Sonntag, 31. Januar 2021

Konsumieren statt investieren verdirbt

 > Auszug aus der Abdankungserklärung Kaiser Karls V. – Brüssel, 25. Oktober 1555

„Vor vierzig Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener …“ < (Wikip.)


So spricht ein Tor, der sich selbst in die Tasche lügt, der auch im Alter nichts dazugelernt hat. Das Dazulernen ist aber das, was das Alter über die Jugend erhebt. Wenn denn dazugelernt wird. 

Einsicht hätte Carlos gelehrt, daß Geld eine gefährliche Seite hat, wenn es nicht produktives Kapital wird. Geld besaß Spanien reichlich. “Wo ging das Geld hin? … Spanien lebte um so bedenkenloser auf großem Fuß, als der Reichtum dem Land unverhofft und unverdientermaßen zugefallen war. … Einen großen Teil seines Reichtums verbrauchte Spanien auf den Schlachtfeldern Italiens und Flanderns. … Spanien entschied sich fürs Ausgeben - es kaufte Luxusgüter und führte Krieg. Krieg ist die verschwenderischste aller Verwendungsformen: er zerstört, statt aufzubauen …” 

(David Landes, Wohlstand und Armut der Nationen, Warum die einen reich und die anderen arm sind, S. 189)

Der Niedergang Spaniens war unausweichlich. Eine Rentiergesellschaft baut keinen Kapitalismus auf.


Wie ein Regensburger Knabe ein Don Juan wurde

Da kam einmal ein Spanier nach Regensburg, der Carlos, zum Reichstag von 1546. Auf dem Reichstag war nicht viel los, die Pausen waren groß, und so beschäftigte man sich gern anderweitig. So wie heute die Teilnehmer des WeltWirtschaftsForums tun, dieses Jahr in übrigens in Singapur, die Kaiserrolle spielt dort Xi. In Regensburg war es Carlos, der über die Sitzungen hinaus - sein Motto war Plus Ultra - sich mit der schönen Barbara Blomberg aus der Kramgasse amüsierte. Das Ergebnis war dann der Don Juan von Regensburg, der aber mit drei Jahren nach Spanien überführt wurde und später von seinem Halbbruder und König Philipp II. bei spanischem Hofe - einer Marotte folgend - als Juan de Austria eingeführt wurde. Seine kurze Lebenszeit nutzte Don Juan sehr intensiv. Als er 1578 an Typhus oder Gift starb, war er 31 alt und hatte an führender Stelle die legendäre Seeschlacht von Lepanto 1571 gewonnen. Da macht mancher heute erst seinen Magister. 

Er bekam ein öffentliches Gedicht in Regensburg an der Hauswand am Haidplatz.


In disem Haus von alter Art /

Hat offt geruet nach langer fahrt

Herr KAYSER CARL DER FÜNFFT genandt /

In aller Welt gar wohl bekannt /

Der hat auch hie zu gueter stundt

Geküsset einer Jungkfraw mundt.

 

Dieselb die hiess bei fern und nah

Man nur die schöne BARBARA /

Ihr Stamm war bieder / schlicht und recht

PLUMBERGER schrieb sich das Geschlecht /

dem bracht des Kaysers lieb viel Leid /

doch trost und heyl der Christenhait.

 

Dann draus erwuchs / dem Vatter gleich

der DON JUAN VON OESTERREICH /

der bey LEPANTO in der Schlacht /

Vernichtet hat der Türckhen Macht

der HERR vergellts Ihm alle Zeit /

So yetzt wie auch in Ewigkheit.


