Mittwoch, 30. November 2016

Toots Thielemans - Bye Bye Blackbird

So geht das in der PhilFak.









Theorien sind gewöhnlich Übereilungen eines ungeduldigen Verstandes, der die Phänomene gern los sein möchte und an ihrer Stelle deswegen Bilder, Begriffe, ja oft nur Worte einschiebt. Man ahnet, man sieht auch wohl, daß es nur ein Behelf ist; liebt sich nicht aber Leidenschaft und Parteigeist jederzeit Behelfe? Und mit Recht, da sie ihrer so sehr bedürfen.
Goethe, Maximen und Reflexionen 

In dieser Hinsicht zeichnete sich Nietzsche besonders aus. Einmal im Sessel zurückgelehnt, Füße auf den Hocker, und schon hatte er eine neue Theorie. 
Zum Beispiel „Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik“.
  
„Wir werden viel für die aesthetische Wissenschaft gewonnen haben, wenn wir nicht nur zur logischen Einsicht, sondern zur unmittelbaren Sicherheit der Anschauung gekommen sind, dass die Fortentwickelung der Kunst an die Duplicität des Apollinischen und des Dionysischen gebunden ist: in ähnlicher Weise, wie die Generation von der Zweiheit der Geschlechter, bei fortwährendem Kampfe und nur periodisch eintretender Versöhnung, abhängt. Diese Namen entlehnen wir von den Griechen, welche die tiefsinnigen Geheimlehren ihrer Kunstanschauung zwar nicht in Begriffen, aber in den eindringlich deutlichen Gestalten ihrer Götterwelt dem Einsichtigen vernehmbar machen. An ihre beiden Kunstgottheiten, Apollo und Dionysus, knüpft sich unsere Erkenntniss, dass in der griechischen Welt ein ungeheurer Gegensatz, nach Ursprung und Zielen, zwischen der Kunst des Bildners, der apollinischen, und der unbildlichen Kunst der Musik, als der des Dionysus, besteht: beide so verschiedne Triebe gehen neben einander her, zumeist im offnen Zwiespalt mit einander und sich gegenseitig zu immer neuen kräftigeren Geburten reizend, um in ihnen den Kampf jenes Gegensatzes zu perpetuiren, den das gemeinsame Wort »Kunst« nur scheinbar überbrückt; bis sie endlich, durch einen metaphysischen Wunderakt des hellenischen »Willens«, mit einander gepaart erscheinen und in dieser Paarung zuletzt das ebenso dionysische als apollinische Kunstwerk der attischen Tragödie erzeugen.“ 

Das Apollinische steht für Klarheit, Wissenschaft und Individuation, das Dionysische für das Gegenteil: Kunst, Traum, Rausch, Triebhaftigkeit, Entindividualisierung. 
Das hört sich gut an und die Ethnologin Ruth Benedict machte daraus gleich eine Gesellschaftstheorie. In „Urformen der Kultur“ von 1934 unterschied sie die rationalen und geordneten Kulturen als ‚apollinische’ von den gefühlvollen, instinktbetonten, irrationalen als den ‚dionysischen’.   


So geht das in der PhilFak. 















Dienstag, 29. November 2016

Bill Evans trio + Toots Thielemans - Body & Soul

Designed in California - assembled in China










Der Industriesektor schwächelt in China - trotzdem die USA Abertausende Fertigungsplätze in China haben entstehen lassen. Eindeutig zu viele für den Arbeitsmarkt in den USA. Vielfach wird übersehen, daß es im Verhältnis China/USA weniger um Freihandel geht, als vielmehr um die Auslagerung der Fertigung nach Südchina, also um den direkten Verlust von Arbeitsplätzen in eine wenig berechenbare nationalistische Diktatur. Dem Verlust von Fertigungsplätzen muß aber von seiten jeder Nationalökonomie entschieden entgegengesteuert werden. Kein Land kann auf Fertigungsplätze für seine weniger qualifizierte Bevölkerung verzichten. Von den strategischen Gefahren einmal abgesehen.
Graphik: Toshiya Tsugami, Vortrag im Japanischen Kulturinstitut, Köln

Sonntag, 27. November 2016

Bach Partita Oboe solo BWV 1013

Das ist's!








Die Regierungssender drehen die Klassenkampfpropaganda gegen „die Reichen“ derzeit etwas höher. So brachte der DLF gerade eine mehrteilige Sendereihe zu Marxens „Kapital“. Dieses wurde mir schon in jungen Jahren von SPIEGEL, ZEIT etc. sehr empfohlen und Mathias Greffrath war damals auch schon dabei.

