom Kontinent nach London aufmachte zu Heiratshandelsgeschäften: reiche Bürgerstochter bietet Geld, armer Fürst bietet Adelstitel.

Besonders bizarr war die Geschichte des Prinzen Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau und seiner Pappenheimerin Lucie. Sie litten in besonderem Maße an wirtschaftlicher Untüchtigkeit und investierten, wie schon der wirtschaftlich untüchtige altrömische Adel, in standesgemäße Landprojekte. Ohne den geringsten wirtschaftlichen Verstand verpulverten Hermann und Lucie ihr Geld in den Pückler-Park, bis zum finanziellen Ruin. Da traf es sich gut, daß der arbeitsscheue Pückler ein fescher Dandy war, der gute Chancen auf dem Londoner Bürgerbräutemarkt besaß, und so ließen sich Lucie und Hermann der Form halber scheiden zum höheren Geldheiratszwecke.

Geisteswissenschaftler, stets auf der Suche nach nebensächlichen, aber pikanten Themen, können solche Skurrilitäten zu einem ganzen Buch aufblasen, in diesem Fall blies Peter James Bowman, The Fortune Hunter, A German Prince in Regency England, Oxford 2010.

Sonntag, 22. Mai 2011

Tigerraupe









Es gibt nicht nur Janoschs Tigerente, es gibt augenscheinlich auch die Tigerraupe.
Man könnte sie natürlich auch zutreffender 'Wespenraupe' nennen, denn ihre Tarnung ahmt die Zeichnung der Wespe nach und soll die Vögel davon abhalten, sie eigenenergetischen Zwecken zuzuführen.

Dieses Schutzkonzept kommt in der Fauna öfters vor und ist nicht so leicht zu erklären. Thomas Mann verwendet die Mimesis im Motiv der "Hetaera esmeralda" im DOKTOR FAUSTUS, das Phänomen der tarnenden Täuschung thematisiert er im III. Kapitel, in dem er Jonathan Leverkühn, den Vater des Protagonisten, fragen läßt:
"Wie hat das Tier das gemacht? Wie macht es die Natur durch das Tier?"
Der vulgärdarwinistische Ansatz wäre, daß Mutationen im Erbgut zu diesem Aussehen geführt haben, und die Nachkommen dieser getarnten Raupen haben sich stärker vermehrt.
Ein bißchen holperig kommt diese Erklärung daher, allerdings gibt es, wie so oft, keine bessere.

Samstag, 21. Mai 2011

Raccord pour le bloc d'alimentation





Dieser Geselle läßt sich auch wieder sehen, Zecken scheinen dieses Jahr selten zu sein, wie schön; junge Meisen, Rotkehlchen und Amseln haben das Nest verlassen.




- Anschluß für das Netzteil (Stromversorgung)
- Raccord pour le bloc d'alimentation
- Power jack (mains adapter socket)(Power support)

So unterschiedlich die Ausdrucksweise, so wenig Unterschied besteht in der Sache. Wenn David Hume Mitte des 18. Jahrhunderts feststellt ('Über bürgerliche Freiheit'):
" Wir haben kein Wörterbuch unserer Sprache und kaum eine annehmbare Grammatik. Unsere erste feine Prosa stamm von einem Mann, der heute noch lebt. ", so gilt Ähnliches auch für andere Sprachen, namentlich für die deutsche. An den europäischen Höfen sprach man Französisch, auch in Berlin, die Landessprache verwendete die nicht-adelige Bevölkerung, die Bauern, Handwerker und Kaufleute. Für das Deutsche engagierten sich die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, allen voran die FRUCHTBRINGENDE GESELLSCHAFT, die wesentlich von Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen mitgegründet wurde. Es war ein protestantisches Projekt, und Luther kann mit seiner Bibelübersetzung als der erste große deutsche Sprachkünstler angesehen werden.
Vor drei Jahren wurde die FRUCHTBRINGENDE GESELLSCHAFT in Köthen neu gegründet; sie plant eine "Straße der deutschen Sprache" in Thüringen und Sachsen-Anhalt, den Stammlanden des 'Sprachprotestantismus'.
Diesem Vorhaben darf man sicher größere Bedeutung beimessen als den schon existierenden Straßen der Märchen und der Romantik, die sicher auch ihre Berechtigung besitzen. Es war viel "Spracharbeit" nötig, den Begriff verwendet schon Harsdörffer, um aus den deutschen Dialekten eine Hochsprache zu erschaffen. Sie ist bewahrenswert, weil sie größere Ausdruckskraft und präzisere Begrifflichkeit erlaubt. Beides ist bedroht von flapsigen Deutschlehrern, Nachrichtenredakteuren und Werbefuzzis, wenn ich letztere einmal so euphemistisch bezeichnen darf.