Freitag, 29. Januar 2021

Der Enkel

1787 erschien Schillers “Don Carlos”. Der war der Enkel Karls V. und lebte historisch nur kurz von 1545 bis 1568 und starb mit 23 Jahren. Warum nahm sich Schiller gerade dieses Stoffes an? Weil da was los war, wie es Schiller liebte: Liebe, Lug und Trug, Tod und Freiheitskampf. Die protestantischen Flamen kämpften gegen die katholischen Unterdrücker. “Geben Sie Gedankenfreiheit” lautet die zentrale Stelle dafür; der Marquis de Posa fordert sie vom spanischen König Philipp II., dem Vater des Don Carlos, der für die Liebesverwicklungen zuständig ist. Ihn treiben und verwirren die Gefühle bis zum frühen Tod. 

Ja, die Gefühle. Kant fand sie viel zu irrational und sah in ihnen eine große Gefahr für den Verstand, für die Rationalität.






 

Donnerstag, 28. Januar 2021

DON CARLOS

 Abb.: Unterschrift geleistet als Carlos I de Castilla, León y Aragón (Wiki./Costales)

Karl V. war eine rechte Promenadenmischung, nicht aus dem Tierheim, sondern aus Gent, wo er im Jahr 1500 in den sog. spanischen Niederlanden geboren wurde. Die Mutter war die wahnsinnige Johanna I. von Kastilien und Leon aus dem Hause Trastamara. Urgroßvater Karls war ein Valois, Großvater ein Innsbrucker und der Vater, Maxi I., kam aus der Wiener Neustadt.
Was also war Karl V.? Das ist so schwer zu sagen wie es kompliziert ist zu erklären, was das HRR, das Heilige Römische Reich, war. Nationen befanden sich erst in der Bildung, aber der Hochadel war eine übernationale Inzestvereinigung und spielte nach eigenen Machterhaltungs- und Machtausdehnungsregeln.

Abb.: Unterschrift geleistet als Carlos I de Castilla, León y Aragón (Wiki./Costales)








Freitag, 22. Januar 2021

Entmachtung des Parlaments

 

Eine neue, außerparlamentarische Druck- und Agitationsgruppe “Kein Covid” hat sich gebildet. Das erinnert an die Anti-Atom-Gruppe, die außerhalb des Parlaments begann und die dann durch eine radikale 180°-Wendung der Kanzlerin Merkel zur regierungsamtlichen “Energiewende” führte. Außerparlamentarisch ist auch der “Deutschen Ethikrat”, den Merkel eingerichtet hat, weil sie offenbar das Parlament für zu dumm hält. Das Gleiche gilt für die Leopoldina als Ratgeber, wobei die Regierung nach Lust und Laune andere Berater hinzuzieht. Der Bundestag spielt diese Entmachtungspolitik mit. Das ist in hohem Maße antidemokratisch. Die neue Druckgruppe ist ein Menetekel.











Montag, 18. Januar 2021

Reichsgründung 18.1.1871


 



Christopher Clark blickt von verschiedenen Seiten auf die Reichsgründung vom 18.1.1871. Er stellt den föderalen Charakter heraus, wie er sich in der Verfassung vom 16.4.71 widerspiegelt, die ihm eher als ein Vertrag denn als Verfassung erscheint.

“Seine Majestät der König von Preußen im Namen des Norddeutschen Bundes, Seine Majestät der König von Bayern, Seine Majestät der König von Württemberg, Seine königliche Hoheit der Großherzog von Baden und Seine königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein für die südlich vom Main belegenen Theile des Großherzogtums Hessen schließen einen ewigen Bund zum Schutze des Bundesgebietes und des innerhalb dessen gültigen Rechtes, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des Deutschen Volkes.”

(Clark, Preußen, S. 636)

Man sieht, daß die nationale Einigung hier noch ein Versprechen ist, bei dem den beteiligten Monarchen nicht ganz wohl ist; insbesondere dem bayrischen Märchenfreund Ludwig II., der nur durch Bestechung Bismarcks gewonnen werden konnte. Bismarck war denn auch der Regisseur der Reichsgründung. Der neue Kaiser Wilhelm I. notierte später, wie schwer es sei, unter Bismarck Kaiser zu sein. 






