Dienstag, 31. August 2010

Lessings Methode





Necla Kelek und Sarrazin bei der Buchvorstellung (Bild: FAZ)




- Vererbung, Genetik, Biologismus und Kultur: Man darf gespannt sein, was in Sarrazins Buch alles steht. Derzeit wird mehr geschwafelt, als argumentiert.
Einstweilen kann man an Lessings Methode erinnern: Erkennt an den Früchten!

- „Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf'! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
Bei euern Kindes-Kindeskindern äußern:
So lad' ich über tausend tausend Jahre
Sie wiederum vor diesen Stuhl.
Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
Als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der
Bescheidne Richter.“

(Lessing: Nathan der Weise - Die Ringparabel, veröffentlicht 1779,
Dritter Aufzug vierter Auftritt; Nathan erzählt die Parabel von den drei Ringen: Ein reicher Mann im Osten besaß einen Ring, der die geheimnisvolle Auswirkung hatte, 'vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer ihn mit Zuversicht trug'. Er hatte drei Söhne und vererbte jedem von ihnen einen Ring, der dem echten völlig gleich war, so daß keiner der Söhne wußte, wer den echten Ring besaß.)

Es braucht keine tausend Jahre, um deutlich zu sehen, wie sich Israel, Europa und die islamischen Länder entwickelt haben. Sechzig Jahre reichen völlig. 1947 wurde Indien unabhängig und die islamischen Landesteile trennten sich durch den Druck islamischer Fanatiker als "Pakistan" von Indien ab; Resultat :
"Indien im Aufwind - Pakistan in der Krise.
Sechzig Jahre nach der blutigen Teilung des Subkontinents unterhalten Indien und Pakistan so gute Beziehungen wie nie zuvor. Zugleich sind sie einander nie ferner gewesen: Indien schließt zu den Großen auf, Pakistan steht am Rande des Zusammenbruchs. Von Jochen Buchsteiner." (15. August 2007 FAZ)

- Japan: Ende August 1910 annektiert Japan Korea.

Montag, 30. August 2010

Mutig: Necla Kelek stellt gemeinsam mit Sarrazin dessen neues Buch vor




Quadratisch, schmucklos, praktisch: das Meisennest (rechts) aus dem Nistkasten (links). Im Winter dient der Nistkasten oft als Schlafplatz.





- In diesem Land gibt es entweder linke oder rechte Denkverbote - dieses Land ist nicht so ganz gesund.

- Was meint denn die Deutschtürkin Necla Kelek, ausgewiesen durch einschlägige Milieustudien?
"Ein Befreiungsschlag. Die Thesen von Thilo Sarrazin zu Bildung und Zuwanderung sollte man diskutieren, nicht den Autor verteufeln. Aber die politische Klasse, der seine Kritik gilt, verweigert sich der Debatte, argumentiert die Soziologin Necla Kelek." FAZ 30.8.10

- "Weil immer pauschalierend und irreführend von „den“ Migranten die Rede ist, habe ich die Migranten nach Gruppen aufgeteilt und das verfügbare statistische Material aufbereitet. Bei fast allen zeigte sich, dass Integrationsprobleme auf dem Arbeitsmarkt oder hinsichtlich der Bildungsbeteiligung in der zweiten Generation statistisch kaum noch messbar sind. Das gilt für die Osteuropäer, für Russlanddeutsche, EU-Ausländer, Einwanderer aus Fernost. Nur bei den Migranten aus muslimischen Ländern – und das reicht von Marokko bis Pakistan – ist der Befund ein anderer." Sarrazin im Gespräch, FAZ 30.8.10
Die Einleitung beginnt Sarrazin mit einem Zitat eines Gründervaters der SPD, Ferdinand Lassalle: " Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist". Sarrazin im FAZ-Gespräch, FAZ 30.8.10

- "Deutsch" als Adjektiv meint ursprünglich keine bestimmte Gruppe, keinen Stamm o.ä., sondern bezieht sich auf "Volk" allgemein (germ. "thioda"); "theodisca lingua" wird im Reich Karls die altfränkische/altsächsische Volkssprache genannt im Unterschied zum Mittellatein und Romanischen. Ein Sozialwissenschaftler brachte es fertig, das althochdeutsche "diot(a)" mit dem griechischstämmigen "Idiot" in Verbindung zu bringen und für bedeutungsrelevant zu erklären. Ja, die Sozialwissenschaftler. (Vgl. Wiki., GRIMM u. DUDENS Herkunftswörterbuch)

- Bedauerlich, wieviel Landschaft in Schleswig-Holstein durch Windräder verschandelt ist.

- 230tausend Meerestierarten haben Zoologen in einem Projekt gezählt - was soll das? Das können sie ja gern als Hobby betreiben, wenn sie dafür keine Steuergelder verschwenden.

- Tschaikowsky, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 B-Moll op. 23 mit Horowitz und Toscanini: wirklich witzig, wie Horowitz hier gegen Toscanini spielt (Michael Madeja machte darauf aufmerksam)
- Bach, Goldberg-Variationen: Da zieht Madeja Kempf dem Gould vor, der spiele die Variationen, daß sie wie eine "stark geschminkte Frau" daherkämen; kann man so hören.

Sonntag, 29. August 2010

Schwarze Anthropologie





Bei diesen Temperaturen zwischen 10 und 13°C drängen diese Kameraden ins warme Haus



- Schwarze Anthropologie:

"Nach der offiziellen Statistik der ruandischen Regierung über den Völkermord von 1994 sind 37,9 Prozent der Opfer mit Macheten getötet worden. Die Macheten wurden bereits 1993 in großem Stil aus dem Ausland importiert, waren kostengünstig sowie einfach zu handhaben. 16,8 Prozent wurden mit Keulen erschlagen.[59] Für die Provinz Kibuye wurde ein noch höherer Prozentsatz von Tötungen mit solchen Waffen nachgewiesen. In diesem Landesteil starben 52,8 Prozent der Genozidopfer durch Macheten, weitere 16,8 Prozent wurden mit Knüppeln ermordet." (Wiki.) Zahlreichen Säuglingen und Kleinkindern wurden Körperglieder abgetrennt.

' Rabe hat in seinem Tagebuch die Grausamkeiten der Japaner geschildert. Es ist ein packender Bericht. Rabe schreibt von Erschießungen von Zivilisten, von barbarischen Quälereien und immer wieder von Vergewaltigungen. "Man hört nur von Vergewaltigungen. Wenn die Männer oder Brüder dazukommen, werden sie erschossen . . . Wir fanden Frauen auf Bierflaschen und Bambusstöcke gespießt. Ich habe die Opfer mit eigenen Augen gesehen, mit den noch Lebenden vor ihrem Tode gesprochen . . . Wir sind damals buchstäblich über Leichen gestiegen", schreibt Rabe. "Wohin man sieht und hört, nur Bestialität der japanischen Soldaten." '
Der gute Deutsche von Nanking, Rez. von Erwin Wickert, FAZ 11.2.1999 (Erwin Wickert, Hg.: John Rabe. Der gute Deutsche von Nanking. DVA 1997, 448 S., 32 Abb.)

Kambodscha: "Bis heute wurden etliche Massengräber mit insgesamt ca. 1,39 Millionen Leichnamen im Land entdeckt, ausgegraben und ausgewertet. Diverse Studien differieren in ihrer Einschätzung der Gesamtopferzahlen zwischen 740.000 und 3.000.000. Die meisten bewegen sich zwischen 1,4 Millionen und 2,2 Millionen, wobei als Todesursache zur einen Hälfte Exekutionen (so durch Erschießen, Erschlagen, Köpfen mit Feldhacken und Ersticken mittels Plastiktüten; Kleinkinder wurden an Bäumen zerschmettert) und zur anderen Hälfte Tod durch Nahrungsmangel und Krankheiten angenommen wird." Wiki.