Freitag, 20. Mai 2011

Schillert grün






Stinkt schön und blüht herrlich und lockt auch solche Gesellen an wie diesen flugtauglichen Käfer ganz oben auf dem Feuerdorn





“Generationengerechtigkeit” - ein Wort so schön wie “soziale Gerechtigkeit” (Anmerkung zum "Liberalen Wörterbuch" Mai-Heft ‘liberal’, 2011, S. 49)


“Mehr als zehn Jahre lang habe ich mich intensiv damit befaßt, den Sinn des Begriffs ‘soziale Gerechtigkeit’ herauszufinden.”
So beginnt der Ökonomienobelpreisträger Friedrich August v. Hayek seinen Essay “Der Atavismus ‘sozialer Gerechtigkeit’”.
Es wäre ihm bei der “Generationengerechtigkeit” nicht anders ergangen. Das eine ist so ungreifbar wie das andere, und, der Rechtstheoretiker Bernd Rüthers hat in seinem Buch DAS UNGERECHTE AN DER GERECHTIGKEIT darauf hingewiesen, daß es eine Vielzahl von Gerechtigkeitsvorstellungen gibt mit höchst unterschiedlichen Gerechtigkeitsgefühlen.
Wenn Brundtland behauptet, sie und ihre Genossen kennten die "Bedürfnisse künftiger Generationen" (Brundtland-Bericht), dann steht dahinter die Ideologie, daß die sozialdemokratischen Funktionäre am besten wüßten, was für die Bürger gut sei, wobei diese Funktionäre stets im Auge haben, möglichst viele Kommissionen und Behörden zu errichten, um sich und viele ihrer Parteigänger zu versorgen und ihre Herrschaft zu erweitern.
Jede Generation vererbt der nächsten viele Güter, materielle und immaterielle, und hoffentlich eine gute Erziehung zur Lebenstüchtigkeit. Und dann gilt:
"Was du ererbt von deinen Vätern,
Erwirb es, um es zu besitzen."
(Goethe, Faust)
Wohlstand zu erben ohne zu verderben, das erfordert Anstrengung. So wie die individuelle Justierung und Sicherung der Freiheit. Jede Generation und jedes Individuum muß die Bedingungen und Chancen seiner Zeit erkennen und gestalten. Das Erbe kann verschleudert, gesichert und entwickelt werden.
Freiheitsverzehrende Bevormundungen durch rotgrüne Kindergärtnerinnen wie Gro Brundtland sollten keine Chance erhalten.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Herrlich und groß - Hymne des DSK







Der sozialistisch-barocke DSK (Dominique Strauss-König) hat die Kasse des IWF ein bißchen umgebaut - frauenfreundlich auf der ihm zugewandten Seite, EU-freundlich auf der anderen, sozusagen - sehr praktisch





"Euch gibt es zwei Dinge
So herrlich und groß:
Das glänzende Gold
Und der weibliche Schoß.
Das eine verschaffet,
Das andre verschlingt;
Drum glücklich, wer beide
Zusammen erringt!" -

Goethe, Faust-Paralipomenon 52 (Walpurgisnacht) / Satan


Für 30.000 Euro monatlich anderer Leute Geld ausgeben als großer Gewährer - lustig war das DSK-Leben.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Unvollendet kann überzeugen






Erwischt! Die Blaumeise verläßt den Brutkasten - hält aber wieder nicht still; in der Vergrößerung erkennt man den Flugschatten. Die Nestlinge sind schon tüchtig herangewachsen und schreien fast pausenlos nach Futter, das die Altvögel bis zur Dämmerung heranschaffen.




- Gustav Mahler (* 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen; † 18. Mai 1911 in Wien)
Ich höre immer weniger Sinfonik, das gilt auch für Mahler, aber für den doch gemildert, obwohl er den Bombast und grelle Effekte nicht scheut. Die 10. (von Cooke beendete) höre ich natürlich lieber als die 8. Seine musikalische Diktion ist für mich eingängiger geblieben. Merkwürdig.



- Übrigens hat es keinen Sinn, in der Geschichte herumzuwühlen, aber noch sinnloser, alberner ist es, gelenkten Unsinn in die Welt zu setzen.
Dann muß man daran erinnern, daß das jüdische und christliche Jerusalem 637 von Mohammeds Schwiegervater Omar (einem der Schwiegerväter) erobert wurde, im Rahmen des Angriffs auf Syrien.
Das war das erste Land, das von den mohammedanischen Horden angegriffen wurde.
Alle islamischen Länder haben heute einen zivilisatorischen Rückstand, viele stecken noch tief in der Barbarei. Das ist kein Zufall, sondern folgerichtig.
Mustafa Kemal “Atatürk” hatte das begriffen und die türkischen Imame mit der Maschinenpistole im Anschlag entmachtet, davon zehrt die Türkei noch heute ; Erdogan dreht gerade das Rad zurück.

Dienstag, 17. Mai 2011

Aus eins mach zwei









- Wo kommt denn da das Barium her?

