Donnerstag, 19. Dezember 2013

Mal sehen





  • Anna Schwartz (1915-2012) kritisierte Bernankes Liquiditätsflutung 2008
  • (Foto: Shankbone 2007/Wiki.)


  • Die US-Zentralbank finanziert weiter die (Staats-)Schulden durch Anleihen-Käufe. Aber nur noch mit schlappen 75 Mrd. monatlich, statt bisher 85 Mrd. Der Leitzins bleibt bei 0, obwohl das amerikanische Wirtschaftswachstum jetzt bei 2,3% liegt.
Dadurch werden die Sparer und wird der Spargedanke geschädigt. Die meisten Ökonomen befürworten diese Politik. Das neue Wachstum (2,3%) scheint sie zu bestätigen. Zumindest lassen sich 4 Punkte benennen, die diese Politik stützen: 1. Bei soviel Liquidität gibt es weniger Insolvenzen. 2. Kredite verbilligen sich. 3. Die Regierung braucht nicht zu sparen bzw. kann sich damit Zeit lassen. 4. Anlagegelder fließen vermehrt in Sachwerte, vor allem Immobilien und Aktien. Dadurch beruhigt sich der Häusermarkt weiterhin und der Wohnungsbau belebt sich. Im Falle der Aktienmärkte fließt den Unternehmen mehr Geld zu, Börsengänge werden erleichtert und Neukonfigurationen durch aktienfinanzierte Übernahmen ebenfalls.
Gegengründe sind neben der Sparerschädigung: 1. Die Gefahr von Krisen durch Blasenbildungen steigt. 2. Das Verantwortungsbewußtsein wird nicht gestärkt, sondern der Leichtsinn im Umgang mit Krediten. 3. Politisches Handeln wird beliebiger.
Leider bleibt unentscheidbar, welche Punkte schwerer wiegen. Die Internetblase hat viele Anleger geschädigt, aber auch die Branche außerordentlich gestärkt, was in der Summe sehr viel schwerer wiegt. Dagegen hat die spanische Baublase in großem Stil Kapital vernichtet für überwiegend nutzlose Projekte wie unbenötigte Flughäfen. Das gilt wohl für das ganze, innovationsfeindliche Europa. Hier gilt mit einiger Sicherheit, daß die Niedrigzinsen mehr Schaden anrichten und anrichten werden.