Kambodscha: "Zwei Bäume überragen die ausgehobenen Massengräber im "Genozid-Zentrum Choeung Ek". Der wuchtigere diente den Roten Khmer als Mordstätte für Kinder; sie wurden am Stamm zerschmettert. Der ausladendere heißt heute "Musikbaum"; Lautsprecher hingen im Geäst und sollten die Angst- und Schmerzensschreie der Opfer übertönen. Im Schatten der beiden Bäume ist eine Vitrine aufgebaut, in der Gebeine ausgestellt sind. Auch auf der Vitrine liegen Knochen; sie wurden erst vor kurzem geborgen.
Dreißig Jahre sind keine lange Zeit, und doch scheint die Anziehungskraft des Gedenkortes schon zu verblassen. Nur einige wenige Besucher schleichen durch das bekannteste "Killing Field" Kambodschas, eine halbe Autostunde südlich von Phnom Penh. Sie bestaunen die fast 9000 Schädel, die in einem Glasturm gestapelt sind. Auf Tafeln lesen sie, dass in den Jahren 1975 bis 1979 vermutlich zwei Millionen Menschen dem kommunistischen Regime Pol Pots zum Opfer fielen - allein 17 000 auf dem kleinen Feld von Choeung Ek." FAZ 22.2. // Vgl. Pin Yathay, 'Du mußt überleben, mein Sohn!' Piper 1987 (s. auch Eintrag v. 24.2.09)

Es ließen sich viele weitere Belege weltweit von allen Kontinenten dafür anführen, daß es vielen Männern - es sind fast ausschließlich Männer, vor allem junge Männer - Lust bereitet, Menschen zu töten und zu verstümmeln, ja, auch Säuglingen reihenweise nur zum Spaß die Arme abzuschlagen wie in Ruanda, der Elfenbeinküste etc.. Jede allgemeine Betrachtung des Menschen muß das zur Kenntnis nehmen.
Dazutreten können noch viele andere Motive: Herdentrieb, Habsucht, Neid, Ideologie besonders, also ideelle Motive wie bei Stalin, Mao, Pol Pot etc. (Vgl. auch: Ernest Hemingway : „Ich töte gerne“. Blogeintrag 6.4.09)
Soziale Unterschiede, das einzige Motiv, das viele Autoren des WDR5 allein zu kennen scheinen, spielen keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Das aggressive Potential junger Männer hängt wesentlich mit der Höhe ihres Testosteronspiegels zusammen, allerdings ebenfalls von ihrer Selbstdisziplin, ihrer Fähigkeit zur Triebunterdrückung. Hier spielen Erziehung und Sozialisation eine Rolle.

Samstag, 28. August 2010

Funkistilzchen





Alles naß hier - bei 13°C - da ist er wieder, der grün angestrichene Winter





- Das Miniaturisierungsproblem.
Wohin mit dem Funk-Knüppel? Der ja ein Knüppelchen ist. An den Klappcomputer läßt er sich nicht anstecken, da wäre er natürlich am Platze, wenn man ihn brauchte, unterwegs, im Auto zum Beispiel. In die Computertasche, die so viele Fächer und Täschchen hat? Da sind schon Kabel und Käbelchen drin für den Klappkameraden, die Kamera, den Musikspieler, Ohrhörer, Netzteile und ähnlich wichtigüberflüssige Dinge. In welchem Täschchen wäre er dann, würde man sich im Bedarfsfalle fragen, wohin hat man ihn gepackt, ganz links, rechts? Vorne, in der Mitte?
Ab besten ihn dann doch separat aufbewahren, im Handschuhfach. Da liegt er obenauf und ist gut erreichbar. Mit einem Griff.
Oder doch nicht? Dort lagert schon allerhand Griffbereites, alles größer, da rutscht das Knüppelchen, das schon fast die Luxuszahnstochergröße erreicht hat, ganz nach unten.
Aber da war doch noch die Verpackung mit dem bergenden Schlitz in der Mitte, quadratisch, praktisch, groß. Zwanzigmal so groß wie das Knüppelchen allein. Das ist die Lösung, das Ei des Kolumbus, das Quadrat des UMTS-Knüppelchens.
Gedacht, gemacht, bereitgestellt zur Abfahrt mit den anderen Siebensachen.
Und dann der Funkfall: wo ist er denn, der Kleine, das Funkistilzchen? Im Handschuhfach? Oder hat man ihn in einem der zwanzig Täschchen verstaut? In der Hemdtasche? Nicht zu finden, der Wichtel, nicht zu finden das Internet. Verschwunden wie der Ring Alberichs. Hatte man ihn gar beim Einpacken auf das Autodach an der Fahrertür gelegt, um ihn auf gar keinen Fall zu vergessen und ihn gleich bei der Hand zu haben? Und dann hatte man ihn doch übersehen, die Zeit drängte, er wäre zu Beginn der Fahrt nach wenigen Metern auf die Straße gefallen, ein nachfolgendes Auto hätte den Kleinen überrollt, ein Klümpchen wäre er jetzt, schreckliches Ende.
Doch dann dämmert die Erinnerung. In der Verpackung steckt er. Die jedoch blieb zurück. Wer nimmt schon einen kleinen Karton mit?

Freitag, 27. August 2010

Keine saudischen Kassiererinnen





Schaf obenauf - nein, das ist nicht die Kanzlerin




- Da wird Allah ja beruhigt sein:
" Frauen an der Supermarktkasse wird es in Saudi-Arabien auch in Zukunft nicht geben. Die Supermarktkette Panda hatte als erstes Unternehmen Frauen an die Kassen gesetzt. Das wurde jedoch am Donnerstag, nur wenige Tage nach dem Arbeitsantritt der 13 Kassiererinnen, wieder rückgängig gemacht. Zahlreiche Saudis hatten aus Protest gegen die Neuerung zu einem Boykott der Geschäfte aufgerufen. Mehrere Religionsgelehrte des Königreiches veröffentlichten islamische Rechtsgutachten gegen die Arbeit von Frauen als Kassiererinnen. Ein Sprecher sagte, Panda werde für die 13 Frauen nun andere Jobs finden. Die Firma Panda, die mehrheitlich zur Kingdom Holding von Prinz Walid bin Talal gehört, hatte den Widerstand konservativer Kreise offensichtlich unterschätzt. Frauen dürfen in Saudi-Arabien nur bestimmte Berufe wie Lehrerin, Journalistin oder Bankkauffrau ausüben. Am Arbeitsplatz herrscht außerdem Geschlechtertrennung. " FAZ 27.8.10

Seit der Verbannung des Averroës (Ibn Ruschd) aufgrund orthodoxen Drucks 1195 ist der Islam geistig gelähmt, man kann es an Kultur, Politik und Wirtschaft der islamischen Staaten ablesen.

Donnerstag, 26. August 2010

Männer lesen Zeitung, Frauen Romane





Seehund mit Problemen in Eckernförde gegenüber der Marinestation



- Das Seminar GEOPOLITIK sah nur männliche Teilnehmer. Jüngst schrieb Hannelore Schlaffer in der Zürcher über das unterschiedliche Lesen der Geschlechter, Fazit: Männer lesen Zeitung, Essay, historische und philosophische Werke, Frauen Romane. "Im Studium, besonders aber im Seniorenstudium springt die Sortierung der Geschlechter als wahre Kirchenspaltung ins Auge. Männer und Frauen sitzen, wie im mittelalterlichen Gottesdienst, in getrenntem Gestühl: Die Männer drücken die Bank bei den Historikern und Philosophen, Frauen lauschen Literatur- und Kunstwissenschaftern." (Lektüre und Geschlecht, NZZ 31.7.10)

Das hat natürlich schlimme Konsequenzen für die Schule, wo nicht nur viel völlig Überflüssiges gelehrt wird, sondern auch sehr Geschlechtsspezifisches: Manche Oberstudienrätin kann auch mit fünfzig noch keine ordentliche Inhaltsangabe verfassen, aber wortreich Nacherzählungen liefern kann sie bis zur geistigen Ermattung. Und Erlebnisaufsätze und Nacherzählungen werden entsprechend übermäßig geübt, was den Mädchen liegt und Jungen sehr viel weniger. Der Schulunterricht wurde seit 1970 kognitiv abgerüstet und literarisch aufgeblasen.
Auch deswegen kann es für unintelligente wie für intelligente Schüler nur heißen: schnell weg aus der verweiblichten Schule.


- Die Seminarteilnehmer GEOPOLITIK waren mehrheitlich Marine-Unteroffiziere in den Dreißigern: pünktlich, interessiert, ohne Tätowierung und Ohrring, zwei Drittel aber mit Übergewicht.