“... daß unser Radium in Wirklichkeit Barium war. Es war bei der Bestrahlung von Uran entstanden … daß man mit den langsamen Neutronen einen Urankern spalten konnte … die Kettenreaktion ist erst später entdeckt worden. Daraus ergab sich dann die praktische Ausnutzung der Kernenergie. “
Otto Hahn, "Mein Leben", S. 165ff.

Die Kernspaltung hatte man bis zu den Experimenten Hahns und Straßmanns im Dezember 1938 für unmöglich gehalten, Lise Meitner half bei der Interpretation der Versuchsergebnisse.

- Der Unterschied:
"Bei der Spaltung des Urankerns durch energiearme Neutronen ... wird pro Kilo gespaltenen Urans eine Energie von 25 Millionen Kilowattstunden frei - ein Kilo Kohle liefert beim Verbrennen acht Kilowattstunden."
Werner Braunbek, Neue Physik, S. 89

Kohle wiederum hat eine viel höhere Energiedichte als Wind- und Solarenergie; gar wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint (jede Nacht!) beträgt deren Energielieferung null Kilowattstunden.

Montag, 16. Mai 2011

Akademikerüberschuß






Das Ziel heißt: Studium für alle!




- “ Akademikerüberschuss beklagt
Reinigungsunternehmen Sasse sucht Nachwuchskräfte
‘ Wir bekommen keinen guten Elektrogesellen, weil der frühere Geselle heute einen schlechten Bachelor macht ‘ ...
geg. Die Konjunktur ist für Facility-Unternehmen nicht rosig und hellt sich nur langsam auf. Die Branche, die alle Dienstleistungen …” 2.4.11 FAZ

- Zur Weiterbildung ein bißchen Alison Wolf lesen: DOES EDUCATION MATTER? Myths about education and economic growth, by Alison Wolf. Penguin Books, 2002. (Welche Rolle spielt Bildung? Mythen über Bildung und Wirtschaftswachstum, vgl. www.la-articles.org.uk/eoe.htm/ ; vgl. auch "Mehr Bildung bedeutet noch lange nicht mehr Wohlstand / Nüchterne Auseinandersetzung mit einem populären Mythos" Von Alison Wolf / Mit Hilfe von mehr Bildung lässt sich die wirtschaftliche Performance eines Landes verbessern, so lautet ein von Politikern aller Couleur gern verkündeter Grundsatz. ... NZZ 28.8.04) .

Prof. Alison Wolf ist Bildungsökonomin am King's College, Uni London. Sie ist der Auffassung, daß Wohlstandsländer sich mehr Bildung leisten, weil sie mehr Geld für Schulen und Hochschulen haben. Sie haben nicht mehr Wohlstand, weil sie mehr Geld in das Bildungssystem stecken, das sei ein Mythos. Sie hat sich dazu eine Reihe von Ländern angesehen.



- Handelsblatt / Zeitzeichen / Vormweg : "
Die große Frage heute: Wird sich das „Handelsblatt“ in gedruckter Form halten können? "
Hoffentlich nicht, kann ich da als ehemaliger Leser nur sagen.
Herr Vormweg vergaß zu erwähnen, daß nach dem Tode der wackeren Renate Merklein das Hbl. immer weiter sozialdemokratisiert und verSPIEGELt wurde.

Sonntag, 15. Mai 2011

Geburtstagsständchen - ob er heute weiß, was er sein will?






Das soll Max Frisch sein? Ach was, der hatte keine Zeit zum Meditieren, mußte immer reisen - das ist Rembrandts "Meditierender Philosoph" (nach dem ESC?)




- Frisch-Geburtstag 1911.
"Mein Name sei Gantenbein" war meine erste Begegnung mit ihm, verbindet sich bei mir mit PARDON, die müssen damals Teile abgedruckt haben, obwohl PARDON eigentlich nicht vor-abdruckte, vielleicht war es auch der SPIEGEL, jedenfalls erinnere ich mich an meine Bemühung zu verstehen, worum es dem Frisch ging. Ich kam nicht so recht dahinter. So ging es mir auch mit dem dicken STILLER, den ich im Sommerurlaub auf den Scilly Inseln las. Verbissen quälte ich mich durch den Text, an mir zweifelnd. Dann der 'Gassenhauer' HOMO FABER. Da wurde mit Kitsch, Schmand und Unverstand gearbeitet, das habe ich verstanden, und die Technik, ja, die war doch einfach herzlos, die ist doch immer herzlos, da konnte schon der Beischlaf mit der eigenen Tochter locken, ganz ohne Schrauben, Hebel und Motoren. Ein Filmtext für den Boulevard.
Und dann diese Mordsgeschichte BLAUBART. Habe ich wieder schlechter verstanden. Mir fehlte einfach die Lebenserfahrung, das Erlebnis, wie leicht einem so etwas passieren kann. Erinnerte mich an Camus' FREMDEN, kam mir auch komisch vor. Mein Erlebnishorizont ist einfach zu spießig, bis heute habe ich niemanden erstochen.
Mal weniger pubertär aufgeladen mit Maxls Dauerfrage, wer er denn wohl sei und daß er doch lieber der nicht sein wolle, erscheint die Dauerregengeschichte HOLOZÄN. Soviel Regen schlägt aufs Gemüt, da kann man schon an die Sintflut und die Zeit danach denken. Das führt aber nicht weiter und macht nicht froh.
Wäre er Architekt geblieben, er hätte Konstruktives hinterlassen. Vielleicht gar Erbauliches.
Ans Regal tretend stelle ich fest, daß ich alle Texte von Max Frisch entfernt habe. Man braucht Platz für Substanz. Ich verstehe ihn heute einfach besser.