Der Marxismus ist eine hegelianische Denkseuche und ein typisches Produkt der Philosophischen Fakultät: irreführend, aufhetzend, zerstörerisch. Ganze Länder versklavend.

Gut, daß man ihm empirische Wissenschaft entgegenhalten kann.
In diesem Fall von Steven Pinker, der in seinem epochalen Werk "Gewalt" seinen Psychologenkollegen Roy Baumeister zum Thema "Selbstkontrolle" referiert. Nicht Armut, schon gar nicht die Statistik-Armut der EU, sondern mehr Selbstkontrolle verbessern das menschliche Leben.

























Samstag, 26. November 2016

3 Chinesen ohne Kontrabaß. /// Franz Schubert: String Quartet No.14 in D minor, "Death and the Maiden",...

Gedeihen




Seligman, Flourish, S. 40 


Dänemark, wo 33 Prozent der Bevölkerung aufblühen, nimmt in Europa Platz 1 ein. England liegt im Mittelfeld mit 18 Prozent, und Russland, wo die Flourishing-Rate nur bei 6 Prozent der Bevölkerung liegt, belegt den letzten Platz.


"Wohlbefinden hat fünf messbare Elemente (PERMA):
·         Positives Gefühl  (Aspekte davon sind Glücklichsein und Lebenszufriedenheit)
·         Engagement
·         Beziehungen (Relationships)
·         Sinn (Meaning)
·         Zielerreichung (Accomplishment)


Kein einzelnes dieser Elemente definiert das Wohlbefinden, aber jedes trägt dazu bei. Einige Aspekte dieser fünf Elemente werden subjektiv durch Selbsteinschätzung gemessen, doch andere Aspekte sind objektiv messbar.  (…)
Felicia Huppert und Timothy So von der Cambridge University haben Flourishing in 23 europäischen Ländern definiert und gemessen. Ihre Definition von Flourishing entspricht dem Geist der Theorie des Wohlbefindens: Damit man von einem Individuum sagen kann, dass es aufblüht und sich entfaltet, muss es alle unten angegebenen  >Kerneigenschaften<< besitzen und dazu noch drei der sechs >>zusätzlichen Eigenschaften<<.

Kerneigenschaften                                        zusätzliche Eigenschaften
Positive Gefühle                                              Selbstachtung
Engagement, Interesse                                   Optimismus
Sinn, Bedeutung im Leben                              Resilienz
                                                                       Vitalität
                                                                       Selbstbestimmtheit
                                                                       Positive Beziehungen
(Seligman)

Es ist nicht einfach, sich auf die Länderliste einen Reim zu machen. Jedenfalls spielt die individuelle Freiheit eine Rolle: Polen, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Ukraine, Slowakei, Bulgarien, Portugal und zuletzt Rußland befinden sich in der unteren Hälfte. Das sind Länder mit kollektivistischen Neigungen, die etwa die Meinungsfreiheit nicht besonders hochschätzen. Warum sich aber in Spanien die Bürger durchschnittlich so viel besser fühlen als in Frankreich, leuchtet nicht unmittelbar ein. Beide Länder besitzen eine katholische Tradition, beide wählen gern sozialistisch, beide haben viel Landwirtschaft. Hat es etwas mit der Ganztagsform von Kinderkrippe, Kindergarten und Schule zu tun?



















Mittwoch, 23. November 2016

Nebelkerze für den Klassenkampf




“Ein führender Ideologe der deutschen Armutsdiskussion, der Kölner Politologe Chr. Butterwegge, gesteht indirekt ein, daß Armut für ihn ein politischer Kampfbegriff ist und in umfassendem Sinne auf die Verminderung von Ungleichheit zielt. Butterwegge hat das Kunststück fertiggebracht, ein 350 Seiten starkes Buch über die Armut in Deutschland zu verfassen, das zwar viele Zahlen, aber keine einzige konsistente Statistik enthält. Nach eigenem Bekunden glaubt er wie Churchill nur an Statistiken, die er selber gefälscht hat.”
SPD-Politiker Thilo Sarrazin – DEUTSCHLAND SCHAFFT SICH AB – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen, 2010, S. 85f.
Es nimmt nicht wunder, daß dieser windige Agitator von der SED-Linken zu ihrem Kandidaten gekürt wurde.  
Was ist diesem Primitivmarxismus entgegenzuhalten?
Daß der erreichte Wohlstand in Deutschland groß ist, für praktisch alle. Aber ein positives Lebensgefühl - ebenfalls für alle - weit wichtiger ist.
Kerneigenschaften                                        zusätzliche Eigenschaften
Positive Gefühle                                              Selbstachtung
Engagement, Interesse                                   Optimismus
Sinn, Bedeutung im Leben                              Resilienz
                                                                       Vitalität
                                                                       Selbstbestimmtheit
                                                                       Positive Beziehungen