Mittwoch, 25. August 2010

Rotchina, Prozeß der Zivilisation






- Rotchina will den Anteil der allgemein gewählten Abgeordneten im Hongkonger Parlament auf das Doppelte erhöhen, von 30 auf 60 von 120; das ist sicher ein positives Zeichen, wenn auch die Kandidatenlisten von Peking abgezeichnet werden müssen und bis zur Gesamtwahl noch viel Luft ist.
Die Chinesen werden sagen, daß in diesem System nichtswürdige Oppositionspolitiker wie Gabriel, die Wählerstimmen durch Revision gefaßter Rentenbeschlüsse kaufen wollen, keine Chance haben.
Nicht nur das nationalchinesische Taiwan wird solche Schritte aufmerksam verfolgen.



- Prozeß der Zivilisation: Um 1400 gibt es noch den "Gerichtskampf" bei schweren Beschuldigungen, ein Zweikampf auf Leben und Tod nach dem ORDAL, dem JUDICIUM DEI; Ludold III. von Königsegg überlebt seinen Zweikampf 1455, indem er seinem Gegner den Scheibendolch in den Hals treibt.



- Viele Spinnen, weniger Fliegen: gilt das auch für Krähen und Amseln? In Rendsburg / Gerhardshain fallen die vielen Krähen auf, während die Amseln eher spärlich auftreten.

Dienstag, 24. August 2010

Flachlandhimmel



Der Flachlandhimmel im Norden übt eine ähnliche Wirkung aus auf das Gemüt wie das Meer


Mit dem www ist Hieronymus im Gehäus global.

Montag, 23. August 2010

Arbeitsbeschaffungsnetz




Nordkolleg Rendsburg am Nord-Ostseekanal



Das Internet ist prima, und das neue Betriebssystem auch, es ginge auch ohne, aber so ein Smartpen verlangt dann nach einer Aktualisierung, und dieser Smartpen ist auch prima, also erneuern, Seitenladen dann schneller, aber Drucker nicht mehr erreichbar, und die Formate der alten Ixus können nicht mehr gelesen werden ... zunächst ...

Sonntag, 22. August 2010

Kindesmißbrauch, Kriminalität, Lernvermögen und Therapieerfolg, Katallaktik und Schwert






Das gezückte Schwert über Maulanas Haupt symbolisiert wohl den Frieden des Islam, ohne Kopf




- Zisterzienserinnenkloster Medingen: Bereits 1228 gegründet, s. die "Heideklöster"


- Kindesmißbrauch, Kriminalität, Lernvermögen und Therapieerfolg: "Ein zweimal einschlägig vorbestrafter und unter Justizaufsicht stehender Mann soll in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) einen neun Jahre alten Jungen sexuell missbraucht haben. Der 26 Jahre alte Arbeitslose sei verhaftet worden ..." FAZ


- Katallaktik: BASF baut eine neue, große Anlage in China, Umsatz mit China derzeit 9 Mrd. €

Samstag, 21. August 2010

Sommermorgen

Sommermorgen


Früh und feucht weht es aus dem Gras
Und Düfte mischen sich aus Erde, Moder und Blüten
Natürlich blinkt der Tau im Netz der Spinne
Und die Sonne funkelt und blitzt im Tropfen am Eimer

Wie ein Dom wölbt sich die Esche in das noch zarte Blau des Himmels
Und andächtige Gedanken breiten sich aus wie Brötchenduft im Bäckerladen
Richterlich steht da die Idylle und hinter ihr die Utopie
Wenn da nicht gerade die Spinne ihre Kiefer ansetzte
Man könnte der beiden Grinsen leicht übersehen

Ein Flugzeug zeichnet in das hohe Blau
Die Turbinen machen Sphärenmusik
Ganz anders klingt da vom Waldweg
Das laute Schneuzen eines homo sapiens
Auf früher Wanderung
Und horch! Die Kreissäge aus der Ferne
Wie vertraut ist uns dieser Ton
Der uns heimholt
Zum emsigen Treiben
In Haus und Garten

Wolf Doleys

Freitag, 20. August 2010

Gute Nachricht





Dieser Herbstbote, ordinär "Mistkäfer" genannt, fiel ins Wasser





Seit 1960 arbeiten die deutschen Kernkraftwerke im Nuklearbereich sicher und störungsfrei, Tag und Nacht, das gibt es in keinem anderen Bereich. Im Bergbau, im Verkehr, bei Großveranstaltungen gibt es jedes Jahr viele Tote und Verletzte. Bei der deutschen Kernkraft nicht.
Die Kilowattstunde kostet in der Erzeugung mit Kernkraft rund 3 Cent, die extrem teure und unzuverlässige Solarstromerzeugung rund 40 Cent (Vgl. "Die Energieversorgung sichern. Eine Denkschrift der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften" ( s. www.awk.nrw.de/ ).
Die Restwertstoffe lagern in den USA oberirdisch; wie schon in der Vergangenheit stattgefunden, sind neue Aufbereitungsverfahren zu erwarten, man hat dann einen schnellen Zugriff.
Übrigens machte der Dipl.-Physiker Matthias Holl, Strahlenschutzbeauftragter Kernkraftwerke, in einem Vortrag vor der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft am 12.4.10 in Essen deutlich, daß Deutschland im Ausland um seine zahlreichen Salzstöcke zur Lagerung beneidet werde; Gorleben sei hervorragend geeignet, nur Parteipolitik habe bisher einen Abschluß der Untersuchungen verhindert.

Es gibt auch gute Nachrichten:
40 für die Kernkraft

Die Liste der Unterzeichner

Josef Ackermann, Vorstandschef der Deutschen Bank
Dietrich Austermann, CDU-Politiker, er war von 2005 bis 2008 Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein
Werner Bahlsen, Bahlsen
Paul Bauwens-Adenauer, Bauwens
Wulf Bernotat, BDI-Vizepräsident, war Eon-Vorstandsvorsitzender
Oliver Bierhoff, Manager der Fußball-Nationalmannschaft
Manfred Bissinger, Publizist
Herbert Bodner, BDI-Vizepräsident
Wolfgang Clement, Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister a. D.
Eckhard Cordes, Metro-Vorstandsvorsitzender
Gerhard Cromme, ThyssenKrupp
Michael Fuchs, Unternehmer und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag
Ulrich Grillo, Grillo-Werke
Jürgen Großmann, BDI, RWE
Rüdiger Grube, Deutsche Bahn
Christopher W. Grünewald, Papierfabrik Gebr. Grünewald, BDI
Jürgen Hambrecht, BASF-Vorstandsvorsitzenden und BDI-Vizepräsident
Tuomo Hatakka, Vattenfall-Chef
Wolfgang Herrmann, TU München
Horst W. Hippler, KIT
Hans-Peter Keitel, BDI-Präsident
Arndt G. Kirchhoff, Kirchhoff Automotive, BDI
Kurt J. Lauk, Wirtschaftsrat der CDU
Ulrich Lehner, Henkel, BDI-Vizepräsident
Friedhelm Loh, Friedhelm Loh Group, BDI-Vizepräsident
Carsten Maschmeyer, MaschmeyerRürup
Friedrich Merz, Rechtsanwalt
Arend Oetker, BDI-Vizepräsident
Hartmut Ostrowski, Bertelsmann
Bernd Scheifele, HeidelbergCement
Otto Schily, Bundesinnenminister a.D. und Rechtsanwalt
Wolff Schmiegel, Ruhr-Universität Bochum
Ekkehard Schulz, ThyssenKrupp und BDI-Vizepräsident
Johannes Teyssen, Eon
Rainer Thieme, Salzgitter
Jürgen Thumann, BusinessEurope, Ex-Präsident und heutiger Vizepräsident des BDI
Michael Vassiliadis, IG BCE
Hans-Peter Villis, Vorstandschef von EnBW
Gerhard Weber, Gerry Weber International
Werner Wenning, Bayer
Matthias Wissmann, VDA, BDI-Vizepräsident

Bravo!

Donnerstag, 19. August 2010

Energie-Einfuhr in Deutschland





Am liebsten macht er das vor der Tür - der Igel




- Energie-Einfuhr in Deutschland: 415 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten
Energie-Gewinnung im Inland: 141 Mio. Tonnen SKE (FAZ 18.8.10)
Da hat es Norwegen besser. Diese Schere zwischen Einfuhr und Eigenerzeugung spricht dafür, die riesigen Braunkohlevorräte in NRW stärker zu nutzen und, wie die SPD von 1973 es plante, neue (damals sollten es 100 sein) Kernkraftwerke zu bauen. Letztere, weil mit geringsten Mengen von Uran gigantische Energiemengen erzeugt werden können. Ein Grund auch, den Uranbergbau im Osten wiederaufzunehmen.

