Syrien unter den Diktatoren Assad war ein relativ sicheres Land, vor allem auch für die Minderheiten, zu denen die Alewiten Assads ebenfalls gehören. Schon seit Jahrzehnten versuchen die syrischen Muslimbrüder – Sunniten – mit Aufständen gegen Damaskus Macht zu gewinnen. Dies ist auch der Hintergrund für die jetzige Situation. Die sunnitischen Aufständischen stehen erneut vor einer Niederlage, daran ändert der sunnitische IS nichts. Aber die hohe arabische Geburtenrate führt ihm sunnitische Kämpfer aus vielen Ländern zu, auch aus Frankreich, Belgien und Deutschland. Diese Länder müssen ihre Grenzen gegen sunnitischen Zustrom streng kontrollieren, denn ein Teil dieser Eindringlinge sind sunnitische Aufständische gegen Damakus, die meisten dürften Unterstützer der sunnitischen Militärbanden sein. Denn sonst würden sie nach Damaskus gehen, und eventuell dort auch kämpfen.
Die bereits in Europa befindlichen Sunniten sind potentielle Gefährder, sie stellten die Attentäter in New York, Madrid, London – und jetzt in Paris. Aus ihren Reihen stammen die Unterstützer. Es sind ihrer so viele, speziell in Frankreich, daß immer neue nachwachsen und sie nur schwer überwacht werden können, auch wenn sie schon polizeibekannt sind.
Die Gründe für die Verstärkung der sunnitischen Tradition liegen einmal in der Doppelnatur der mohammedanischen Zentralschrift, die sowohl friedlich-religiöse als auch politisch-kriegerische Züge enthält. Daher bekriegen sich Sunniten und Schiiten seit dem 7. Jahrhundert. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zum anderen verlangt die Moderne immer mehr intelligente Fertigkeiten, die nur durch Schulung erreichbar sind. Die traditionelle Bildungsfeindschaft des Islams und traditionelle Gewalterziehung überfordern aber speziell die jungen Männer, die zudem in Europa mit weiblichen Lehrpersonen konfrontiert sind, die im Koran als minderwertig klassifiziert werden, was auch dem Familienalltag entspricht. Daher stammen die vielen mohammedanischen Schulversager, die lieber Bodybuilding betreiben, als Chemie und Physik etc. zu lernen. Von der Tradition und von Führern wie Erdogan lernen sie, daß sie stolze und starke Türken und Araber zu sein haben, für eine Ausbildung und den Arbeitsmarkt bringen sie aber keine oder nur schlechte Voraussetzungen mit und entbehren dort der Anerkennung. Das macht sie aggressiv und zur leichten Beute für primitive Ideologen.