Huppert und So befragten mehr als 2.000 Erwachsene in den einzelnen Ländern nach folgenden Aspekten des Wohlbefindens, um herauszufinden, wie es den Bürgern dieser Länder in Hinsicht auf Flourishing erging:
Positives Gefühl
Wie glücklich, würden Sie sagen, sind Sie alles in allem?
Engagement, Interesse
Ich liebe es, neue Dinge zu lernen.
Sinn, Bedeutung im Leben
Im Allgemeinen habe ich das Gefühl, dass das, was ich in meinem Leben tue, sinnvoll und lohnend ist.
Selbstachtung
Ich finde mich selbst im Großen und Ganzen ziemlich in Ordnung
Optimismus
Ich bin immer optimistisch in Hinsicht auf meine Zukunft.
Resilienz (Belastbarkeit)
Wenn in meinem Leben etwas schiefgeht, dann brauche ich gewöhnlich lange, bis ich zur Normalität zurückfinde.
(Gegenteilige Antworten weisen auf größere Resilienz hin.)
Positive Beziehungen
Es gibt Menschen in meinem Leben, denen wirklich etwas an mir gelegen ist.

Seligman, Flourish, S. 45























Vladimir Ussachevsky: Piece for tape recorder (1956)

Montag, 21. November 2016

Zbigniew Seifert with Hans Koller Free Sound

Lange Liste - weiß jemand was Positives?


Stromverteuerung durch unsinnige Energiepolitik, CO2-Verirrung, kalte Steuerprogression, Steuerumverteilung an illegale Eindringlinge, Rente mit 63 und damit Belastung der jetzigen Beitragszahler, Propagandaselfies zur Anlockung von analphabetischen Hilfsarbeitern, Gouvernantenmentalität bis in die Socken, steigende Kriminalität, speziell Gefährdung von Frauen durch junge Nordafrikaner (Kölner Massenüberfall etc.), lasche Justizpolitik, Verstetigung der unteren Unterschicht durch permissive Sozialpolitik, unsolide Euro-Politik zu Lasten der deutschen Steuerzahler - die Negativliste dieser Frau Merkel ist endlos.



















Sonntag, 20. November 2016

Tambourin - Patricia Kopatschinskaja und Augustin Wiedemann

Aber wehe, wenn ich in die Zukunft sehe











Ach, was muß man oft von bösen,
Dingen hören oder lesen:

"“Die Menschheit befindet sich in der Krise – und es gibt keinen anderen Ausweg aus dieser Krise als die Solidarität zwischen den Menschen. Das erste Hindernis auf dem Weg zum Abbau der wechselseitigen Entfremdung ist die Verweigerung eines Dialogs: ... die Lage, in der wir uns im Jahr 2016 befinden, ist – für den Augenblick unheilbar – ambivalent. Eine auf Überschaubarkeit und Eindeutigkeit ausgerichtete theoretische Analyse ... beschwört mehr Gefahren herauf als die Krankheit, die sie heilen möchte.
Zygmunt Bauman: Die Angst vor den anderen.Ein Essay über Migration und Panikmache S.24/25

“Die Menschheit befindet sich in der Krise” - ja, stimmt, seit den Hominiden gibt es eine Krise nach der anderen. Da aber das Durchschnittsalter inzwischen von rund 27 Jahren auf rund 80 Jahre gestiegen ist - bei stark verbesserter Gesundheit! - kann man heute nur noch von einer Kuschelkrise sprechen.
Aber halt! Menschheit? In Indien werden Bräute oft wegen zu geringer Mitgift schon früh ermordet, in Asien werden weibliche Föten vielfach abgetrieben, deswegen der Frauenmangel in China, und in Nahost werden kleine Mädchen vielfach ehemißbraucht.
Nur in Europa und Neu-Europa (USA) gelang der Prozeß der Zivilisation, technischen und wissenschaftlichen Entwicklung.
Wer allgemein von “Menschheit” spricht, der ist weitgehend kenntnislos, denn in den verschiedenen Kontinenten und Ländern sieht es sehr verschieden aus. Selbst in ein und demselben Land können die Unterschiede sehr groß sein, wie das Beispiel Israel zeigt. Die arabische Bevölkerung lehnt den systematischen Wissenserwerb grundsätzlich ab und hängt an den althergebrachten, primitiven Bräuchen, insbesondere der Frauenversklavung und der Kriegs- und Gewaltverehrung.