PS auf Nachfrage ganz ohne Ironie:
Bei der Lektüre von STILLER und GANTENBEIN etc. habe ich mit Befremden zur Kenntnis genommen, daß es solche arbeitsunlustige Typen mit verquasten Gedanken offenbar gibt, die die Zeit mit Firlefanz totschlagen und anderen die Zeit mit ihrem gedruckten Geschwafel stehlen: wie Maxl Frisch.

Samstag, 14. Mai 2011

Deckel drauf






Deckel drauf - diese Solitärbiene leistete Übersoll bei der Verriegelung ihrer Kinderstube im Fensterrahmen; normalerweise schließt der Lehmpfropf bündig ab



- Schenke nur der Statistik Glauben, die du selber gefälscht hast", soll Churchill gesagt haben. :

"Zu hohe Zahlen zur deutschen Kinderarmut
Der Anteil der Kinderarmut in Deutschland ist in einer Studie zu hoch wiedergegeben worden. OECD und DIW geben sich dafür gegenseitig die Schuld." FAZ 7.5.11


“Nichts genügt dem, dem das Genügende zu wenig ist.”

Epikur, Spruchsammlung, Nr. 68

Ich mußte bei Erreichen der Schuhgröße meines Vaters dessen alte Latschen auftragen. Das war mir entsetzlich peinlich. Dabei empfand ich aber kein Armutsgefühl. Das würden mir heute die internationalen Sozialarbeiterkonzerne wie die OECD versuchen einzutrichtern. Denn davon leben sie.
Ich hatte aber damals das Gefühl geistiger Armut in meiner Umgebung, die Schule eingeschlossen.
Für geistige Armut interessiert sich jedoch die Sozialarbeiterinternationale nicht. Eher im Gegenteil, weil sie den Blick verstärkt auf materielle Dinge lenkt und dafür statistische Kunstprodukte konstruiert oder sogar mit Zahlen manipuliert.
Reichtum teilt sich denjenigen Kindern mit, die liebevolle, zugewandte, an den Kindern interessierte Eltern besitzen, die Zeit für sie und ihre Probleme aufbringen.

Deckel drauf bei den Steuergeldern für Statistikhütchenspieler und Sozialprofiteure.

Freitag, 13. Mai 2011

Bad im Kö-Graben?








Der Rotklee ist gekommen, die Kuckuckslichtnelke strebt so hoch wie nie - der Schneeball im Hintergrund bildet seine Früchte nach prächtiger Blüte



- Wie man sich irren kann: Prokofieff sprach im Zusammenhang mit seiner 5. Sinfonie von der “Größe des menschlichen Geistes”, dem dieses Werk gewidmet sei - ich hörte im 1. Satz nur eine große Blechmusik und schaltete dann um.

- "Kunst befreit", verkünden die großen nackten Pappfrauen, die das Museum Kunstpalast im Wasser des Kö-Grabens platziert hat - "befreit"?
Wozu? Zum Bad im Kö-Graben? Zur Kopulation im Kö-Graben?

Eine alte Geschichte






- “ Noch geschickter verfahren jene, die fremde Leistungen für ihr geistiges Eigentum erklären, und den Ruhm, den andere sich mühsam erarbeitet haben, durch wörtliches Abschreiben auf sich selbst übertragen. Obwohl sie genau wissen, daß sie früher oder später als Plagiatoren entlarvt werden, genügt es ihnen doch, wenigstens eine Zeitlang im Licht zu stehen und den Gewinn einzustreichen. Es lohnt sich wirklich zu beobachten, wie ihr Gesicht vor Eitelkeit erstrahlt, wenn ihnen in aller Öffentlichkeit Komplimente gemacht werden, wenn sogar auf der Straße mit dem Finger auf sie gezeigt wird: ' Da geht die bedeutende Persönlichkeit. ' "
Erasmus, Lob der Torheit, S. 91

- Guttenberg, Stoibers Tochter und jetzt Silvana Koch-Mehrin, die smarte Mama, die ihren 8-Monats-Schwangerschaftsbauch zum STERN-Nacktfotografen trug. Sie äußerte sich nicht zu den Plagiatsvorwürfen, obwohl sie sonst allen Mikrofonen hinterherläuft wie eine heiße Hündin den Rüden. Sie trat jetzt von allen FDP-Ämtern zurück, für die diese hemmungslose Selbstvermarkterin bisher jede Schaumschlägerei medienwirksam betrieben hat. Ihre Begründung: sie wolle ihre Familie schützen. Fünf Tage nach der Geburt ihres Kindes interessierte sie sich nicht mehr so sehr dafür, da ging sie wieder ihren Politiker-Geschäften nach, wie man sich erinnert. Denn das hatte sie ebenfalls öffentlich inszeniert. Wahrscheinlich hat sie ihre beiden Kinder nur für die Medienschau bekommen.

