Donnerstag, 29. November 2007

Kriminalität und Persönlichkeit, Lesefähigkeit, Spitzengruppe, Neid-Topos

Die Knospen des nächsten Frühlings wachsen.
Mi 3° regn.
- "Lesend aufgeholt. Von Heike Schmoll 28. November 2007 FAZ. Die internationale Iglu-Studie zur Lesefähigkeit der Viertklässler zeigt, dass sich die deutschen Grundschulen seit den neunziger Jahren enorm weiterentwickelt haben. Deutschland nimmt inzwischen eine Spitzenstellung in Europa ein und hat Schweden beim Lesen überholt. Die internationalen Ranglisten verfälschen das Ergebnis in unzulässiger Weise, weil die meisten Länder zwischen sieben und acht Prozent der Schüler vom Test ausgeschlossen haben, in Deutschland waren es nur 0,7 Prozent. ... Die schwach ausgeprägte Spitzengruppe in Deutschland zeigt, dass der Mut zur Elitenförderung bei gleichzeitiger Unterstützung der Schwächsten fehlt."
// Vielleicht wird dermaleinst sogar wieder der Stand der Adenauerzeit erreicht? Übrigens lernen die kleinen Chinesen ungefähr 6000 Schriftzeichen, ebenso die Japaner (Menschenrechtsverletzung?).

- "Die schwach ausgeprägte Spitzengruppe": auf die es ankommt: "Das sich das größte Werk vollende, genügt ein Geist für tausend Hände." Faust, V. 11509f. (Modell Gates/Microsoft, Jobs/Apple, Nobel/Nobel, Siemens/Siemens, Oracle/Ellison u.v.a.m.; umgekehrt: Der Fisch stinkt vom Kopfe her, Modell DEUTSCHLAND)

- Der Herr Ex-Sparkassenpräsident Köhler, derzeit Bundespräsident, will wiedergewählt werden und setzt auf den Neid-Topos.- Wer sich aber zum Sklaven eines Unternehmens macht, zum ersten Sklaven seines Unternehmens, dem gebührt ob seines weitgehenden Verzichts auf Freizeit ein großes Schmerzensgeld. Verglichen mit den Potentaten der 3. Welt sind die deutschen Managerund Unternehmer ziemlich bescheiden; noch keiner hat sich einen A 380 für 250 Mio. bestellt wie der saudische Prinz al-Walid.

- "Geständnis im Mordfall Hannah
„Ich hatte Angst, dass sie mich wiedererkennt“
Der Gedanke kam ihm beim Fernsehen: Der homosexuelle Zdenek H. wollte gerne einmal Sex mit einer Frau ausprobieren. Also beschloss er, eine zu vergewaltigen. ... Nach der Vergewaltigung habe er nicht mehr gewusst, was er mit ihr machen solle, und spontan beschlossen, sie zu töten, berichtete der Angeklagte. Zuerst stach er in Brust und Bauch. Danach habe er schon gedacht, sie sei tot. Doch als er das Klebeband entfernte, habe sie plötzlich aufgeschrien. Da habe er ihr noch mehrmals die Kehle durchgeschnitten. ..." FAZ 28.11. // Vgl. Hans Jürgen Eysenck , Kriminalität und Persönlichkeit, Dt. 1977 / engl. 1964
(Eysenck war ein britischer Persönlichkeits-Psychologe deutscher Herkunft. Er verließ 1934 das nationalsozialistische Deutschland und ging zuerst nach Frankreich und dann nach Großbritannien ins Exil. 1955 wurde er Professor für Psychologie an der University of London und lehrte bis 1983. (*1916 Berlin; †1997 London)

- Übrigens: Dieses scharfkantige, dionysische Saxophon von Dick Parry in MONEY (Pink Floyd, Dark Side) läßt den schwachen Text vergessen. ANOTHER BRICK IN THE WALL: smashing! Auch leider nur die musikalische Form. Der Text ist nur die aggressive Kurzform von Rousseaus EMILE; beinhaltet das Programm der Lese- und Rechenschwäche, der Permissivität und des Verwahrlosungsvandalismus: „Hey teacher, leave us kids alone!“