Der Rubel hat die Hälfte seines Wertes verloren, Anfang des
Jahres stand er 45 Rubel je Euro, heute sind es 96. Die Inflation beträgt ca.
10%, 20% der Devisenreserven hat die Zentralbank bereits für Stützungskäufe
verwendet – jetzt hat den Leitzins von 10,5 auf 17% gesetzt. Auslöser war wohl
die Verlautbarung von seiten der OPEC, auch weiterhin keine Drosselung der
Ölförderung ins Auge zu fassen. Die Zinserhöhung stützte nur kurz. Aber das
Signal für die Investitionen ist dabei verheerend. Putin hatte vor 10 Jahren
versprochen, die Rohstoffabhängigkeit zu verringern. Geschehen ist wenig.
Kalaschnikows und Kaviar sind fast die einzigen Exportgüter. Da ist es doch
beruhigend, daß wenigstens die Rüstungsausgaben steigen und steigen. 2014 will
Putin offiziell 2,56 Billionen für Rüstungszwecke ausgeben, Platz 3 nach den
USA und China. Allerdings liegt der Anteil am Bruttosozialprodukt höher als in
den USA, insofern nimmt Rußland den Spitzenplatz bei der Rüstung ein. Auch in
den nächsten Jahren sollen die Militärausgaben steigen, ihr Anteil am
Staatshaushalt soll 2016 mehr als ein Fünftel ausmachen, 22%. (NZZ 19.7.14)