-- Dies ist der Eintrag vom 12.5.11 - er verschwand, BLOGGER hatte eine längere und größere Störung.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Erstens kommt es anders, und zweitens, als gedacht





Max Weber um 1900




"Es ist durchaus wahr und eine ... Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Resultat politischen Handelns oft: nein, geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht."


Diese politische Grundeinsicht formulierte Max Weber, der bedeutende Soziologe und liberale Parteigänger, der auch für eine Vorgängerpartei der FDP, die Deutsche Demokratische Partei (DDP) kandidierte. (Max Weber, 'Politik als Beruf', Reclamausg. S. 64f. )

Diese fundamentale Einsicht begrenzt das Handeln des Politikers und mahnt ihn zur Zurückhaltung, ganz im Sinne des Hume'schen Skeptizismus, eines Gründungsvaters des Liberalismus.
Nun schreibt der junge Generalsekretär der FDP Lindner in seinem ganzseitigen Wendemanifest:
" Liberale messen ihre Freiheit an der Freiheit nachfolgender Generationen. Die offene Gesellschaft hält ihre Zukunft offen. Denn die Freiheit der Nachkommen durch den Verbrauch ihrer Chancen oder durch unumkehrbares Handeln einzuschränken, steht uns nicht zu. "
(Wozu Liberalismus, FAZ 9.5.11)

Ein junger Mann ohne Lebenserfahrung will hier Jahrzehnte voraussehen und will das als Liberalismus ausgeben?
" Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen ", formulierte Goethe im FAUST.
Lindner will offenbar das industrielle Erbe durch Gefährdung der Energieversorgung aufs Spiel setzen und Deutschland mit unzuverlässigen Windrädern verschandeln und mit extrem teurer Solarenergie verarmen.
Diese FDP wird nicht gebraucht.
Lindner sollte eine Abteilung bei den Grünen aufmachen.

Dienstag, 10. Mai 2011

Aus drei mach eins





Begann den Tag wie ein Prophet, war er einer? Die Bahai glauben es.
Baha'u'llah 1863 (Wiki.)



- Ein guter Arbeitstag beginnt auf keinen Fall mit Handarbeit. (Gilt nicht für Handwerker.)

- Alles ist möglich:
Bemerkenswert, daß so ein abgehobener Phantast aus der buddhistischen Sphäre wie Tagore zeitweilig auf einen Krakeeler wie Mussolini herienfallen kann; vergleiche auch Muriel Spark, Edward VIII., Evelyn Waugh, Diana und Unity Mitford.
Die Stammesgeschichte ist überall die gleiche.

- Alles ist möglich:
Ein Baha'u'llah kann immer um die Ecke sein, auch ein Euroislam. Wenn die Europäer, speziell die Christen, nicht so infantil und servil wären.
Das Problem des gegenwärtigen Europas ist das knieweiche Christentum, das sich längst als allgemeine Sozialarbeitergesinnung säkularisiert hat; das Problem des Nahen Ostens ist seit dem 11. Jahrhundert der Islam. Das spezielle Problem des (Mekka-)Islams ist seine inhärente hermetische Aggressivität, die aus arabischer Eigenart stammt und die zurückwirkt auf die arabische Mentalität.
Möglicherweise entsteht der Euroislam in Amerika, weil die Amerikaner keine Sozialkasseneinwanderung betreiben und die dortigen Mohammedaner meist weniger traditionalistische Gesinnung besitzen.

Montag, 9. Mai 2011

Jedes Jahr das Gleiche, jedes Jahr faszinierend






- 1957 nahm Ostberlin in Dresden einen ersten Forschungskernreaktor in Betrieb, am 9.5.1966 folgte ein kleines KKW bei Rheinsberg. WDR5-Zeitzeichen nutzt die Erinnerung daran zur Tschernobyl-Propaganda. Die tragende Rolle spielt dabei die physikalisch und ingenieurwissenschaftlich unendlich ungebildete Christa Wolf mit ihrem “Störfall”, in dem sie den praktisch mutwillig durch einen betriebsfremden Moskauer Kommissar herbeigeführten Tschernobyl-Unfall als einen nicht praktisch mutwillig verursachten Unfall bespricht und mit unsinnigem belletristischen Geraune versieht.

Und ewig rauscht die Propaganda.