Mittwoch, 18. August 2010

China droht Taiwan





Mao in der Mao-Bibel von 1967, vom SDS aus der Ostberliner Botschaft Pekings geholt -
wohl einer der größten Politverbrecher aller Zeiten




- "China droht Taiwan mit Gewalt, falls es sich für unabhängig erklären sollte

In dem Bericht hatte das amerikanische Verteidigungsministerium die mangelnde Transparenz bei der chinesischen Aufrüstung kritisiert, weil diese die Möglichkeit von Missverständnissen erhöhe. China rüste massiv auf und dehne seine Reichweite für Militäreinsätze aus. Insbesondere Taiwan gerate gegenüber der Volksrepublik militärisch ins Hintertreffen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Volksrepublik sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an und droht mit Gewalt, falls sich die Inselrepublik formell für unabhängig erklären sollte. Die Regierung in Peking habe ihre Investitionen bei den Nuklearwaffen, Langstreckenraketen, U-Booten, zum Bau von Flugzeugträgern und für die Kriegsführung im Internet deutlich aufgestockt, so Washington." FAZ 18.8.10

Gegen Taiwans Unabhängigkeitserklärung hat Peking sogar Anfang des Jahres ein Kriegsgesetz verabschiedet - offenbar doch wohl, um den Nationalismus und einen nationalistischen Krieg jederzeit innenpolitisch einsetzen zu können. Angesichts der ungeheuren Größe des Landes spielt Taiwan keine geographische Rolle, auch keine strategische. Allerdings ist Taiwan vergleichsweise sehr reich - es hatte keinen Megamassenmörder Mao als absoluten Führer und setzte stärker auf Marktwirtschaft und Demokratie.
Unter dem Gesichtspunkt von Wohlstand und politischer Freiheit sollte sich Peking Taiwan andienen, das wäre ein Friedensfortschritt für ganz Ostasien.

Dienstag, 17. August 2010

Früh bereit hätte nicht gereut





Laubfrosch unter heißt es heute bei 13° und Dauerregen






- Churchill: " Er war im Sommer 1940 ein unvergleichlich großer Mann, ein Vertreter der Menschheit gewesen. Er war das jetzt nicht mehr. Denn es ging ihm und seiner Sache zu gut, was ihn bequem, hartherzig und zynisch machte. " Golo Mann, Dt. Geschichte, S. 947
Churchill wäre wirklich ein großer Mann gewesen, wenn er bereits zuzeiten Versailles Mittel und Wege gefunden hätte - mit Wilson auf irgendeine Weise - einen normalen Friedensschluß herbeizuführen; wenn er späterhin die Weimarer Republik, wenn er Stresemann und Brüning wesentlich unterstützt hätte; wenn er bei der Remilitarisierung des Rheinlandes mit Frankreich auf einen sofortigen Militärschlag gegen Hitler gedrungen hätte, wenn er München verhindert hätte, wenn er Kontakt zu den Anti-Hitler-Generälen aufgenommen hätte:

"Was die Generale Halder, Witzleben, Hoeppner, Beck, Oster samt ihren zivilen Helfern vorbereiteten, war der militärische Staatsstreich, die Verhaftung Hitlers und aller seiner Helfershelfer ... Sendboten, die sie nach London schickten, wurden von dem Premierminister mit äußerster Kälte behandelt; man müsse, meinte Chamberlain, mit der deutschen Regierung arbeiten, nicht mit privaten Hassern ... Das Ausmaß des in München errungenen Sieges der deutschen Erpressungsdiplomatie machte jedes Handeln unmöglich. ... brach der innerdeutsche Widerstand zusammen."
Golo Mann, Dt. Geschichte, S. 887f.

Anm.: Der SPIEGEL widmet, sehr aktuell, Curchill einen Titel.

Montag, 16. August 2010

Ohne staatliche Fördermaßnahme, ohne Musikschule, ohne Diplom - da hätte ja jeder kommen können






Der WDR macht den ganzen Tag auf BEATLES, weil sie vor 50 Jahren nach Hamburg kamen. Ohne staatliche Prüfung. Nur mit Talent und Arbeitsdisziplin. Allerhand. In einem Wettbewerbsverband von zwei starken Konkurrenten: Lennon und McCartney, dazu die ebenfalls kompositorisch begabten Harrison und Starr. Nun gut. Sie waren, was die STONES gerne wären, aber nicht sind, obwohl sie sich so nennen lassen: The greatest Rockn'Roll Band. Hinter Zappas MOTHERS OF INVENTION, versteht sich. Sie haben sich musikalisch und auch textlich erstaunlich schnell entwickelt. Wo die STONES heute noch Pubertätstexte verfassen, schrieb und sang schon 1966 George Harrison den

TAXMAN:

Let me tell you how it will be,
There’s one for you, nineteen for me,
‘Cos I’m the Taxman,
Yeah, I’m the Taxman.
Should five per cent appear too small,
Be thankful I don’t take it all.
‘Cos I’m the Taxman,
Yeah yeah, I’m the Taxman.

...

So weit reichte es bei den STONES nie.

- Wie schön! Endlich! Neuer Regierungssprecher übernimmt das Bundespresseamt mit rund 450 Beamten - vierhundertfünfzig ! ! - Beamte !
Da weiß man doch, warum der TAXMAN unterwegs ist. Warum die Mehrwertsteuer von 16 auf 19% von Merkel und Steinbrück angehoben wurde.

- Strawberry Fields: " Die Oase dann, der grüne Stadtteil, der Park. Der verhinderte ein weiteres Ausgreifen der Steinmauern, nahm den Fußgänger unter sein grünschattiges Blätterdach und rollte die Rasenflächen vor ihm aus. The Lake lag vor dem altehrwürdigen Dakota, als sei hier nie ein John Lennon erschossen worden. Aber das wußte man ja. In Großaufnahme hatte Yoko Ono Johns blutigzerbrochene Nickelbrille tatoriginal vor dem Dakota auf das Cover der letzten Platte gebracht. Ruderboote und Schwäne glitten über den See. Gegenüber dem Dakota hatte die rührige Yoko ein schwarzweißes Mandala-Mosaik rund um das Wort Imagine legen lassen, und der kleine Hügel hieß Strawberry Fields. Hier durchdrangen sich die Stadt und ihre Mythen. Nothing is real and nothing to get hung­­­about. Strawberry Fields forever. Dann spielt das Cello in den dunklen Lagen, und Ringo trommelt einen Maschinenrhythmus dazu, bevor das Band rückwärts läuft und alles umdreht. Er setzte sich auf die lange, gebogene Bank, die die große Wegkreuzung einfaßt. Von oben in Schwarzweiß könnte man das Mandala aufnehmen. Auch ein Ausschnitt als Fragment käme in Frage, in dem die mäandernden Fugen der Mosaiksteinchen das Grundmuster abgäben. Ein langer Weg von Liverpool bis New York, schnell durchstürmt. Daß ihn ein Fan erschoß, ließ das Attentat in noch unverständlicherem Licht erscheinen. Nothing is real. Wahrscheinlich wollte er Teil des Beatles-Mythos werden. "

Aus: Wolf Doleys, Flimmerfrei, Roman der Gegenwart, S. 310

Sonntag, 15. August 2010

Wer a sagt, kann auch Eimer sagen






Symbol des Tages: Dauerregen bei 16°




- ' Vor allem in seiner Geschichtsphilosophie betont Kant zudem die produktive Rolle des Konflikts ebenso nachdrücklich wie später Hegel. Um das moralisch höchste Gut, den Frieden, durchzusetzen, verfährt die Vorsehung bei Kant ohne Rücksicht auf Moral, rein utilitaristisch. Bei Brandt liest sich das so: "Ihr ist das Toben eines Tamerlan wichtiger als die gute Tat eines Rentners, und die segenreichste Figur der neueren Rechtsgeschichte ist zweifellos Hitler, auf den die europäische Einigung, eine Friedensphase in Europa von bisher unbekannter Dauer und sogar die UNO zurückgehen." Wer hätte gedacht, dass man über Kant so schreiben kann?

