Was bei Mitterauer (“Warum Europa?) ein Unterpfand des europäischen Entwicklungserfolgs ist, erscheint bei Bartlett als ein ökologisches Problem: DIE VERGETREIDUNG der Landwirtschaft. Gut, das Roggenbrot ernährte verläßlich mehr Menschen. Aber die schönen Bäume waren weg! Die hatte der böhmische König als höchste Zierde Böhmens in den höchsten Tönen gelobt. Der König jagte gern, da waren ihm die Felder ein Ärgernis. Jedesmal, wenn er sie mit seinen hundert Jagdkumpanen kaputtritt, schrieen und klagten die albernen Bauern. Und Hunger brauchte er nicht zu leiden, seine Vasallen und deren Bauern lieferten reichlich, und dazu kam noch das Wildbret aus seiner Lieblingsbeschäftigung. Und wie war das mit der Verzwergung? Diese “Getreidemonokultur” machte die kleinen Leute noch kleiner!
“Ebenso hat man eine merkliche Verringerung der durchschnittlichen Körpergröße der Bevölkerung um etwa 5 cm zwischen dem frühen und dem späten Mittelalter als Folge veränderter Ernährungsgewohnheiten deuten wollen, resultierend aus der Forcierung von Ackerbau und Getreidewirtschaft. Beim Ackerbau werden mehr Kalorien pro Hektar Land erzeugt als bei der Weidewirtschaft oder bei Jägern und Sammlern, und deshalb läßt sich mit Ackerbau eine größere Bevölkerung ernähren; doch ist diese Bevölkerung oft nicht besonders gesund oder auch körperlich nicht sehr stark entwickelt, und die Abhängigkeit von einer einzigen Nahrungsquelle kann sogar gefährliche Ausmaße annehmen.”*
Da haben wir’s.
Ich denke, das ist Obelix aus tiefstem Herzen geschrieben, er ist ja selbst ein Paradebeispiel für Wildschweinbraten ohne Brot und 10 cm größer.
*Bartlett, “Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt”, S. 192