Samstag, 16. Januar 2021

Gut getanzt

“Wie bei den Hopi-Indianern der Regentanz scheint das Reden von Ankurbelung der Wirtschaft, Sicherung des Standorts Deutschland, Beschaffung von Arbeitsplätzen eine wichtige Funktion zu erfüllen; jedenfalls die, den Eindruck zu verbreiten, daß etwas getan wird und nicht einfach abgewartet wird, bis die Dinge sich von selbst wenden.” (Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 113)


Die Kurfürsten wählten seinerzeit den Kaiser nach Maßgabe der Vorteile, die sie sich von seiner Wahl versprachen. Nicht anders verfahren die Kur-Funktionäre der Parteien. Welcher neue Häuptling verhilft mir zur Sicherung meines Mandats als Bürgermeister, Landtags- und Bundestagsabgeordneter - das ist hier die Frage. Denn der Parteikaiser entscheidet über die Aufstellung der Kandidaten in der Hierarchie der Funktionen von Bund bis Bürgermeister, und seine Präsenz in den Medien verhilft im besten Fall zu eigenen attraktiven Wahlresultaten. Beim Symboltanz der Kaiserkandidaten schnitt heute der Kandidat Laschet am besten ab. Seine konsensuale Ausstrahlung des netten Onkels von nebenan läßt auf Machterhaltung hoffen.

 









Freitag, 15. Januar 2021

VIRENLAST UND ANSTECKUNG

 Zur Sendung heute morgen (DLF, Länderzeit, 15.1.21) Quarantänefolgen): VIRENLAST UND ANSTECKUNG Eine Ansteckung verlangt eine relevante Virenlast. 10 Viren von Zunge zu Zunge reichen nicht für eine Ansteckung. 100 Viren im geteilten Nahbereich stecken nicht an. Daher ist Symptomlosigkeit ein Hinweis darauf, daß die Viruslast für eine Ansteckung zu gering ist. Auch dann, wenn der empfindliche PCR-Test positiv ist.

Die Virenlast muß größer als 10x10x10x10x10x10 auf einen Milliliter sein, um mit einer Ansteckung zu rechnen, das sind mehr als 1 Million Viren auf 1 Kubikzentimeter.
“Viruslast auf, bei der man von einer relevanten Ansteckungsfähigkeit ausgeht (>10hoch6/ml).
Quelle: “Sind Kinder wirklich so infektiös wie Erwachsene?
VON TILMANN SCHOBER UND JOHANNES HÜBNER
https://www.aerzteblatt.de/archiv/213829
FAZ 1.5.20
Vgl. auch: Frankreich
ANSTECKUNGSGEFAHR
"Kind infiziert sich mit Coronavirus – und stellt Forscher vor ein Rätsel
Veröffentlicht am 20.04.2020 Welt
Ein neunjähriges Kind hat sich in Frankreich mit dem Coronavirus infiziert und danach an mehreren Ski-Kursen teilgenommen. Es hatte Kontakt zu mindestens 172 Personen – ohne eine einzige davon anzustecken. Was hat das zu bedeuten?"

- PCR, Wirtschaftswoche/Drosten: 

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/virologe-drosten-im-gespraech-2014-die-who-kann-nur-empfehlungen-aussprechen/9903228-2.html


"... Und dazu wählten sie eine hochempfindliche Methode aus, die Polymerase-Kettenreaktion (PCR).

Klingt modern und zeitgemäß.


Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben. …”














Donnerstag, 14. Januar 2021

Da prasselt das Geld in den Kasten

 


Gerade starb wieder ein alter Herr, an Alterskrebs und allgemeinem Organversagen.