Nicht so viele, denke ich, Pawlik kann ich da zustimmen in seiner Rezension von Brandts "Immanuel Kant - Was bleibt?" (FAZ 14.8.10)

Da ist sie wieder, die Denkfigur der Entgegensetzung: Tamerlans und Hitlers Toben führt zum Weltfrieden? Der Weltgeist muß zuweilen das Kriegsroß besteigen, um dem Fortschritt die Sporen zu geben? Und die Chinesen von 2010 genießen die noch bescheidenen neuen Freiheiten, weil Mao zuvor die Millionen massakrierte? Das kann nicht so ganz begeistern, das gleiche gilt für Stalins Abermillionen Tote, Pol Pot etc.
Aber steht Maos Diktatur, sie endete mit 76 - 82 Millionen Todesopfern (vgl. Rudolph Joseph Rummel, Demozid – der befohlene Tod, G. Heinsohn, Schwarzbuch, Wiki.), wirklich in einem Sinn-Zusammenhang mit dem Aufschwung Chinas in der Gegenwart? Wie unter Mao konnte es nicht weitergehen, das war nicht nur Deng klar, und das führte zu bis heute vorsichtigen Lockerungen, die aber ihre dezentrale Eigendynamik entfalteten.
Eine europäische Einigung gab es auch schon im lateinisches Mittelalter, bevor später der Nationalismus die Staaten gegeneinander trieb. Auf dem Balkan passierte Gleiches vor wenigen Jahren und steht der Nationalismus der Serben und der Albaner immer noch scharf gegeneinander. Die von Brandt angesprochene EU hat sicher eine starke Wurzel im Hitler-Krieg zuvor. Aber andere Einigungen wären durch Handel und Tourismus ebenso denkbar, zumal mit Brüssel eine Macht im Spiele ist, die zentralistisch denkt und handelt und ihren Einfluß ausdehnen will. Die vor allem bürokratisch denkt und nur schwach demokratisch legitimiert ist. Ein Koloß auf Schreibtischfüßen, blutleer und beamtenhaft wie das staatliche Belgien, in dem katholisch-französischsprachige Wallonen und niederländisch-protestantische Flamen seit jeher und immer mehr einander nicht lieben, trotz der Zusammenspannung in einem Staat. Die EU-Logik besteht darin, neue Kriege zwischen den europäischen Staaten unmöglich zu machen durch eine europäische Superstaatbildung. Ein europäischer Staatenbund nach der Vorstellung de Gaulles ("Europa der Vaterländer") besitzt ebenfalls eine friedensfördernde Eigenschaft und vermeidet die Manipulationen, Arroganzen und Betrügereien einer Zentrale und einzelner Mitglieder, die die Zentrale für ihre Zwecke einsetzen, Stichwort Griechenland.
Zudem treiben die verdichteten und grenzenlosen Kommunikationen durch das Internet zu neuen Verständnismöglichkeiten in Europa. Und in China. In Afrika. Überall, weltweit. Diese Entwicklung dürfte bedeutender als die UN-Vollversammlung sein, in der Diktatoren wie Mugabe, Achmadineschad und Gaddafi die Mehrheit bilden.
Das Internet-Phänomen braucht nicht "das Toben eines Tamerlan", um dann zum Frieden zu kommen. Es steht für eine individueller gelagerte Logik, die die herrschenden Eliten eines Landes durch Beobachtung und Kritik zu mehr Besonnenheit verleiten kann.

Samstag, 14. August 2010

Großtat







Sei kein Laubfrosch und rauch noch einen Joint mit LITTLE FEAT




- Eine der größten Innovationen von 1968 ist zweifellos in der Tatsache zu sehen, daß wir in den Nachrichten erfahren, wenn ein zweitklassiger Rocktrommler von Little Feat mit 64 gestorben ist.

- Eine der größten Innovationen von 1968 haben besonders die kalifornischen Rockbands wie LITTLE FEAT bewirkt: die Einführung von Suchtmitteln als "bewußtseinserweiternde Drogen"; Jimi Hendrix, Janis Joplin und Brian Jones waren so begeistert, daß sie gleich etwas mehr nahmen und mit 23 in die großen Rockgründe eingingen.

- Sozialindustrie und Ausbeutung Jugendlicher: " Die Hängepartie der "berufsvorbereitenden Maßnahmen" .
Provisorische Ausbildungsangebote vermindern die Chancen benachteiligter Jugendlicher, aber die Sozialindustrie verdient damit gut.
Christine hat es geschafft. Ihre Lehrerin gratuliert zum "Erweiterten Hauptschulabschluss" und ihrem Erfolg in der praktischen Ausbildung. Christine* ..." FAZ 13.8.10

Freitag, 13. August 2010

Gueffroy und Krieger oder Sozialismus und Verbrechen





Heidi Krieger 1986 in Stuttgart
Bild: Bundesarchiv, Bild 183-1986-0826-036 / Thieme, Wolfgang / CC-BY-SA



- Gueffroy, Chris, 21.06.68, "DDR", †05.02.89, erschossen, an der Mauer, deren Bau am 13. August 1961 in Berlin begonnen wurde und die dann das ganze Ulbricht-Land jahrzehntelang einmauerte, den SED-Staat auch öffentlich als Gefängnis offenbarend. Gueffroy war mutmaßlich das letzte Mordopfer der sozialistischen Diktatur, bevor die Mauer Ende 1989 fiel. Tausend Tote wurden als Maueropfer vom Westen aus gezählt, von vielen hat man vermutlich nie etwas erfahren.

- Andreas Krieger (* 20. Juli 1965 in Berlin als Heidi Krieger) ist eine ehemalige deutsche Kugelstoßerin, die von den sozialistischen Dopingfunktionären verbrecherisch für sportliche Propagandazwecke mißbraucht wurde (s. hr2 Doppelkopf heute 23.05h).

- Lechts und Rinks kann man leicht verwechseln: Bernd Rabehl, Ex-Dutschke-Freund und SDS-Vorstand, ging ganz nach rechts, Henning Eichberg umgekehrt. Man erinnert sich an die "Nationalbolschewisten" wie Ernst Niekisch.

- Alles Geschehen antwortet auf ein anderes Geschehen. Diese Denkfigur bezeichnet etwas Grundlegendes: Menschen sind Gesellen, sie setzen sich stets in Beziehung zu anderen Menschen, sie wachsen so auf und wachsen in Sozialfigurationen hinein, die sich wiederum in Beziehung zu anderen Gruppen setzen, sei es in Freundschaft, Wettbewerb oder Gegnerschaft. Daraus hat Marx die "Klassenkämpfe" als Geschichtskraft gebastelt, "Arbeiterklasse" gegen "Ausbeuterklasse" bis zur Revolution, zum Beispiel 1917, als Lenin gegen die russische Republik Kerenskis putschte. Stalin als Nachfolger führte die Vernichtung des Bürgertums fort, russische Emigranten kamen nach Europa und Amerika, und eine Antwort auf Stalin, ganz verkürzt, war in Westeuropa zuerst der Ex-Sozialist Mussolini, dann Hitler. Der benutzte diese Denkfigur der Antwort auf den Bolschewismus weidlich für seine Propaganda, war aber so flexibel, mit dem Gegenverbrecher Stalin, der sich ebenfalls recht wendig zeigte, 1939 den Hitler-Stalin-Pakt zu schließen. Vorher hatten England und Frankreich versucht, mit Stalin ein Bündnis gegen Hitler zu erreichen.
Geschehen muß nicht notwendig eine Antwort auf ein anderes Geschehen sein. Aber es fällt den Handelnden meist schwer, sich andere Handlungsmöglichkeiten vorzustellen. Es kömmt aber darauf an, vorgefundene Denkschemata kritisch zu überprüfen, sich die Möglichkeit zu eröffnen, anderen, nicht antwortenden Vorstellungen zu folgen. Oft kann das vorteilhaft sein, oft sogar rettend.

Donnerstag, 12. August 2010

Reichholf, "Naturschutz", Ulknudel Adorno






Fühlt sich wohl über Manhattan und über Köln: Falke




- Reichholf, Ökologe und Zoologe TU München, hat ein neues Buch geschrieben:
" Den Naturhaushalt kennen wir nicht .
Naturschutz liegt allen am Herzen. Doch ihn sinnvoll zu begründen und zu praktizieren ist eine andere Sache. Josef Reichholf geht mit der verbreiteten Trivialökologie hart ins Gericht. ..." FAZ 9.8.10

- > "Natur wird dadurch, dass der gesellschaftliche Herrschaftsmechanismus sie als heilsamen Gegensatz zur Gesellschaft erfasst, in die unheilbare hineingezogen und verschachert",
liest man etwa in der "Dialektik der Aufklärung". Und in den "Minima Moralia" heißt es:

"Was überhaupt im bürgerlichen Verblendungszusammenhang Natur heißt, ist bloß das Wundmal gesellschaftlicher Verstümmelung."

