Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.
“Das Urvertrauen für die Schrecken des Lebens” habe ihm seine liebevolle, aber ganz ungebildete Mutter vermittelt, schreibt FAZ-Leser DR. GERD JOACHIM SIEGER, 82, aus Osnabrück. (FAZ 30.4.12)
Schön, wenn man so ausgestattet wurde. Das passende Genom hat dabei sicher mitgespielt. Erik Erikson entwarf als erster das Konzept des “Urvertrauens”, das er für das erste Lebensjahr als konstitutiv ansetzt und in sein Stufenmodell der Persönlichkeitsentwicklung und positiven Identitätsentwicklung einbaut. (s.u.a. IDENTITÄT UND LEBENSZYKLUS)
Von der Seite der Bindungsforschung wird ebenfalls auf die Bedeutung der frühen Jahre gesetzt (John Bowlby, BINDUNG u.a.). Man muß diesen Vorstellungen nicht in allen Einzelheiten folgen, um einschätzen zu können, daß die Fremdbetreuung vor allem in Angestelltenorganisationen wie KiTas zumindest zweitklassig ist. Das müßte reichen, ein Kindertagesstättenprojekt vorsichtig zu handhaben und die Lebensqualität der Säuglinge und Kleinstkinder nicht mutwillig infrage zu stellen. Dies aber ist die erklärte Regierungspolitik der rotgrünen Wahlsieger in NRW.
Genau so entsetzlich sieht es aber auch sonst bei Kraft und Löhrmann aus: Verwaltungsstellen sollen keine abgebaut werden, flächendeckende Mindestlöhne werden gefordert, befristete Arbeitsverhältnisse sollen wegfallen, Transporte sollen stärker auf Schiene und Wasserstraßen verlegt werden, die Neuverschuldung soll auf 7 Mrd. steigen bei Altschulden von 172 Milliarden.
Daß solche Leute die Landtagswahl gewinnen, liegt wohl an der starken Unterstützung durch die Medien und einer langjährigen Vorbereitung durch Schulunterrichtsinhalte. Zu der sympathisch und ehrlich wirkenden H. Kraft war zudem der rotgrüne CDU-Kandidat Röttgen, der schnöselig wirkt, auch äußerlich keine Alternative. Die Linksextremisten der SED-Nachfolger fielen mit 2,5% aus dem Landtag heraus zugunsten der sog. PIRATEN (7,8%). Die weichgespülte Lindner-FDP erhielt viele Ex-CDU-Stimmen und erreichte 8,6%.
Was solche Wahlergebnisse über große Wählergruppen aussagt, kann sich jeder selbst denken. NRW, ohnehin seit Jahren entwicklungsgestört und am Krückstock des Länderfinanzausgleichs, bleibt auf dem Holzweg.