- Japan: Die Stilllegung des KKW Hamaoka ist vorrübergehend
(Horst Trummler).
Die Reaktoren in Fukushima haben ein Erdbeben unbeschadet überstanden, bei dem doppelt so große Beschleunigungen erreicht wurden, als die Ausgelegung vorsah (VGB Bericht). Erst eine Monsterwelle führte zu der bekannten Beschädigung, die die Unfälle auslöste.
In Hamaoka haben die Behörden die gleiche Befürchtung. Der Betreiber hat zugesagt, eine 12m hohe Schutzmauer gegen Flutwellen zu errichten, bevor er das KKW wieder in Betrieb nimmt. Man kann hoffen, daß man diese Mauer zügig bauen wird.

- "steigende Radioaktivität gemessen"
Klaus Ermecke
Und wieder eine FALSCHMELDUNG. Die Arbeiter hatten unmittelbar nach den Wasserstoffexplosionen eine Radioaktivität gemessen, die so hoch war, daß das Gebäude zunächst nicht mehr betreten werden konnte.
Laut Pressemitteilungen der TEPCO wurde am 26. April im Gebäude des Reaktors 1 eine Strahlungsdichte von 4800 Becquerel/Liter gemessen. Dann wurde am 5. Mai eine Luftfilteranlage installiert, mit der es gelang, bis zum 7. Mai in den gemessenen Bereichen die Strahlungsdichte unter 20 Becquerel/Liter zu drücken. Dies ermöglichte es TEPCO, Mitarbeiter weiter ins Gebäude vordringen zu lassen, wo sie dann auch Orte mit sehr starker Kontamination auffinden konnten.
Das Wesentliche an den Nachrichten aus Dai-Ichi ist also nicht, daß dort die Strahlung angestiegen wäre, sondern daß TEPCO bei der Stabilisierung der Situation und Wiedergewinnung der Kontrolle über die Anlage massive Fortschritte macht. Die Herausgeber müssen sich angesichts dieser erneuten Fehlberichterstattung bei einem dominierenden Thema die Frage gefallen lassen, ob es in der Qualitätssicherung vielleicht etwas hapert. Oder ob vielleicht Redakteure fehlen, die man auf komplexe technisch-wissenschaftliche Fragen überhaupt ansetzen kann. "
faz.net-Kommentar

Sonntag, 8. Mai 2011

Glanz des Leids






Erwischt - in der Vergrößerung (draufklicken, 2 Stufen) sieht man die Solitärbiene auf dem schwarzen Gummistreifen am Lüftungsloch des Fensterrahmens, kurz bevor sie hineinkriecht, das Loch weist nach unten und ist selbst nicht sichtbar . Sie legt dort ihre Eier ab und verschließt dann das Loch mit Lehm - siehe unten, da ist der Lehmdeckel schon fertig. Vermutlich durch den Geruch des mit Speichel vermengten Lehms weiß die junge Biene später, wo sich der Ausgang in die Welt befindet und sie also ihre Kiefer ansetzen muß.



- Das Leben Beethovens ist mir nur unvollständig bekannt, erst jetzt, im Zusammenhang mit seinem späten Streichquartett Nr. 15 / op. 132 wurde mir durch Hinweis bewußt, daß B. recht früh verstarb - mit 57 Jahren. Die letzte Klaviersonate Nr. 32 / op. 111 und op. 132 habe ich immer als die Werke eines älteren Mannes gehört. Seine Ertaubung und die nicht wenigen Krankheiten haben ihn wohl früher reifen lassen.

- Übrigens: Der Benzinpreis besteht vor allem aus Steuern, direkten und indirekten - rund ein Euro von 1,60 geht zum Finanzminister - 50 Cent reichen vollauf!
Dann kostete das Super 1,10 €.

Samstag, 7. Mai 2011

Fredie sei Dank!






Ein Hoch auf Fredies Büchershop!

Auf Alfred Lang, den Bücherwurm, so unterzeichnet er.
Liefert der doch aus Geretsried Otto Hahns "Mein Leben" gebraucht für 0,69 Euro + 3,- Versand.
Eigentlich geht das gar nicht.
Es geht aber doch, weil der Fredie seinen Laden auch bei amazon betreibt und das Inkasso amazon machen läßt. Da gewinnen offenbar beide. Erstaunlich. Ich werde ihm trotzdem noch einen echten Preis überweisen.
So ein Buch bekommt man im Realladenantiquariat so leicht nicht.
Es erschien im Todesjahr Hahns 1968, an das Erscheinen kann ich mich nicht erinnern, obwohl ich das ganze Wochenende las. Im abgesonderten Dachzimmerchen im Bett meiner Freundin. Die tat desgleichen. Die ganze ZEIT und den restlichen SPIEGEL an einem Sonntag im Bett. Das Zimmerchen war so klein, daß sonst fast nichts hineinpaßte, außer einem Zwergenstühlchen, einem kleinen Kleiderschrank und eben noch das Couchbett. Und in ZEIT und SPIEGEL erschien wohl nur eine Randnotiz zum Tode Hahns und zu seinen Lebenerinnerungen.
Kein Wunder, bei Hahn, dem Bauernenkel, heißt es eingangs:
" Redlichkeit, Fleiß, Bildungsdrang verhalfen meinen Eltern bald zu einer gutbürgerlichen Existenz."
Das war ja sterbenslangweilig.
Das Jahr 1968 stand ganz im Zeichen des halbintelligenten, lebensunerfahrenen Krakeelers Dutschke, der von ZEIT und SPIEGEL hochgejubelt wurde.