‘Ein Tod, ein schöner Tod, das ist das Beste auf der Welt …”

Das Lied ging irgendwie anders, aber so geht es auch. Ein bißchen übertrieben vielleicht, aber wer so da und dort das Siechtum in den letzten Jahren wahrnimmt bei alten Leuten, der könnte das so sehen. Doch die Ärzte sehen - viele jedenfalls - die sehen das anders. Sie sehen eine Uhr, die jeden Tag 50.000 Euro weiterrückt, die Operationen nicht mitgerechnet. Die praktisch sinnlosen Operationen, die aber große Summen einbringen. Die sind das Glückslos für das Krankenhaus, da prasselt das Geld in den Kasten. Und der Patient am Lebensende leidet und dämmert dahin, wenn nicht noch weiteres Schlimmes dazukommt.











Dienstag, 12. Januar 2021

Lebenswissen oder Prüfungswissen?

Rainer Hank, Redakteur in Rente, bedauert in der FAS vom 10.1., daß es im breiten Publikum zu wenig Finanzwissen gebe. „Gerne würde ich die Wette machen, wie viele W3-Professoren deutscher Universitäten wissen, was ein ETF ist. Nicht sehr viele, vermute ich. Empirisch gut untersucht sind die „Big Three“-Fragen: Da soll man zum Beispiel sagen, ob aus hundert Euro bei einem Zinssatz von 2 Prozent in fünf Jahren exakt 102 Euro oder mehr oder weniger als 102 Euro geworden sind. Lediglich jeder zweite Deutsche beantwortet diese Frage richtig. Kleiner Trost: In Italien kennt nur jeder Vierte die Antwort.“

Das ist natürlich der Klage wert, denn zur freien und mündigen Lebensführung des Bürgers gehört natürlich auch das Finanzwissen. Obwohl sich das Informationsangebot enorm verbessert hat, scheint davon nicht in gleichem Maße mehr Gebrauch gemacht zu werden. Der geringe Spaßfaktor steht als ein Hindernis im Wege, ist anzunehmen. Wie dem begegnen? Bei Hanks Überlegungen fehlt die Schule, die doch angeblich auf das Leben vorbereiten soll. Dort hat sich zwar ebenfalls die Lage gebessert, aber mehr als ein Nischenangebot an Wirtschaftswissen ist in allen Schulformen nicht vorhanden. Hier könnte viel bewegt werden durch Streichung toten Katalogwissens. 


Hat die Politik ein Interesse, den Schülern mehr Lebenswissen - zum Beispiel Wirtschaftswissen - zu vermitteln?

Da darf man Zweifel hegen. Mündige Bürger, die ihr Leben selbst gestalten wollen und können, sind keine bequemen Untertanen. Bequen sollen sie aber sein. Die Politik schätzt Menschen als Freunde und Bittsteller des Staates. 


Zum Beispiel Renten“versicherung“ als Umlageverfahren. Der Bürger zahlt ein, dafür bekommt er eine Rente nach Kassenlage,  über die die Politik befindet. Keinesfalls ist die Höhe der Rente abhängig vom Einzahlungsbetrag, weswegen die Rendite in der Regel gering oder negativ ist. 












Sonntag, 10. Januar 2021

Der Bühnenerfolg des Calvinistensohnes

5.1.1921 - Dürrenmatts Geburtstag. Ja, der „Besuch der alten Dame“, sein größter Publikumserfolg, und weiteres mehr. Alles ziemlich grotesk, aller Humor schuldgrundiert. Darunter tat es Dürrenmatt nicht, schließlich war sein Vater ein leibhaftiger reformierter Pfarrer gewesen. Das erinnert an Nietzsche, der lebenslang im Schatten des protestantischen Pfarrhauses schrieb, so sehr er sich davon befreien wollte. Wenn Goethe den Deutschen empfahl, sich doch einfach mal zurückzulehnen und sich ergötzen zu lassen - das ging bei Dürrenmatt nicht, da waberte stets die Hypermoral. 