Aus vielen primitiven Ländern strömen jetzt vor allem Sunniten nach Europa und bringen ihre Traditionen mit - von der Kinderehe bis zum Männlichkeitswahn. Da die Regression viel einfacher ist als die Zivilisation, die viel mühseliges Lernen und Selbstbeherrschung erfordert, stehen Europa schlechte Zeiten bevor. Die wenigen verantwortlichen Politiker, die es noch gibt, sollten die beiden grundlegenden Bücher von Norbert Elias zum Prozeß der Zivilisation studieren. Und Grenzen ziehen.











Alexander Skrjabin "Waltz A flat major, op. 38" (Olga Scheps live)

Samstag, 19. November 2016

Hoher Herbst







Hoher Herbst                                                                   
Die Kastanie fällt.                           
Die Walnuß wird geschlagen.             
Das nasse Obst:                              
in Körben heimgetragen!

Der Wind aus West,
der Regen treibt die Blätter.
Das Astwerk bricht
herab im schweren Wetter.

Die graue Zeit
sinkt mit den Nebeln nieder.
Die Kühle greift
den Vögeln ins Gefieder.

Nur Rabenschrei
verhallt in leeren Wäldern
beim scharfen Rauch
aus den Kartoffelfeldern.

Karl Krolow
Die Kartoffelernte mit der Hand bzw. der Gabel war schwere Arbeit. Die Feuer auf den Feldern kenne ich nicht mehr aus eigener Erfahrung. Bei den Pfadfindern haben wir Kartoffeln am Lagerfeuer geröstet. Ich nehme an, daß die Erntehelfer auf den Feldern desgleichen taten. Krolow, Jahrgang 1915, hat die Kartoffelfeuer offenbar noch selbst erlebt.  



















Später Reflex deutscher Romantik. /// Hans Pfitzner: Cantata, "Von deutscher Seele" Part 1 "Mensch und Natur" ...

Freitag, 18. November 2016

Da staunt der Laie


Woher kommt der Feinstaub?, fragt die aktuelle Zeitung des Energieversorgers BELKAW. Und gibt gleich die Antwort:
27.000 Tonnen erzeugen private Kamin-Öfen, 15.000 t liefert der Straßenverkehr und nur - ! - 2500 t entstammen Kohlekraftwerken!

Also tief durchatmen, wenn der heimische Kamin gemütlich brennt.
Und die Empfehlung lautet an die Hetzer des Regierungssenders Deutschlandfunk, die so gern über VW herziehen, diese Information ebenfalls zu bringen, statt ständig Zensur zu üben.
















Angelika Niescier @ Winter Jazzfest NYC, 01.11.2014

Donnerstag, 17. November 2016

Das kleinere Übel ist eine gute Sache, bleibt aber ein Übel



Die Demokratie ist ein Abstimmungsmodus für einen unblutigen Führungswechsel. Die Mehrheit - meist keine gute Adresse - entscheidet gegen eine oder mehrere Minderheiten.
Daran ist nichts Ideales. Mit persönlicher Freiheit muß die Demokratie nicht viel zu tun haben - Indien ist zum Beispiel eine Demokratie mit sehr wenig persönlicher Freiheit und entsetzlicher Frauenunterdrückung.

Die deutsche Demokratie ist eine 4-Jahres-Blankoscheck-Parteien-Demokratie, geprägt von tiefem Mißtrauen gegenüber dem Wähler. Das beruht auf dem wählerfeindlichen Grundgesetz. Der Wähler darf weder den Präsi noch den Regierungschef wählen. Noch darf er über irgentetwas sonst im Bund abstimmen. Die deutsche Demokratie stellt eine minderwertige Zwergform der Demokratie dar.
Bei den USA ist es genau umgekehrt. Wie in der Schweiz auch.






















Mittwoch, 16. November 2016

WOLFGANG MUTHSPIEL TRIO, CAMBIATA

Die beste aller Welten 0/1









Leibniz starb am 14.11.1716. Er war ein großartiger Mathematiker. Und ein Lutheraner mit Rosenkranz. Das ist bemerkenswert. Luther hatte diesen Firlefanz abgeschafft. Den Rosenkranz hielt er Räubern entgegen auf einer Mittelmeerfahrt. Sagte er seinem Sekretär späterhin. (Vgl. ‘Der Abwehrzauber hat nichts von seinem Reiz verloren’ Borgolte, FAZ 30.9.10)

Ein Protestant also mit katholischen Perlen, der die Infinitesimalrechnung fand. Und in seiner Theodicee die beste aller Welten vorfand. Man merkt, als Philosoph war er eine Pfeife. Zur Weltweisheit trug er nichts bei.

