Ähnlich verhält es sich mit allen anderen Fähigkeiten, für die es bestimmte Zeitfenster gibt. Die angeborene Fähigkeit, auf zwei Beinen laufen zu können, kommt erst nach einem Jahr, die Geschlechtsreife erst nach zehn Jahren. Zur Intelligenz- und Sprachentwicklung haben Piaget, Lenneberg, Kohlberg u.v.a. Arbeiten vorgelegt. Lernen steht dort im Zentrum. Ob der Umgang mit den eigenen Beinen, der Sexualität, den anderen Menschen - das hat alles seine Zeit und auch seine individuelle Begrenzung. Lernen erfolgt auch individuell etwas verschieden, so lernen Introvertierte und Extrovertierte etwas unterschiedlich (vgl. Eysenck, Ungleichheit der Menschen). Der individuelle Lerner muß sich dessen bewußt werden und sein Lernverhalten danach ausrichten. Das gleiche gilt für seine Lehrer (die dafür allerdings meist zu kenntnislos sind). Lernen bleibt, solange das Gehirn mitmacht, die zentrale Kategorie im menschlichen Leben, ob (Selbst-)Beherrschung, Lerndisziplin oder Autofahren; Lesen, Schreiben, Wissenschaft treiben; Körperpflege, Lebensplanung, Lebensgestaltung; Selbstbild, Gelassenheit, Diplomatie. Die Begabung für die verschiedenen Bereiche ist genetisch unterschiedlich prädisponiert, entsprechend müssen, wie bei Sportarten, die Bereiche verschieden stark trainiert werden.
Phantasieeinteilungen wie das ES, ICH und ÜBER-ICH verstellen die Sicht auf die Faktoren und Segmente, und überhaupt die Sicht auf die lebenslange Zentralaufgabe des Lernens in den verschiedensten Bereichen.