Freitag, 6. Mai 2011

Wäre er nicht besser tanzen gegangen?






Natur pur: Offenbar haben die ersten jungen Amseln das Nest verlassen, diesen Jungvogel erwischte die Katze





' " Von Natur sind jedenfalls Frau und Sklave unterschieden; denn die Natur geht nicht sparsam vor und stellt nichts von der Art her wie die Schmiede das (vielfältig verwendbare) Delphische Messer, sondern jeweils einen Gegenstand für jeweils einen Zweck. ... Deswegen sagen die Dichter: " Es ist wohlbegründet, daß Hellenen über Barbaren herrschen", da Barbar und Sklave von Natur dasselbe ist.
'
Aristoteles , 1. Buch der Politik

Dieser gerühmte Herr war nicht nur ein sehr schlechter Naturwissenschaftler und hat die Entwicklung der Naturwissenschaften jahrhundertelang schlimm behindert, weil ihm und seiner Methodik geglaubt wurde, er steht auch für den frühen Mißbrauch des "Naturarguments", der bis heute andauert.
Seine Spezialität ist die "Zweckursache". Die Erfüllung eines Zweckes setze die Natur als Ursache ein.
Zweck des Sklaven sei, den griechischen Herren Muße zu verschaffen durch ihre Sklavenarbeit; dazu habe die Natur sie auch bestimmt:
denn " sie besitzen nicht das, was von Natur die Herrschaft ausübt " (Ebd., Grumach/Flashar S. 12).

Donnerstag, 5. Mai 2011

Wer denn früh aufsteht







Frühlingsgruß

Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tannbaum überm Land.

Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, du schöne Welt, du,
Man sieht dich vor Blüten kaum!

Eichendorff
(1788 - 1857)

Die Einsamkeit fehlt bei Eichendorff selten.

Mittwoch, 4. Mai 2011

‘Ich tue das jeden Tag.’






Platon auf dem Weg zu Dionys?





- 3.5. Internationaler “Tag der Pressefreiheit”
Kann man die fordern wie vor hundert Jahren?
Für den reinen Druckbereich wird man das unbedingt bejahen können, ja, müssen. Reiner Druckbereich will heißen: ohne Bilder. Bei Massenblättern, die mit Bildern aller Art hantieren, ist das zu hinterfragen.
Gleiches gilt für Radio und Fernsehen und ihre Verbreitung. Kochsendungen, Krimis, Schwatzrunden, Fußball. Eine fabelhafte Kabelfirma schaltet nach und nach alles ab, was nicht ins geistige Schema der Hauptkundschaft paßt: Musique3 aus Brüssel letztes Jahr, jetzt Radio4nl aus Holland.
Pressefreiheit, so meinte Paul Sethe einst, sei die Freiheit von 300 reichen Leuten, ihre Meinung schreiben zu lassen. Das war sehr zugespitzt. Heute schreibt, spricht und filmt ein unüberschaubares Heer von Journalisten nach Gutdünken, nach Meinung des Chefredakteurs und nach Maßgabe der Auflage und der Quote, auch im öffentlich-rechtlichen Bereich. Alle schielen auf ihre Einheits-Meinung und auf die größte Konsumentengruppe. Daher sinkt das Niveau ständig.
Wie lange kann es sinken? Wozu wird es führen? Welche Chancen haben Schulen, wenn große Teile der Massenmedien täglich an Desinformation und Unterhaltungsverblödung arbeiten?
Trübe Fragen, die schwer zu beantworten sind.
Es fehlt an Wettbewerb und an Alternativen. Hier könnte sich am meisten bewegen. Ein zensurierender Platon auf dem Thron, wie er es in Syrakus auf den Weg bringen wollte, ist keine Alternative.
Mehr Möglichkeiten bietet das Weltnetz. Man ist nicht mehr auf die deutschen Einheitsmedien allein angewiesen. Für den reflektierten Nutzer ist der Gewinn groß. Für die Entwicklung des Großen und Ganzen fällt dieser Einfluß gering aus. Aber etwas anderes ist nicht zu haben. Man muß sich mit den halbvollen Glas begnügen. Die Pressefreiheit hat nicht zu massenmedialer Qualität geführt, im Gegenteil. Die Erwartungen waren zu hoch geschraubt, die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Damit muß man eben leben.
Die Presse- und Informationsfreiheit selbst ist ein hohes Gut und unverhandelbar. Die Forderung danach ist vor allem in Autokratien und Diktaturen unvermindert bedeutsam. In den Massendemokratien mit verwirklichter Pressefreiheit muß man die bevormundenden Meinungsmacheroligarchien in Kauf nehmen.