Nehmen wir ein praktisches Beispiel wie den gesellschaftlichen Umgang mit der Homosexualität, den wenig später Voltaire kritisierte. Zukunftsweisend. Man dachte noch im 20. Jahrhundert so platonisch blödsinnig wie Leibniz. Und einen anderen großen Mathematiker traf diese Denkungsunart: Alan Turing. Zugespitzt könnte man sagen: weil solche philosophischen Trottel wie Leibniz dem fatalen Christentum keinen Tritt gaben, ja, sogar abergläubisch waren, deswegen gab es die christlich inspirierte Strafgesetzgebung, die Turing in schlimme Leiden und in den frühen Tod trieb. Turing selbst war so einseitig mathematisch begabt, daß er trotz bereits vorhandenen Genetikwissens der Zeit (Galton, Delbrück u.a.) mental nicht in der Lage war, sich von dem christlichen Humbug zu distanzieren.
Schade. Sehr schade.














Sonntag, 13. November 2016

Trumponomics


In der Tat wird sich wohl Trump an den Reagonomics orientieren, wie Thomas Mayer in der FAZ vom 12.11.16 meint, der erfolgreichen Wirtschaftspolitik Reagans. In diesem Zusammenhang ist die Laffer-Kurve zu erwähnen, die den Zusammenhang von Steuersenkungen, Wirtschaftsbelebung durch Steuersenkung und dadurch steigende Steuereinnahmen darstellt. Der Farmer, der seinen Umsatz und seinen Gewinn vergrößert, weil er einen Froschteich trockenlegt und darauf eine Halle für neue Geräte zu bauen, die er sich bei niedrigeren Steuern leisten kann, wird später mehr Steuern zahlen aus dem größeren Gewinn. Es bedarf dafür keiner Staatsausgaben für die Infrastrukturmaßnahme „Trockenlegung“, es bedarf nur der Kastrierung der fanatischen Politik des EPA-Amtes. 
Auf der nationalen Ebene können zahlreiche Maßnahmen finanziert werden durch die Trockenlegung der EPA und die Verabschiedung des Gore-Clinton-Klimaschwindels. Neue Kohle- und Kernkraftwerke wären eine großartige Investition, die Amerikas Stromversorgung sichern würden, was weniger Stromausfälle und mehr Unabhängigkeit bedeuten würde. Dem diente auch die Verlegung von Erdkabeln, die die Schwachstelle der vielen oberirdischen Leitungen entschärfte. Es gäbe einiges zu tun für einheimische Arbeitskräfte. Mayer ist ein bißchen feige, wenn er den Klimaklamauk und seine gigantischen Kosten und die Energieversorgung nicht anspricht. Scheint mir.   

Und wenn die Abermilliarden für den Klimawahn in sinnvolle Projekte fließen, dann ist auch der Weltkonjunktur gedient.


















Robert Schumann Fantasie in C-Dur op. 17 - 1. Satz 1/2

Samstag, 12. November 2016

Der letzte Satz beschließt mit Schwung das Quartett. /// Dvorak American Quartet, 4th movement - Finale : vivace ma non troppo. L...

Manipulativ



„Trump hatte während des Wahlkampfs mit rassistischen und frauenfeindlichen Äußerungen polarisiert.“

So der DLF in den Nachrichten heute. Korrekt müßte es heißen: Im Wahlkampf hat Trump grobe Formulierungen gebraucht, die in einem linken Weltbild als „rassistisch“ und „frauenfeindlich“ interpretiert werden können. Es handelt sich jedoch außerhalb eines linken Kopfes um wohlfeile Propagandavokabeln des politischen Kampes. Wenn der DLF die Kampfvokabeln der Linken in den Nachrichtentext übernimmt, dann macht er sich zu einem Propagandasender der Linken.



