Na, da müssen wir eben woanders hinsehen, zu Monty Python zum Beispiel. Always look on the bright side … 


Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute! Sie machen sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen und überall hineinlegen, das Leben schwerer als billig. Ei, so habt doch endlich einmal die Courage, euch den Eindrücken hinzugeben, euch ergötzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja euch belehren zu lassen und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen! Aber denkt nur nicht immer, es wäre alles eitel, wenn es nicht irgend abstrakter Gedanke und Idee wäre.“

Goethe zu Eckermann, 6. 5. 1827“  












Samstag, 9. Januar 2021

"In Counting there is Strength"


 "After all, who counts the votes has always been of utmost importance. It’s why renowned political cartoonist Thomas Nast had Boss Tweed utter these words in an 1871 cartoon: “As long as I count the votes, what are you going to do about it?”" Bei McMaken

„Warum Trump-Wähler den Stimmenzählern nicht vertrauen

Ryan McCaken

Wohl seit dem 19. Jh. nicht mehr haben so viele Amerikaner einem Wahlausgang so leidenschaftlich mißtraut. 

Eine Schlagzeile bei Slate lautete: „82% der Trump-Wähler sagen, daß Bidens Wahlsieg nicht rechtmäßig sei.“ 

Wenn dies auch nur zur Hälfte zuträfe, dann bedeutete dies, daß Millionen von Amerikanern glauben, daß die kommende Regierung in Washington ihre Macht durch Betrug erlangt hätte. 

Daraus resultierten weitreichendendere Implikationen, als man zunächst denken würde. Das politische System der USA wäre insgesamt infrage gestellt.“

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Behauptung des verstorbenen Rock- und Jazzmusikers Frank Zappa, daß Wahlen verboten wären, wenn sie zu Änderungen führen würden. („If elections would change anything, they would be forbidden.“) Diese Meinung war in dieser Szene damals weit verbreitet. Der Italoamerikaner Zappa lebte in Laurel Canyon, dem Boheme-Viertel von Los Angeles. Geboren wurde er in Baltimore, wie die Italoamerikanerin Nancy Pelosi, und im gleichen Jahr 1940, die, nach Praktikum in der Washingtoner Politik, 1969 nach Kalifornien zog und mit 80 Jahren, seit 1987, immer noch im Repräsentantenhaus politische Fäden zieht. Seit 33 Jahren also.   


01/06/2021Ryan McMaken  mises.org https://mises.org/wire/why-trump-voters-dont-trust-people-who-count-votes








Donnerstag, 7. Januar 2021

Erste Arbeit des Herakles

 


“O Weib, wer bist du, die du mir die irdische Glückseligkeit versprichst, ohne daß ich einen Finger krumm zu machen brauche?”, fragte Herakles bekanntlich am Scheideweg. 

Herakles entschied sich, ein wahrer Held, nicht für die Muse des Sozialstaats. Da wartete denn einige Arbeit auf ihn. 

Brutal rückten die Steuereintreiber des Minyeramtmanns an, denn die Thebaner mußten Steuern zahlen noch und noch. Unerschrocken stellte Herakles eine Gruppe  von jungen Männern zusammen, Athena rüstete sie mit wirksamen Waffen aus und in einem Engpaß, einer hohlen Gasse sozusagen - Wilhelm Tell machte das später nach - da verzichteten die Steuereintreiber auf alle Forderungen. 

Das fanden auch die Götter prima! Hermes schenkte Herakles ein stählernes Schwert, Ästhet Apollon gab ihm pfundige Pfeile, der herrliche Hephaistos einen goldenen Köcher, und Athene, die Weise, spendierte einen stabilen Waffenrock.  


Abb.: Eos, die Morgenröte, auf einem Vierspänner; ihre Flügel wurden später nachgeahmt.











Mittwoch, 6. Januar 2021

Nur die Früchte fremden Fleißes


 

Herakles am Scheideweg. Was der Sozialstaat verspricht.
"Solltest du jemals um die Mittel dazu verlegen sein, so fürchte nicht, daß ich dir körperliche oder geistige Anstrengungen aufbürden werde; im Gegenteil, du wirst nur die Früchte fremden Fleißes zu genießen und nichts auszuschlagen haben, was dir Gewinn bringen kann. Denn meinen Freunden gebe ich das Recht, alles zu benützen.«"

Herakles am Scheideweg, Sagen des klassischen Altertums (German Edition) . Kindle-Version.