- “Ein weiser Rat an Zeitungsleser .
Zu "Aus ohne Schluss - Bei Sarrazin zieht die SPD Register statt Konsequenzen": Es bleibt ein weiser Rat an jeden Zeitungsleser: Lies nie Berichte über ein Ereignis, an dem du selbst beteiligt warst - dein Vertrauen in die Welt der Nachrichten könnte dauerhaft beschädigt werden! ... anstatt zu berichten. " DR. KLAUS VON DOHNANYI, HAMBURG …” FAZ 3.5.11 LB

- “Ich sagte einem Fernsehjournalisten, ich würde nicht gern über Dinge sprechen, von denen ich zu wenig verstehe. ‘Warum?’ fragte er, ‘Ich tue das jeden Tag.’ “
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 1

Dienstag, 3. Mai 2011

Braucht nicht mehr nachzuladen






So blödelten Greser&Lenz 2002




Man hatte länger nichts von dem islamistischen Massenmörder gehört, jetzt wurde er endlich aufgespürt und erschossen. Hinter 4-Meter-Mauern mit Stacheldraht hatte er sich auf einem großen Anwesen neben der pakistanischen Militärakademie von Abbottabad nahe Islamabads niedergelassen - als Krimineller wohnt man am sichersten neben der Polizei.
Sehr viel wird sich nicht ändern, dazu brütet der Islam, besonders in Pakistan, zu viele Fanatiker aus, aber das Ende charismatischer Führerfiguren sollte man auch nicht unterschätzen. Man erinnere sich an Hasan-i Sabbah und die Assassinen.

Christliche Ideologen wie der Papst und der EKD-Vorsitzende sollten besser schweigen, statt den Umstand der Tötung dieses Verbrechers zu bedauern.
Um Pakistan muß man sich weiter sorgen, nirgendwo herrscht der Islam brutaler, nirgenwo treibt der Geheimdienst ein so offensichtliches Doppelspiel.

Montag, 2. Mai 2011

Noch kein Maikäferwetter







Den Maikäfern ist es noch zu kalt, Nachtfrost droht den Nachtschwärmern - aber das Tagpfauenauge als Lichtfreund tummelt sich in der warmen Sonne






"Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist."
Mit diesem Zitat Lassalles, einem der Begründer der Sozialdemokratie, beginnt Sarrazin sein bekanntes Buch "Deutschland schafft sich ab".

Er bleibt also in der Partei des Siggi-Pop Gabriel, so entschied das Parteigericht.
Der kleingeistigen Verschweigerei hat sich Sarrazin sicherlich nicht schuldig gemacht, aber WDR5 praktiziert sie täglich. Dazu geben sich einschlägig promovierte Vertreter die Studiotüren in die Hand.
Heute war es SPD-Besuch aus Dortmund, Anmerkung:
Das bekannte SPD-Mitglied Wehler, der noch bekanntere Sozialhistoriker Hans-Ulrich Wehler, von der linken ZEIT als Deutschlands bedeutendster Sozialgeschichtler benannt, verteidigte im Oktober 2010 in der ZEIT Sarrazin und kommentierte dessen Buch als wesentlichen Beitrag zur Integrationsdebatte.
Der Politologe Thomas Meyer (TU Dortm.) illustriert dagegen nicht nur, daß die Politikwissenschaft meist eine windelweiche Parteigängerwissenschaft ist, sondern auch den kleingeistigen, zutiefst ideologischen Teil der SPD.
Hier hätte man doch gern den Sarrazin-Verteidiger Klaus v Dohnanyi gehört, den Ex-SPD-Bürgermeister Hamburgs.

Sonntag, 1. Mai 2011

Vetternwirtschaft





Da sieht man doch gleich, warum dieser Strauch SCHNEEBALL heißt - runzelblättriger immergrüner Schneeball - hier herrscht das Abstammungsprinzip des Neandertals





- Die königliche Komödie produziert massenhaft Bilder, große Bilder, sogar in der FAZ. Auch der monarchie- und eheunfreundliche Betrachter muß einräumen, daß sie ihn in stammesgeschichtlich finsteren Ecken gleich links neben dem Neandertal erreichen.

Rechts neben dem Neandertal entschied sich der gescheite Friedrich II. seinerzeit in Potsdam für die Abstammungs-Thronfolge, fälschlich "dynastisch" genannt, obwohl er von seinem Neffen und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. ("Der dicke Lüderjahn") nicht viel hielt, zu recht. Seine unsinnige Entscheidung posaunte er in einer Briefschrift an den Baron d’Holbach in die Welt hinaus, ohne sich die Mühe machen, wenn er denn schon an der Monarchie festhalten wollte, sich mit dem römischen Adoptivkaisertum und der römischen Tetrarchie auseinanderzusetzen.
Der Verstand tummelt sich eben nur in einer dünnen Rinde über dem Neandertal.