Madagaskar in der Mitte - östlich davon Reunion
und Mauritius, nordwestlich die Komoren mit Mayotte und Anjouan. (Karte: Wiki.)
Pascal
empfahl ja, zuhause zu bleiben und etwas Sinnvolles zu erfinden, er zum
Beispiel baute eine Rechenmaschine. Aber die meisten Leute fahren lieber weg,
auf eine Insel etwa, nach Mauritius, oder auf die Nachbarinsel Reunion, oder die
Komoren.
Mauritius ist recht beliebt, dort wird auch Englisch gesprochen, die
reisefreudigen Briten und andere, die des Französischen nicht mächtig sind,
mögen das, und das gereicht dem französchischsprachigen Reunion zum Nachteil.
Trotz der touristischen Mindereinnahmen ist das Prokopfeinkommen auf Reunion
dreimal so hoch, 17520 USD zu 5520 USD. Haben die französischen Insulaner
vielleicht eine Goldader, die sie ausbeuten? Nicht direkt, sie haben
Frankreich, den Euro und die Fähigkeit, Gelder aus Paris locker zu machen. Die
französischen Steuerzahler sind so nett, ohne allerdings gefragt worden zu
sein, den Reunion-Insulanern ihr Französischsein zu vergolden. Deswegen zieht
es auch den einen oder anderen Mauritius-Insulaner nach Reunion.
Dies
ist auch so in der weiteren indischozeanischen Nachbarschaft. Insulaner,
besonders hochschwangere Frauen, zieht es von Anjouan nach Mayotte. Mayotte ist
seit 2011 französisches Departement. In einer Abstimmung sprachen sich über 90%
für den vollen französischen Status aus; nicht unbedingt aus Liebe zu
Frankreich, sondern aus Liebe zum französischen Euro und der französischen
Sozialhilfe. Und wenn die Frauen von der nichtfranzösischen Nachbarinsel
Anjouan auf Mayotte entbinden, dann erhalten ihre Kinder automatisch die
französische Staats- und Sozialbürgerschaft. Das läßt die Schwangeren das
Risiko der Überfahrt in kleinen Booten in Kauf nehmen.
Der Sozialstaat setzt keine Anreize zur Eigenanstrengung,
zieht aber magisch Trittbrettfahrer an