Von Descartes stammt der Satz “Ich denke, also bin ich”; er war ein tumber Tor in Sachen Psychologie und Anthropologie, wie es die meisten Philosophen sind.
Der Neurologe Antonio Damasio benannte daher eines seiner Bücher “Descartes Irrtum” (1994). Sein Buch von 1999 trägt den Titel “Ich fühle, also bin ich”, darin findet sich:
“Mehr noch, ich denke, daß die Mechanismen, die der Emotion zugrunde liegen, kein Bewußtsein verlangen, selbst wenn sie sich manchmal seiner doch bedienen: Sie können die Kaskade von Prozessen, die zum emotionalen Ausdruck führen, in Gang setzen, ohne sich des emotionalen Auslösers bewußt zu sein, von den Zwischenschritten ganz zu schweigen. Tatsächlich kann ein Gefühl im begrenzten Zeitausschnitt des Hier und Jetzt auftreten, ohne daß der Organismus tatsächlich etwas von seinem Vorkommen weiß.” (A.a.O., S. 58)
Daher kann die Emotion auch handlungstreibend sein, und zum Beispiel solche Elaborate wie des jungen Goethes “Werther” hervorbringen, die wiederum viele junge Männer zur Selbsttötung nach Werthermanier im Wertherkostüm anstiftete.
Es ist dergestalt sehr einfach, Gefühle zu anzufüttern und hochzudrehen zu lassen. Psycho-Milieus praktizieren so etwas.