So schrieb Adorno aber nur dann, wenn er einmal nicht in der Sommerfrische war. ‘ LORENZ JÄGER, Wenn ich mich der Sonne exponiere, 6.8.10 FAZ<
Wer hat denn diese Ulknudel Adorno auf einen Lehrstuhl gesetzt?

Mittwoch, 11. August 2010

Stiften oder Steuern erhöhen? Überflüssige Behörden





Regierungsrat L. wartet auf Arbeit





- Stiften oder Steuern erhöhen?
Diese unsinnige Frage wurde in WDR5 gestellt, wahrscheinlich auch im Hinblick auf die nächste Rundfunkgebührenerhöhung.

Eine demokratische Legitimation ist zwar nötig, aber nicht hinreichend für den ordentlichen Umgang mit Steuergeldern. Die Berichte der Rechnungshöfe zeigen jährlich die üppige Verschwendung von Steuern auf. Das liegt u.a. daran, daß in der Politik Großmäuler wie Gabriel und Intriganten wie Merkel - von den Linksextremisten und Mauermördernachfolgern nicht zu reden - nach oben kommen und dort stets an sich selbst zuerst und an die Vermehrung ihrer Beamtenapparate denken. Beamtenapparate sind leider überall nicht sehr tüchtig, oft versagen sie weitgehend wie die BAFIN.
An Cyril Northcote Parkinson sei erinnert und seine Befunde in Sachen Staatsbürokratie (Die Marine schrumpft, aber die Marineangestellten vermehren sich.). Gleiches gilt für GEZ-Behörden wie den WDR.
Private Stiftungen sind eine gute Alternative im Sinne von Checks and Balances.

Steuern senken ist die einzige Möglichkeit, die Staatsausgaben und die Vermehrung der Staatsbürokratie zu begrenzen.


- "Überflüssige Behörden.
Deutschland ist kein schlanker Staat, stellt Justus Haucap, der Vorsitzende der Monopolkommission, fest. 4,6 Millionen Beschäftigte arbeiten im öffentlichen Dienst, einschließlich rechtlich selbständiger Einrichtungen sind es sogar 5,5 Millionen: jeder sechste abhängig Erwerbstätige in Deutschland. ..." Rez. FAZ: Behördenflut in Deutschland, von Haucap, Justus

- Unterhaltungsleistungen des WDR5:
- 13h-Nachrichten WDR5 8.8.: Ausschließlich Naturkatastrophen und Anschläge rund um die Welt + Fußball + Lottozahlen = Der Sender für ...

- WDR5-Zeitzeichen 8.8. widmet sich einem brasilianischen Bankeinbruch: Das müssen wir natürlich wissen, das ist Bildungs-Grundversorgung!

Dienstag, 10. August 2010

Henriette Haas (Uni Zürich), Grenzen der Behandlung persönlichkeitsgestörter Gewalttäter





Sheriff Arpaio weiß so manches



- Chef der Polizeigewerkschaft sagt: " Ich will wissen, wenn ein Vergewaltiger in der Nachbarschaft meiner Enkelin wohnt. "

" Kriminologische Untersuchungen (H.J. Schneider 1993) haben gezeigt, daß eine Minderheit von Rückfälligen (etwa 20%) für die Mehrzahl schwerer Gewaltdelikte (60-70%) verantwortlich ist. ... Eine Vielzahl statistischer Untersuchungen (Sh. Hodgins 1993, J. Monahan & H. Steadman 1994) belegt, daß eine antisoziale Persönlichkeitsstörung bei Gewalttätern ein in keiner Weise beeinflußbares, außerordentlich hohes Rückfallrisiko bezüglich neuer Delikte gegen Leib und Leben birgt, nämlich zwischen 66 und 93%. ..." Prof. Henriette Haas (Uni Zürich), Grenzen der Behandlung persönlichkeitsgestörter Gewalttäter, NZZ 31.8.96
Da muß man sich schon etwas einfallen lassen, zumal die Diplom-Psychologen aus der Philosophischen Fakultät besonders in ihrer Eigenschaft als forensische Gutachter viel Schaden angerichtet haben und noch anrichten, furchtbare Folgen an Leib und Leben bei späteren Opfern, weil ihnen strenge Wissenschaft nicht zur Verfügung steht.
Es geht um Opferschutz! Diese Perspektive müssen diese Herren noch lernen einzunehmen.

Montag, 9. August 2010

Seyran Ates, Morgenland Europa




time.com/time/world/article/0,8599,2007269,00.html


- " Ein Appell und seine drastischen Mittel.
Das Magazin "Time" provoziert mit dem Titelfoto einer verstümmelten Afghanin
Man sieht, dass sie einst sehr hübsch war. Wallend das Haar, voll die Lippen und eindringlich ihr Blick. Aber ihre Nase ist brutal aus dem Gesicht herausgeschnitten ... Die zwangsverheiratete junge Frau floh vor ihrem gewalttätigen Ehemann ... Taliban-Gericht ..." Lena Wilde, FAZ 7.8.10

- "Seyran Ates: Das Unerhörte wird Ereignis.
Jahrelang versteckte sich die Türkin Seyran Ates vor ihren Eltern, um selbst über ihr Leben entscheiden zu können. Die Gewalt, zu der diese Kultur fähig ist, erfuhr sie am eigenen Leib. Heute setzt sie sich als Anwältin für andere Frauen ein. ... mit 21 angeschossen ..." 7.8. FAZ

- "Morgenland Europa. Der Begriff "Eurabien" wird heftig kritisiert. Und das vielleicht zu Recht. Doch eines steht fest: Der Kontinent verändert sich - und nicht zum Guten.
von Walter Laqueur
Das Wort "Eurabien" ist in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil der politischen Diskussion geworden. Viele tatsächliche oder vermeintliche Experten haben viele Bücher und Artikel - pro und contra - über die Tatsache verfasst, dass Europa in wenigen Jahrzehnten ein Teil der arabischen und nordafrikanischen Welt sein wird. Ein Teil der Autoren hält diese Entwicklung für unvermeidlich, ein anderer sieht in ihr eine groteske Verzerrung der Wirklichkeit. Manche betrachten sie sogar als eine Erfindung in Panik geratener Neo-Konservativer. Wer so argumentiert, vergisst freilich, dass die These von einem muslimischen Europa älter ist und nicht aus Amerika stammt, sondern aus der arabischen Welt selbst. ..." WELT 31.7.10

- " Terrorismus: Moschee in Hamburg geschlossen. Die Polizei in Hamburg hat eine Moschee geschlossen, die jahrelang als Treffpunkt radikaler Islamisten galt. Auch die Attentäter der Anschläge vom 11. September sollen sich dort kennengelernt haben. Der zur Moschee gehörende Deutsch-Arabische Kulturverein „Taiba“ wurde verboten.

Sonntag, 8. August 2010

Nordwest-Passage, Meereis im Erdsystem





Nasser Tag, Tiefdruck




- Alle zehn sehr freundlich lächelnd auf diesem merkwürdigen Festessen-Bild vom 26.9.1997 (FAZ 7.8.), mitten im Bürgerkrieg (Bandenkrieg?) von Sierra Leone: Mandela in der Mitte, daneben der wegen seine Rolle in Sierra Leone angeklagte Despot Liberias, Charles Taylor, und neben Taylor die von ihm angeblich mit "Blutdiamanten" beschenkte Modepuppe Naomi Campbell etc.

- 1850-54 versuchte die McClure-Expedition (HMS Investigator) die Durchquerung der Nordwest-Passage, scheiterte aber (s. Eintrag 7.8.) Erst Roald Amundsen gelang dies 1906. (http://encyclopedia.stateuniversity.com/pages/16109/Northwest-Passage.html)

- 1944 gelang Henry Larsen die Durchfahrt der Nordwest-Passage in beide Richtungen in einer Saison.


- Meereis im Erdsystem (Max-Planck-Forschungsgruppe)
Auch wenn sich viele Klimadiskussionen der vergangenen Jahre um das Thema Meereis drehten, ist seine Rolle in der Klimadynamik nach wie vor wenig verstanden. Die Forschungsgruppe „Meereis im Erdsystem“ untersucht theoretisch und experimentell die grundlegenden Aspekte der Meereisbildung und -schmelze. Ihre Ergebnisse bilden somit die Grundlage für Verständnis, Modellierung und Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Meereises im Klimasystem unserer Erde.

