Überall gab es die Sintflut, Thomas Mann sieht sie auch in China am Werke. Allerdings überschlägt er Amerika. Da gibt uns überraschend Francis Bacon Auskunft: “innerhalb von hundert oder noch weniger Jahren wurde jenes Groß-Atlantis vollständig zerstört … durch eine besondere Sintflut oder Überschwemmung.” (Francis Bacon, Nova Atlantis, 5. Die Sintflut Amerikas) Und so hat Th. Mann in “Joseph und seine Brüder” recht, daß mit der Zeit jede alte “Heimsuchung durch Wassersnot” als Sintflut galt; Bacon nimmt sie für seine utopischen Zwecke in Dienst. Heute, in ziemlich säkularen europäischen Zeiten, ist an die alte Sintflutstelle die “globale Erwärmung” getreten, die aber - bei stagnierenden Temperaturen - schnell ausgetauscht wurde durch den unauffälligeren “Klimawandel”, der Bacons insulare Neugründung Nova Atlantis durch den angeblichen Meeresspiegelanstieg bedroht; der schwedische Ozeanograph Axel Mörner hält solchen Phantasien seine Meßergebnisse entgegen, aber was vermögen die schon gegen einen Mythos.