Montag, 23. August 2021

Klimaschau #60: Verändern Windkraftwerke das Klima?

Windkraft: Meteorologe und Atmosphärenphysiker Prof. Gerhard Kramm, Uni Fairbanks: 
“Die Windturbine SWT-6.0-154 hat eine Nennleistung von 6 MW bei einer Windgeschwindigkeit in Nabenhoehe von etwa 13-14 m/s und einen Rotordurchmesser von 154 m. Wenn man davon hunderte in einer „offshore wind farm“ aufstellt, die erforderlich sind, um ein Kohlekraftwerke bzw. ein Kernkraftwerk zu ersetzen, dann erhoeht sich auf Grund des Entzugs von kinetischer Energie aus dem Windfeld die aerodynamische Rauhigkeit, was dazu fuehrt, dass sich die Stroemungsverhaeltnisse und folglich auch das Wettergeschehen merklich veraendert. Da Klima nichts anderes ist als die statistische Beschreibung des Wetters fuer eine Zeitspanne von mindestens 30 Jahre, liegt es nahe, dass solche sog. Windkraftanlagen (WKA) einen Einfluss auf das lokale bis regionale Klima ausueben. Aus Unwissenheit glaubt man, mit solchen WKA das Klima schuetzen zu koennen und bewirkt genau das Gegenteil davon.
 
Ziehen wird die Zahlen zur Hilfe, dann ergibt eine Nennleistung von 6 MW und einer vom Rotor ueberstrichener Flaeche von etwa 18600 m2 eine Energieflussdichte von etwa 323 W/m2 = 323 J/(m2 s). Das bedeutet, dass eine solche Windturbine, die den Dom meiner Heimatstadt Koeln wie eine Wallfahrtskapelle erscheinen laesst, dem Windfeld maximal nur eben diesen Wert von 323 J/(m2 s) entziehen kann. Mehr ist einfach nicht zu erreichen, auch wenn die Windgeschwindigkeit der Nennleistung von 13 – 14 m/s um mehrere m/s ueberschritten wird. Nahe der sog. cut-out-Windgeschwindigkeit bei 25 m/s betraegt die Effizienz dieser Windturbine nur noch wenige Prozent.
 
Um zu verdeutlichen, wie niedrig dieser Wert der Energieflussdichte von 323 J/(m2 s) ist, moechte ich auf eine Schicht frisch gefallenen Schnees der Temperatur von – 3 Grad C verweisen, dessen Emissionsvermoegen im Infrarotbereich nahezu dem Idealwert von eins entspricht. Das Stefan-Boltzmann-Gesetz liefert einen Wert fuer die emittierte Strahlung von etwa 301 W/m2= 301 J/(m2 s). Man darf also feststellen, dass die dem Windfeld entzogene kinetische Energie selbst im Falle der Nennleistung nur in einer geringen Energieflussdichte einmuendet. Selbst wenn man nicht so mit den physikalischen Gesetzen bewandert ist, wie es heute in Deutschland ueblich zu sein scheint, so sollten diese Zahlen doch Anlass genug sein, das Vorhaben der Energiewende zu ueberdenken. Physikalische Gesetze lassen sich nicht durch auf einfaeltige Besserwisserei und organisierte Verantwortungslosigkeit beruhende Parteiprogramme aushebeln.
 
Was sich u.U. aendern wird, das ist die Windgeschwindigkeit. Seit mehreren Jahrzehnten wird naemlich in verschiedenen Regionen in der Welt eine Abnahme der Windgeschwindigkeit beobachtet. Das bedeutet, dass man noch mehr von diesen Windmuehlen aufstellen muss, um ueberhaupt die projektierte Leistungen erreichen zu koennen.
 
Meteorologe und Atmosphärenphysiker Prof. Gerhard Kramm, Uni Fairbanks, 12.3.16 

TAG DES WISSENSCHAFTLICHEN IRRTUMS

 TAG DES WISSENSCHAFTLICHEN IRRTUMS

Wissen ist schick. Und gewährt viele Vorteile. Besonders der Blick in die Zukunft, die niemand kennt und auf die man sich gerne einstellt, ist begehrt, um Schaden zu vermeiden. Priester und Seher aller Zeiten gaben vor, in die Zukunft blicken zu können. Aus dem Orakel von Delphi wurde eine Zunft von Untergangspropheten, aus dem Apokalyptiker Johannes wurde Oswald Spengler und heute Hans Joachim Schellnhuber. Der Blick in die Zukunft gibt sich in der Moderne gerne wissenschaftlich. Dabei wird gerne übersehen, daß die Wissenschaft aus einer Kette von Irrtümern besteht, die mühsam überwunden wurden und werden. Oft leisten dabei Außenseiter die Hauptarbeit, und ihre Arbeit wird manchmal erst nach ihrem Tode anerkannt. Der Arzt Ignaz Semmelweis (1838-65) landete sogar in der Psychiatrie, der Mathematiker und Physiker Ludwig Boltzmann (1844-1906) gar brachte sich um. Der Meteorologe und Entdecker der Kontinentalverschiebung Alfred Wegener (1880-1930) mußte den Spott der Geologen ertragen und wurde erst viel später anerkannt. 

Mit der Erforschung der Gegenwart hatten die Wissenschaften stets genug Probleme. Die Zukunft ist ihnen nicht zugänglich. 

Um einer Überschätzung der Wissenschaft zu begegnen, sollte man dringend einen TAG DES WISSENSCHAFTLICHEN IRRTUMS einführen.