(http://www.mpimet.mpg.de/wissenschaft/ozean-im-erdsystem/meereis-im-erdsystem.html#c8138)


- Max-Planck-Institut für Meteorologie, Bericht 345 (2/2003) von Lennart Bengtsson, Vladimir A. Semenov, Ola Johannessen (2003): The early century warming in the Arctic – A possible mechanism

stellt fest:

"Die große Erwärmung der Arktis, die in den frühen 1920er Jahren begann und fast zwei Jahrzehnte anhielt, ist eine der spektakulärsten Klimaereignisse des 20. Jahrhunderts. ... Wir vertreten hier den Standpunkt, daß die natürliche Variabilität der wahrscheinlichste Grund für die Erwärmung mit reduzierter Meereisbedeckung darstellt. ..." (mpimet.mpg.de/wissenschaft/publikationen/mpi-report-1987-2004.html)

Samstag, 7. August 2010

Hinaus, hinaus ins hohe Gras! Jahresmahd







Welch wundervoller Sommertag!

Strahlende 24°C nach kühler, sternenklarer Nacht.

Da steht die Jahresmahd an.

Hinaus, hinaus ins hohe Gras!





- "The Northwest Passage, a normally ice-locked shortcut between Europe and Asia, is now passable for the first time in recorded history reports the European Space Agency. Im Sommer 2007 war das.

Jetzt fand man dort ein englisches Marineschiff, das 1853 aufgegeben worden war, meldet die Seite von Anthony Watts am 6.8.10. Es müssen also dort vor 160 Jahren ähnliche Wetterbedingungen geherrscht haben wie heute. Sonst wäre das Schiff nicht so weit nach Norden gekommen. Ob sich die anstehende Klimakonferenz in Cancun damit beschäftigen wird? Wahrscheinlich wird das Plenum mit Mehrheit beschließen, daß das arktische Kanada damals viel weiter südlich lag ...

Freitag, 6. August 2010

Erlaubniskultur







- NRW-Schulministerin Löhrmann fordert die Gymnasien auf, sich weiter zu öffnen. Als ehemalige Gesamtschullehrerin müßte sie wissen, daß sich die Gymnasien in den letzten dreißig Jahren so weit geöffnet haben, daß es diese Schulform fast gar nicht mehr gibt, gemessen daran, was ein Gymnasium 1960 war.

In den süddeutschen Ländern, die in allen Tests vorn liegen, gibt es noch mehr davon, auch mehr Hauptschulen des alten Typs. Wie meinte Thilo Sarrazin, als er noch für die SPD Berliner Finanzsenator war? Unsere Abiturienten, meinte er, würden in Bayern keinen Hauptschulabschluß schaffen.


- Rotgrün will in NRW die Grenzen für den straflosen Eigenbedarf von Drogen anheben,
bei Cannabis, der Schülereinstiegsdroge, auf 10g (damit kann man eine ganze Schulklasse berauschen).

Das paßt ins Bild der Erlaubniskultur dieser Politikrichtung.

Das Drogenproblem besteht leider aus zwei sehr schwierigen Problemen: einerseits aus der Drogenhandel- und Beschaffungskriminalität, andererseits aus dem asozialen Drang nach Drogen, insbesondere in der Pubertät und dem Jugendalter. Cannabis und Verwandte verursachen schon bei moderatem Gebrauch, anders als Alkohol, bleibende Hirnschäden, die Strafbewehrung darf also nicht gesenkt werden. Jugendliche brauchen eine klare, konsequente Ansage. Das bewirkt, daß weniger Jugendliche verführt werden.

Selbstverständlich gilt Ähnliches auch für "sanfte" Drogen wie Alkohol und Nikotin, saufende Jugendliche gehören aus der Öffentlichkeit verbannt.

Andererseits muß man experimentieren, auch mit sehr harten Maßnahmen, wie der illegale Drogenhandel ausgeschaltet werden kann. Hier würde eine Freigabe von Drogen natürlich das kriminelle Drogenmilieu austrocknen, allerdings um den Preis einer größeren Verfügbarkeit der Drogen für alle Interessierten.

Da Jugendliche in hohem Maße verführbar sind und ohnehin in jungen Jahren bis etwa dreißig zu Grenzüberschreitungen neigen, scheidet diese wirksame Maßnahme leider aus.

Beide Probleme muß man getrennt bearbeiten, eine vollständige Lösung ist nicht möglich.

- Solche 68er Fälle sind hoffnungslos: "Ein Kifferzimmer für den Sohn ist strafbewehrt
MARBURG, 5. August (dpa). Weil sie ihren 14 Jahre alten Sohn in ihrem Raucherzimmer kiffen ließen, sind Eltern aus Hessen zu Bewährungsstrafen ..." FAZ

- 20, Studentin der Theaterwissenschaft und wenig klar im Kopf: " Caroline Giuliani wird mal eben kriminell
Gesetz und Ordnung ("Law and Order") waren sein Credo. In acht Jahren schaffte es Rudy Giuliani so, die Kriminalitätsrate in der Metropole New York um rund 57% zu verringern. Nun wurde ausgerechnet die Tochter des Ex-Bürgermeisters bei Ladendiebstahl erwischt. ..." FAZ 6-8-10

Donnerstag, 5. August 2010

Steinbrück bereut





- Hinterher ist gut reden: "Peer Steinbrück bedauert seine Zustimmung zur sogenannten Rentengarantie, weil sie kommenden Generationen eine unfaire Bürde auferlegt. Er sagt, die Entscheidung sei aus wahlkampftaktischem Kalkül erfolgt, und stellt fest: "Ich hätte da nicht mitmachen dürfen." (FAZ Filmkr. 4.8.10)
Er ist einer der ganz wenigen Sozialdemokraten, die überhaupt noch etwas zu sagen haben, das zu hören lohnt. Es ehrt ihn, daß er diese Entscheidung, an der er als Vizekanzler beteiligt war, öffentlich bereut.

Aber diese schlimme Garantie auf Kosten der jetzigen und zukünftigen Rentenbeitragszahler hätte noch klarer benannt werden müssen: als Wählerbestechung, als Korruption. Nichts anderes meint das Wort vom "wahlkampftaktischem Kalkül".
Und hätte er nicht in diesem Dokumentarfilm auch auf dieses Rentensystem eingehen müssen, das von der Politik so gebaut worden ist, daß die Politiker jederzeit die Rentenkasse manipulieren können, zu "wahlkampftaktischem Kalkül"?

Neuseeland und Chile haben gezeigt, wie man ein Rentenumlagesystem wie das deutsche zu einer echten Rentenversicherung umbaut, in dem individuell erworbene Ansprüche durch echte Beitragszahlung nicht durch politische Manipulationen verloren gehen können, wie das im derzeitigen deutschen Rentenumlagesystem der Fall ist.

Mittwoch, 4. August 2010

Ach, wir Armen







- Ach, wir Armen: "In Geldwerten gemessen kann heute ein einzelner Sozialhilfeempfänger in etwas genauso so viel ausgeben wie ein durchschnittlicher Vier-Personen-Arbeitnehmerhaushalt in den 1950er Jahren", so der Wirtschaftshistoriker Toni Pierenkemper von der Universität Köln in seinem Buch WIRTSCHAFTSGESCHICHTE (Rez. FAZ 2.8.10) : "Die Mehrheit der heute über Fünfzigjährigen ist demnach in Haushalten aufgewachsen, die nach heutigen Maßstäben ,Armenhaushalte' waren."

Ich kann's bestätigen, ich bin noch mit Margarine und billiger Marmelade in Vaters alten Schuhen großgeworden. Die Marmelade schmeckte mir, denn in der SED-Diktatur gab es nicht einmal die, jedenfalls kann ich mich nur an Margarineaufstrich erinnern.
Zu keiner Zeit kam mir der Gedanke der Armut, auch späterhin nicht, als es im ersten Lehrjahr 80,- Mark monatlich gab und ich ein kleines Zimmerchen mit Bett und Waschbecken im Kolpinghaus bewohnte. Beim Bezug der ersten 1-Zimmer-Wohnung auf einem notdürftig umgebauten Trockenboden fühlten wir uns prima, sie wurde mit Möbeln vom Sperrmüll eingerichtet. Reich waren wir wahrlich nicht, aber es tutete einem niemand ins Ohr, daß man arm sei und daß das schlecht sei.
Noch niemand hatte die statistische Armutsgrenze von 60% des Durchschnittseinkommens erfunden, das blieb den heutigen Statistikschwindlern überlassen, die auch die "Globaltemperatur" und mancherlei mehr ersonnen haben. Im Rückblick könnten einmal unsere Tage als die Epoche des Statistikschwindels benannt werden.
Aber wer weiß, ob so viel Urteilsvermögen in der europäischen Zukunft noch zu erwarten ist.

