Samstag, 20. September 2008

H.öl 84,6; Leerverkäufe, „Ehrenmorde“ in der Türkei

Septemberwiese

Kühle Luft, Sonne: 5-16° 6190 (+5%) 11388 (+3,3%) 1,42 WTI 102,61 H.öl 84,6

- Sehr einfallsreich und originell: Bankenkrise: Merkel fordert internationalen Finanz-Tüv; das wäre doch was für die großartige Staatsbank KfW, die so erfolgreich die IKB beaufsichtigt hat und ein großes 400.000.000-Herz für Lehman nach der Pleite hatte? Den KfW-Verwaltungsrat Lafontaine könnte man dann für seine herausragenden Aufsichtsverdienste zum Vorsitzenden befördern.

- "20. September 2008 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BafFin) hat am Freitag Leerverkäufe der Aktien von elf Unternehmen der Finanzbranche vorübergehend untersagt. Das Verbot gelte vom 20. September um 00:00 Uhr, bis zum 31. Dezember 2008 um 24:00 Uhr, werde jedoch laufend überprüft, teilte die Bafin am Freitagabend in Bonn mit. Bei Leerverkäufen wetten Anleger auf sinkende Kurse eines Unternehmens, um von fallenden Börsenkursen zu profitieren.
Betroffen von dem Verbot sind Papiere von Aareal Bank, Allianz, AMB Generali Holding, Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Postbank , Hannover Rückversicherung, Hypo Real Estate (HRE), MLP und Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. ..." FAZ // Die SEC machte das bereits am 19.8. vor, nachdem vor allem GS und MSt. Ziel von Leerverkäufern geworden waren. Ebenso die brit. Finanzaufsicht.

- Oracle wächst deutlich und profitabel

- "„Ehrenmorde“ in der Türkei. Die Ehre ist immer gefährdet . Der Erhalt der „Ehre“ ist in den traditionellen muslimischen Gesellschaften eines der obersten Ziele. Wird sie befleckt, muss man sie reinigen, notfalls mit Brutalität. Die Soziologin Necla Kelek sieht im Fortbestand der Ehrenverbrechen eine Bankrotterklärung der Türkei. ... Für sie ist die Gewalt über Frauen ein „Besitzstand“, legitimiert sowohl durch Tradition als auch durch die Vorschriften des Glaubens. Im Koran, Sure 4, Vers 34 heißt es: 'Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott einem Teil der Menschen einen Vorzug vor dem anderen gegeben hat . . .' „Nutzungsrecht“ an der Frau. Auch die Ehe ist in der islamischen Rechtsauffassung ein Vertrag, der dem Mann eine Art „Nutzungsrecht“ an der Frau einräumt. Wenn sie sich im Alltag, im Bett angeblich oder tatsächlich dem Willen des Ehemannes widersetzt, wird geschlagen, misshandelt oder der Tod beschlossen - gar nicht zu reden von der Gewalt, die schon vorher zur Durchsetzung des Männerwillens angewendet wurde. Das ist ein schreckliches Kapitel für sich. ... Necla Keleks Buch „Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei“ erscheint am 22. September im Verlag Kiepenheuer & Witsch." 15.9. FAZ

- Das Vierte, das Gute Reich, das Zweitausendjährige, es ist nahe. Die Obrigkeit bestimmt wieder, was gut ist und und die schwarzen, vermummten Straßenschläger ziehen los: "Gewaltsame Ausschreitungen. Rechte Kundgebung in Köln verboten. Die Polizei hat eine Kundgebung der rechten Bürgerbewegung „Pro Köln“ untersagt. Zuvor war es zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. ... Übergriffe auf die Polizei. Dabei war es auch zu den Übergriffen von Linksautonomen auf die Polizei gekommen. Vermummte versuchten laut Angaben der Polizei, die Absperrungen zu entfernen und gingen mit Gewalt gegen die Beamten vor. Dabei wurden auch Steine, Farbkörper und Knallkörper eingesetzt. Die Einsatzkräfte mussten mit Schlagstöcken die Gewalttäter zurückdrängen. Beamte setzten zudem Tränengas ein, um einen von linken Demonstranten eingekreisten Sympathisanten von „Pro Köln“ zu befreien. Dabei erlitten mehrere Menschen Verletzungen. ... Zuvor stoppte die Polizei einen Bus von Linksautonomen und stellte unter anderem Sturmhauben und Teppichmesser sicher. Zum Schutz der Polizei, die mit insgesamt 3000 Einsatzkräften vor Ort ist, waren in der Kölner Innenstadt Wasserwerfer positioniert. ..." faz.net 20.9.

- "Tradition, Geschichte und politische Moden. Zum Artikel "Wir überleben auch das Vierte Reich!" von Andreas Ross in der F.A.Z. vom 12. September: Man möchte sofort seinen Wohnsitz nach Liechtenstein verlegen - nicht der wunderbaren Landschaft oder der verlockenden Steuervorteile wegen, sondern weil dieses kleine Land von einem Fürsten regiert wird, der sich weder vom herrschenden Zeitgeist und seinen lautstarken Vertretern noch von politischer Großmacht einschüchtern lässt. Stattdessen sieht Fürst Hans-Adam die Dinge aus der Sicht von Tradition und Geschichte eines alten Adelsgeschlechts, für das wechselnde Regierungen und Verfassungen anderer Staaten nur Moden sind. Herzlichen Dank für diese erfrischende Perspektive!
Waltraud Plieninger, Nordheim-Nordhausen, LB, Text: F.A.Z., 20.09.08, S. 17

- Alexander Mitscherlich. 20. September 1908: auch so ein Verführer meiner Jugend, ein geltungssüchtiger Schaumschläger und Phantast, der nach der Devise schrieb: wenn ich's doch meine, dann ist es auch Wissenschaft. Diese Salonschwätzer kamen über die Schiene Dönhoff/Zeit und Spiegel. Man mußte schon gute Ratgeber haben, um von anderen Autoren überhaupt zu hören, so eindimensional vermittelten die meisten Medien.