Sebastiano Ricci (1659-1734), Ercole al bivio (Wikip.)









Sonntag, 3. Januar 2021

Blutsverwandschaft

Auch eine skurrile Vorstellung des Aristoteles, die tausendfach abgeschrieben wurde, war die Art der menschlichen Zeugung. Der Samen des Mannes werde aus dem Blut gebildet und vermische sich dann schöpferisch mit dem Menstruationsblut. Kommt daher der Begriff “Blutsverwandschaft”? Könnte sein. Aber es war nur eine Blödigkeit des Aristoteles.






Samstag, 2. Januar 2021

Konnte Aristoteles zählen?


 

Und ewig herrschet der Irrtum, wenn Kritik und Experiment fehlen. Beispiel Aristoteles. Seine Irrtümer gehen auf keine Kuhhaut, wurden aber zweitausend Jahre (+-) als gültig verehrt. Dadurch wurde die Entwicklung der Wissenschaft lange blockiert. Wieviel wäre gewonnen gewesen, wenn es diesen Aristoteles nie gegeben hätte.

Als Naturwissenschaftler war er eine reine Katastrophe, wobei er bei seiner Herumraterei und Phantasterei - wie jeder - auch einmal zufällig richtig lag.
Besonders grotesk und lächerlich erscheint A. beim Zähnezählen.
"Aristoteles und die Erkenntnisse der modernen Biologie.
In vielen Fällen hat sich Aristoteles als Biologe geirrt. Einige seiner Irrtümer erscheinen reichlich kurios, wie die Beschreibung des Bisons, das sich „durch Ausschlagen und Ausstoßen seines Kots, welchen es bis siebeneinhalb Meter weit von sich schleudern kann, verteidigt“ (HA IX 45, 630b8 f.).[36] Offenbar war seine Informationsquelle über dieses exotische Tier nicht sehr verlässlich. Weitere bekannte Irrtümer sind unter anderem die Behauptung, der Mann habe mehr Zähne als die Frau (HA II 3, 501b19), das Gehirn sei ein Kühlorgan und das Denken geschehe in der Herzgegend (PA II 7, 652b21–25; III 3, 514a16–22) sowie das Konzept der Telegonie, wonach eine vorangegangene Trächtigkeit den Phänotyp von Nachkommen aus späteren Trächtigkeiten beeinflussen könne.
...
Bedeutender noch ist seine Hypothese, nach der die Teile eines Organismus in einer hierarchischen Ordnung ausgebildet werden und nicht – wie die (bereits von Anaxagoras vertretene) Präformationslehre annimmt – vorgebildet sind (GA 734a28–35). Diese Auffassung von der embryonalen Entwicklung ist in der Neuzeit unter der von Aristoteles noch nicht verwendeten Bezeichnung Epigenesis bekannt geworden. Ihre empirische Grundlage waren für Aristoteles seine Sezierungen. In der Neuzeit war aber die Präformationslehre vom 17. bis in das 19. Jahrhundert hinein die allgemein akzeptierte Theorie, und Vertreter der Epigenesis wie William Harvey (1651) und Caspar Friedrich Wolff (1759) fanden mit ihren embryologischen Untersuchungen, die klar zeigten, dass die Embryonen sich aus ganz undifferenzierter Materie entwickeln, wenig Beachtung. Diese Einsicht setzte sich erst im frühen 19. Jahrhundert durch und verdrängte schließlich die präformistischen Spekulationen. Endgültig wurde erst im 20. Jahrhundert in der Experimentalbiologie durch Hans Driesch und Hans Spemann bestätigt, dass die embryonale Entwicklung eine Kette von Neubildungen, ein epigenetischer Prozess ist." (Wikip.)