Goethe allerdings wird recht behalten:

Und auf vorgeschriebenen Bahnen
Zieht die Menge durch die Flur;
Den entrollten Lügenfahnen
Folgen alle. - Schafsnatur!

Goethe, Faust 2, IV. Auf dem Vorgebirg, V. 10403ff.

Dienstag, 3. August 2010

Der Hunger ist rot




Roter Hungerstern, für Dissidenten tödlich






- Kuba: Während der großen Hungerzeit von 1989 bis 2000 nahmen die Kubaner statt 2900 Kilokalorien täglich nur durchschnittlich 1860 Kilokalorien zu sich und gingen aus Ersparnisgründen mehr zu Fuß.
Nebenwirkung dieser schlimmen Hungerzeit: Weniger Todesfälle durch Diabetes, Herzkranzgefäße-Erkrankungen und Schlaganfall. So Mediziner aus den USA und Kuba selbst. (pan, Focus 40/2007)

- Kuba: Der Friseur und der Feuerzeugbefüller dürfen jetzt, obwohl sie Angestellte des Staates bleiben, auf eigene Rechnung arbeiten - das ist doch wirklich großzügig gedacht von der Castro-Polit-Gangster-Bande!


- Kernkraftwerk Biblis: "Zwischenfall bei Wartungsarbeiten. Ein Zwischenfall im Atomkraftwerk Biblis hat die Behörden vorübergehend in Alarmbereitschaft versetzt. Bei Wartungsarbeiten im Block B wurde die Stromversorgung und damit ein Teil des Notfallsystems kurzzeitig unterbrochen. ..." FAZ 31.7.
Wenn man sich überlegt, welches Ereignis eine Meldung in einem überregionalem Medium hervorrufen kann und welches nicht, ist dies faszinierend. Vergleichbar ist dieser Vorfall damit, wenn einem Solardachbesitzer aufgefallen wäre, daß bei seiner Ersatzleiter die Stufen durch einen Regenguß ein naß und glatt geworden sind.

Erstaunlicherweise wird über umgefallene Windmühlen (bei jedem Sturm fallen ein paar dieser umweltschädlichen, die Landschaft verschandelnden Dinger um) nur versteckt in Lokalzeitungen berichtet, obwohl dies wesentlich gefährlicher ist als eine triviale technische Störung weitab von den Brennstäben.

Auch über Unfälle beim Reinigen der sehr umweltschädlichen und extrem teuren Solarzellen wird allenfalls in lokalen Blättern berichtet. Wahrscheinlich sind Solardachanlagen in der Summe gefährlicher als ein russischer RBMK-Reaktor (Typ Tschernobyl).

Durch eine gezielte Medienberichterstattung, verbunden mit der großen Unbildung weiter Teile der Bevölkerung, wird die demokratische Willensbildung durch speziell interessierte Journalisten, die in der Regel aus der Philosophischen Fakultät stammen, unterlaufen.

Montag, 2. August 2010

Die Tage des Kulturprotestantismus sind vorbei





Marienkäfer an Wiesenkerbel und Blattläusen






- Die Tage des Kulturprotestantismus sind vorbei, Ernst Troeltsch und Adolf v. Harnack sind unbekannte Namen geworden, da braucht man keine EKD mehr.
Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, tut kund, daß das Ruhrgebiet solche Massendrogensextreffen wie die LOVEPARADE brauche.
Die EKD ist ein Auslaufmodell.

- Wie zivilisationsfeindlich basale Antriebe sein können: "Früherer Polizeichef von Upsala verurteilt .
STOCKHOLM, 30. Juli (dpa). Ein ranghoher früherer Polizeichef ist in Schweden wegen Zuhälterei, sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigungen zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt worden ..." FAZ

NZZ: " Wegen Vergewaltigung und einer Reihe weiterer sexueller Vergehen ist einer der vormals ranghöchsten Polizisten Schwedens zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Dies hat das Bezirksgericht von Södertörn bei Stockholm entschieden.

(sda/afp) Das Gericht hat den 64-jährigen ehemaligen Polizeichef von Uppsala und Leiter der schwedischen Polizeihochschule, Göran Lindberg, unter anderem der Vergewaltigung in drei Fällen, des sexuellen Missbrauchs sowie der Zuhälterei für schuldig befunden.
Bis Verhaftung Vorzeigebeamter
Den Vorwurf der versuchten Vergewaltigung einer 14-Jährigen liessen die Richter mangels Beweisen fallen. Seinen Opfern muss Lindberg zudem Schadenersatz in Höhe von umgerechnet fast 32'000 Euro zahlen.
Der Fall hatte in Schweden für grosses Aufsehen gesorgt. Bis zu seiner Verhaftung im Januar galt Lindberg als Vorzeigebeamter, der sich stets für die Gleichberechtigung im Polizeidienst einsetzte. Die Zeitungen berichteten daraufhin detailliert über sein Doppelleben. Der seit 2006 pensionierte Beamte bestritt die meisten Vorwürfe. Er gestand lediglich, für Sex bezahlt zu haben - in Schweden aber ist Prostitution verboten. ..." 31.7.10
Zur Tarnung stand der Polizeioffizier jahrelang einer Vereinigung zum Schutz gegen sexuellen Mißbrauch vor.
Die Verhaftung erfolgte, als er sich mit einer 14jährigen treffen wollte.

Sonntag, 1. August 2010

Norbert Elias und sein „Prozess der Zivilisation“





Gedenktafel in Breslau
Foto: Bonio




- Norbert Elias und sein „Prozess der Zivilisation“ : Schon Heraklit sah die ständige Veränderung, daher das ihm zugeschriebene Wort „Alles fließt“. Das ist bei Elias also nicht neu. Wenn er also den Prozeßcharakter aller Phänomene betont, dann offenbar nur, um Vorstellungen vorzubeugen, die Gesellschaft statisch zu sehen. Wörter und Begriffe werden gerne so aufgefaßt, als seien sie Dinge von fester und dauernder Beschaffenheit. Immer wieder wird beispielsweise vor einem Auseinanderfallen der Gesellschaft gewarnt, als könne die Gesellschaft Auseinanderfallen wie ein alter Tisch. Die Gesellschaft ist aber nur ein unzureichendes, schwaches Wort für tausendfach verschränkte Prozesse, die mit und zwischen Menschen ablaufen, meist im Zusammenhang mit der Arbeitsteilung, und die ständig für einen gewissen Wechsel und auch für Neues sorgen. So lange es Menschen gibt, dafür sorgt schon die Arbeitsteilung der Geschlechter, so lange wird es auch Arbeitsteilung geben, und so lange es Arbeitsteilung gibt, bildet sie "Gesellschaft".

Aber werden die Prozesse auch immer Zivilisation hervorbringen, wie sie Elias sieht, als eine Entwicklung von Rohheit zu Verfeinerung durch eine fortschreitende Disziplinierung des Individuums, das heute kein normales Verhältnis mehr zur Gewalt hat, wie dies vor 500 Jahren in Europa normal war und wie es in manchen Weltgegenden noch normal ist, also ungehemmt und impulsiv dreinschlagend? Ob Gewalt, Sexualität, Hygiene, Tischsitten - sie wurden allesamt einer Verfeinerung unterworfen, wie Elias sie materialreich dargelegt hat.
Welche Kräfte dies bewirkt haben, bleibt bei Elias etwas undeutlich. Er sieht sie wohl in der Arbeitsteilung selbst, die immer differenziertere Formen und Prozesse hervorbrachte, sie begleitend immer intensivere und enger verzahnte Kommunikationen, damit verbunden die Absicherung der gegenseitigen Verhaltenserwartungen und die Sanktionierung bei abweichendem Verhalten. So könnte es sein.

Wie hätte er Megamassenzusammenballungen mit entsublimiertem Musik-Sex-Drogenprogramm wie die LOVEPARADE analysiert?
Elias, der am 1.8.1990 starb, kommentierte sich autobiographisch: "Ich wußte, daß ich Glück mit mir hatte."