Dvorak String Quartet "American" , 3

Mittwoch, 9. November 2016

Sie hatten es sich so nett vorgestellt, die Gouvernanten in Berlin und Washington, vereinigt für den Klimaklamauk, Multikuli und Beschneidung der Meinungsfreiheit auf allen Ebenen. Aber unverhofft kommt oft. Die „Erbärmlichen“ (Clinton) haben anders gewählt, als sich das die globale Davos-Elite des World Economic Forum auf ihren Parties vorgestellt hat. Die cleveren Clintons, die Lady Gagas und die Friede-Freude-Eierkuchen-Apostel sind enttäuscht, bitter enttäuscht. Auch die Börsenfuzzis, die heute links ticken und einen ewigen FED-Liquiditätsstrom zu Nullprozent erhofften, sind ernüchtert. Noam Chomsky beißt wahrscheinlich den ganzen Tag in die Tischplatte. Yeah, it can be a hard life, if we cannot. Und die Ökos allüberall, die den Garten Eden ohne Autos, aber mit Windrädern, wiedererrichten wollen, sehen den Teufel am Werk. Sollte man da nicht das Volk auflösen und ein anderes wählen? Das wird manch einer der arroganten Besserwisser denken. Die Deutschen sind da fein heraus. Dort kungeln die Parteien in Hinterzimmern alles aus, bevor die vielen Regierungssender dann die Entscheidungen propagieren und die meisten Wähler, gehirngewaschen von rotgrünen Lehrern in vielen Schujahren, dem meist folgen. Wenn sie überhaupt wählen dürfen. In der Regel dürfen sie nur Parteien wählen, keine Personen. Und beim Bundespräsidenten ist das Volk ganz ausgesperrt. Von der deutschen Antiwählerdemokratie wird die Gouvernante Clinton jetzt träumen, ist zu vermuten. Die Wähler aber sollten wissen, daß Politik zwar nötig, aber doch ein Übel ist. Wegen der Politiker. Denen ist nie zu trauen. Allzuleicht werden sie überheblich und machtversessen. Doppeltes Mißtrauen ist angesagt, wenn Politiker aus einem roten Pastorenhaus stammen und in der FDJ waren. Solche sind besonders skrupellose gutbesserwisserische Gouvernanten. /// The Rolling Stones - Route 66, Lyrics+Full Sonido

Montag, 7. November 2016

Why Donald Trump Is Winning - Or Is He? | Scott Adams and Stefan Molyneux

Mit Steuergeldern Ausflug ins Warme








Die Klimafunktionäre versammeln sich in Marrakesch, damit sie auf keinen Fall einschneien können. Außerdem fahren die Spesenritter ohnehin lieber ins Warme.
















Grau schraffiert: Die katastrophalen Eisvorstöße, die alles Leben weitgehend erstarren ließen. Blick zurück auf die normalen Klimaschwankungen - wir leben derzeit in einer Zwischeneiszeit. Abermilliarden für Klimaquatsch fehlen für ernsthafte Aufgaben. (Darstellung: Linder, Biologie)












































Philip Glass -The Poet Acts

Sonntag, 6. November 2016

So ist das - auch der Ahorn








Die Blätter fallen, es ist in allen - wenigstens fällt das Sonnensystem nicht!

Oder sagt der Weltklimaklamaukrat etwas anderes?






Hamilton, Jefferson und Madison - US-Verfassungsväter - hören auch zu. /// Sebastian Currier - Night Time - Fifth Movement "Starlight"

Freitag, 4. November 2016

Sebastian Currier - Night Time - Fourth Movement "Nightwind"

Der Weg der Wissenschaft ist mit Irrtümern gepflastert








Fünf Silhouetten.
»Eine edle Gesellschaft; zwar nicht lauter Dichter. Aber – die Gesellschaft gefällt mir so wohl zusammen, daß ich sie nicht trennen möchte, und nicht anderswo, wie ich anfangs dachte, sondern gerade hier einrücken will –
Nicht Eine gemeine Seele.«
[1]Johann Martin Miller (1750-1814) [2] Matthias Claudius (1740-1815) [3] Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819)
Aus: Johann Caspar Lavater: Von der Physiognomik - Erster Abschnitt.
Was die Physiognomik heiße oder was diese Wissenschaft in sich begreife.
Physiognomik ist die Wissenschaft, den Charakter (nicht die zufälligen Schicksale) des Menschen im weitläuftigsten Verstande aus seinem Aeußerlichen zu erkennen; Physiognomie im weitläuftigen Verstande wäre also alles Aeußerliche an dem Körper des Menschen und den Bewegungen desselben, in sofern sich daraus etwas von dem Charakter des Menschen erkennen läßt.
So viele verschiedene Charaktere der Mensch zugleich haben kann, das ist, aus so vielen Gesichtspunkten der Mensch betrachtet werden kann, so vielerley Arten von Physiognomien hat Ein und eben derselbe Mensch.
Daher begreift die Physiognomik alle Charaktere des Menschen, die zusammen einen completen Totalcharakter ausmachen, in sich. Sie beurtheilt den physiologischen, den Temperamentscharakter, den medicinischen, den physischen, den intellectuellen, den moralischen, den habituellen, den Geschicklichkeitscharakter, den gesellschaftlichen oder umgänglichen, u.s.w. ...“

Aber warum sollte nur das Gesicht Hinweise auf den Charakter geben? Schwänze tun es auch! sagte sich Lichtenberg und er verfaßte:

Georg Christoph Lichtenberg
Fragment von Schwänzen
Ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten
Silhouetten
Fragment von Schwänzen
1. Heroische, kraftvolle
A. Ein Sauschwanz
B. Englischer Doggenschwanz
A. Wenn du in diesem Schwanz nicht siehest, lieber Leser, den Teufel in Sauheit, (obgleich hoher Schweinsdrang bei a) nicht deutlich erkennest den Schrecken Israels in c, nicht mit den Augen riechst, als hättest du die Nase drin, den niedern Schlamm in dem er aufwuchs bei d, und nicht zu treten scheinst in den Abstoß der Natur und den Abscheu aller Zeiten und Völker, der sein Element war – so mache mein Buch zu; so bist du für Physiognomie verloren.
Dieses Schwein, sonst gebornes Ur-Genie, luderte Tage lang im Schlamm hin; vergiftete ganze Straßen mit unaussprechlichem Mistgeruch, brach in eine Synagoge bei der Nacht, und entweihte sie scheußlich; fraß, als sie Mutter ward, mit unerhörter Grausamkeit drei ihrer Jungen lebendig, und als sie endlich ihre kannibalische Wut an einem armen Kinde auslassen wollte, fiel sie in das Schwert der Rache, sie ward von den Bettelbuben erschlagen, und von Henkersknechten halbgar gefressen.
B. Der du mit menschlichen warmen Herzen die ganze Natur umfängst, mit andächtigen Staunen dich in jedes ihrer Werke hinfühlst, lieber Leser, teurer Seelenfreund, betrachte diesen Hundeschwanz, und bekenne ob Alexander, wenn er einen Schwanz hätte tragen wollen, sich eines solchen hätte schämen dürfen. Durchaus nichts weichlich, »hundselndes, nichts damenschößigtes, zuckernes« mausknapperndes, winzigtes Wesen. Überall Mannheit, Drangdruck, hoher erhabener Bug und ruhiges, bedächtliches, kraftherbergendes Hinstarren, gleichweit entfernt von untertänigem Verkriechen, zwischen den Beinen, und hühnerhündischer, wildwitternder, ängstlicher unschlüssiger Horizontalität. Stürbe der Mensch aus, wahrlich der Scepter der Erde fiele an diese Schwänze. Wer fühlt nicht hohe an menschlicher Idiodität angrenzende Hundheit in der Krümmung bei a). An Lage wie nach der Erde, an Bedeutung wie nach dem Himmel. Liebe, Herzens-Wonne Natur, wenn du dereinst dein Meisterstück mit einem Schwanze zieren willst, so erhöre die Bitte deines bis zur Schwärmerei warmen Dieners, und verleihe ihm einen wie B.
Dieser Schwanz gehörte Heinrich des VIII. Leibhunde zu. Er hieß Cäsar, und war Cäsar. Auf seinem Halsbande stund das Motto: aut Caesar, aut nihil, mit goldenen Buchstaben, und in seinen Augen eben dasselbe, weit leserlicher, und weit feuriger. Seinen Tod verursachte ein Kampf mit einem Löwen, doch starb der Löwe fünf Minuten früher als Cäsar. Als man ihm zurief, Marx der Löwe ist tot, so wedelte er dreimal mit diesem verewigten Schwanze, und starb als ein gerochener Held.
Molliter ossa quiescant.
C. Silhouette vom Schwanze eines, leider! zur Mettwurst bereits bestimmten Schweins-Jünglings in G... von der größten Hoffnung, den ich allen warmen, elastischen, beschnittenen und unbeschnittenen Genie ausbrütenden Stutzern, von Mensch- und Sauheit, bittewimmernd empfehle. Fühlts, hörts! und Donner werde dem Fleischer, der dich anpackt.
Noch zur Zeit nicht ganz entferkelt; mutterschweinische Weichmut in schlappen Hang und läppische Milchheit in der Fahnenspitze. Aber doch bei p schon keimendes Korn von Keiler-Talent; ja wäre bei m nicht sichtbarlich städtische Schwäche und mehr Spickespeck, als Haugeist, und wäre unter dem Schwanz bei o minder Rauchkammer als Ruhms-Tempel, und minder Mettwurst als Triumph, so sagte ich: dein Ahnherr überwand den Adonis, und der Ebergeist des Herkules-Bekämpfers ruht auf deinem Schwanz.
Einige Silhouetten von unbekannten meist tatlosen Schweinen
a, Schwach arbeitende Tatkraft; b, physischer und moralischer Speck; c, unverständlich entweder monströs oder Himmelsfunken lodernder Keim vom Wanderer zertreten; d, vermutlich verzeichnet, sonst blendender, auffahrender Eberblitz; f, Kraft mit Speck vertatloset.
