Mittwoch, 11. Mai 2011

Erstens kommt es anders, und zweitens, als gedacht





Max Weber um 1900




"Es ist durchaus wahr und eine ... Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Resultat politischen Handelns oft: nein, geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht."


Diese politische Grundeinsicht formulierte Max Weber, der bedeutende Soziologe und liberale Parteigänger, der auch für eine Vorgängerpartei der FDP, die Deutsche Demokratische Partei (DDP) kandidierte. (Max Weber, 'Politik als Beruf', Reclamausg. S. 64f. )

Diese fundamentale Einsicht begrenzt das Handeln des Politikers und mahnt ihn zur Zurückhaltung, ganz im Sinne des Hume'schen Skeptizismus, eines Gründungsvaters des Liberalismus.
Nun schreibt der junge Generalsekretär der FDP Lindner in seinem ganzseitigen Wendemanifest:
" Liberale messen ihre Freiheit an der Freiheit nachfolgender Generationen. Die offene Gesellschaft hält ihre Zukunft offen. Denn die Freiheit der Nachkommen durch den Verbrauch ihrer Chancen oder durch unumkehrbares Handeln einzuschränken, steht uns nicht zu. "
(Wozu Liberalismus, FAZ 9.5.11)

Ein junger Mann ohne Lebenserfahrung will hier Jahrzehnte voraussehen und will das als Liberalismus ausgeben?
" Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen ", formulierte Goethe im FAUST.
Lindner will offenbar das industrielle Erbe durch Gefährdung der Energieversorgung aufs Spiel setzen und Deutschland mit unzuverlässigen Windrädern verschandeln und mit extrem teurer Solarenergie verarmen.
Diese FDP wird nicht gebraucht.
Lindner sollte eine Abteilung bei den Grünen aufmachen.