Donnerstag, 18. April 2013

Und er wurde nicht einmal totgeschlagen!





Ein bunter Vogel, dieser Kierkegaard, so bunt wie wieser Dompfaff, der inzwischen auch zurückgekommen ist.





"Das Unglück unserer Zeit ist, dass man vergessen hat, was existieren heißt und was Innerlichkeit ist."  
Das hört sich doch ganz interessant an. Kierkegaard geht einen großen Schritt weiter im religiösen Denken nach Luther. Wo Luther Macht entfalten will und seine Verfolgerknechte losschickt, ganz im Stil der alten Papst-Religion, dort führt Kierkegaard den Ansatz der subjektiven Innerlichkeit entscheidend weiter. Das Ganze bleibt zwar luftig und phantastisch, ist aber nicht mehr gemeingefährlich wie alles andere Religionsbewußtsein, vielleicht mit Ausnahme der Bahai und des Sufismus sowie der lässigen Sonntags-Religiösität.
Der dänische Protestantismus war bereits soweit zivilisiert, daß er solchen Denkblüten wie denen Kierkegaards nicht mit Verfolgung begegnete, obwohl die Kirche nicht geschont wurde. Kierkegaard lehnte Pastoren ab und forderte eine strikte Trennung von Staat und Kirche. Eine aktuelle Forderung, nicht nur für Deutschland.

Rüdiger Achenbach hat auf www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/2075285/ ein rundes, kompaktes Porträt Kierkegaards verfaßt. Lesenswert.