Acht Silhouetten von Purschenschwänzen zur Übung
Erklärungen:
1 Ist fast Schwanz-Ideal. Germanischer, eiserner Elater im Schaft; Adel in der Fahne; offensivliebende Zärtlichkeit in der Rose; aus der Richtung fletscht Philistertod und unbezahltes Konto. Durchaus mehr Kraft als Besonnenheit.
2 Hier überall mehr Besonnenheit als Kraft. Ängstlich gerade, nichts Hohes, Aufbrausendes, weder Newton noch Rüttgerodt [Fußnote] , süßes Stutzerpeitschgen, nicht zur Zucht, sondern zur Zierde, und zartes Marzipanherz ohne Feuer-Puls. Ein Liedchen sein höchster Flug, ein Küßchen sein ganzer Wunsch.
3 Eingezwängter Fülldrang. Eine Pulvertonne unter einem Feuerbecken vergessen. Wanns auffliegt, füllts die Welt. Edler vortrefflicher Schwanz, englisch in beiderlei Verstand. Schade, daß du von sterblichem Nacken herabstarrst. Flögst du durch die Himmel, die Kometen würden sprechen: welcher unter uns will es mit ihm aufnehmen. Studiert Medizin.
4 Satyrmäßig verdrehte Merrettigform. Der Kahlköpfigkeit letzter Tribut, an Schwanzheit bezahlt. Alte Feldmarschallskraft, zu Fähndrichs-Natur aufpomadet, aufgekämmt und aufaffektiert. Kampf zwischen Natur und Kunst, wo beide auf dem Platz bleiben. Strecke du das Gewehr armer Teufel, und laß die Perücke einmarschieren.
5 An Schneidergesellheit und Lade grenzende schöne Literatur. In dem scharfen Winkel, wo das Haar den Bindfaden verläßt, wo nicht Goethe, doch gewiß Bethge [Fußnote] hoher Federzug mit Nadelstich. Polemik in der horizontalen Richtung, Freitisch in der Quaste. In der fast zu dünne gezeichneten Wurzel-Winzigkeit mit Hände reibender Pussillanimität. Informiert auf dem Klavier.
6 Sicherlich entweder junger Kater oder junger Tiger mit einem Haar-Übergewicht zum letztern.
7 Abscheulich. Ein wahrhaftes Pfui! Wie kannst du an einem Kopf gesessen haben, den Musen geheiligt. Im trunkenen Streit mußt du vielleicht einmal irgend einem Badergesellen oder Stadtmusikanten entrissen und aus Triumph an Purschenhaar geknüpft sein. Elendes Werk, nicht der Natur, sondern des Seilwinders. Hanf bist du, und als Hanf hättest du dich besser geschickt, den Hals deines geschmacklosen Besitzers an irgend einem Galgen zu schnüren.
8 Heil dir und ewiger Sonnenschein, glückseliges Haupt das dich trägt. Stünde Lohn bei Verdienst, so müßtest du Kopf sein, vortrefflicher Zopf, und du zopfbeglückter Kopf. Welche Güte in den seidenen zarten Abhang, wirkend ohne Hanf herbergendes maskierendes Band, und doch Wonne lächelnd wie geflochtene Sonnenstrahlen.
So weit über selbstgekrönte Haarbeutel als Heiligenglorie über Nachtmütze.
Sechs solcher Schwänze in einer Stadt, und ich wollte barfuß deine Tore suchen, du Gesegnete, die Schwelle deines Rathauses küssen und mich glücklich preisen, mit meinem eignen Blut unter die Zahl deiner letzten Beisassen eingezeichnet zu werden.
Fragen zur weitern Übung
Welcher ist der kraftvolleste? Welcher hat am meisten Tatstarrendes?
Welcher Schwanz wird schwänzen?
Welcher ist der Jurist? der Mediziner? der Theologe? der Weltweise? der Taugenichts? der Taugewas?
Welcher ist der verliebteste?
Welcher alterniert mit dem Haarbeutel?
Welcher hat den Freitisch?
Welchen könnte Goethe getragen haben?
Welchen würde Homer wählen, wenn er wiederkäme?

-->




















Lavater lag allerdings nicht völlig falsch, nur zu 99,9%. Das Gesicht des Gegenübers zieht den Blick magisch an, wie die Graphik der Saccadenbewegungen zeigt: 


Leider läßt sich aus einem Gesicht nichts erschließen. Schon gar nicht sagt die "Schönheit" eines Gesichts irgendetwas darüber aus, was sich hinter dem Gesicht befindet, wie dies Lavater annahm. Daher läßt sich das Gesicht besonders gut zur Täuschung einsetzen. 

(Bild aus: Lexikon der Neurowissenschaft, Bd. 3, Spektrum 2000)