Mittwoch, 15. August 2012

Pizza statt Panetta


28°C, in der Wärmeinsel Düsseldorf 30°C.



Der Sommer meldet sich an der Schwelle zum Herbst zurück. Schön. Da könnten Panetta und Clinton doch mal ruhig sein und sich entspannen. Stattdessen warnen sie den Iran vor der Unterstützung Syriens bzw. Assads. Was tat Teheran eigentlich 1980, als in Kabul ein linkes Regime herrschte, das Afghanistan entwickeln wollte und dabei von den Sowjets unterstützt wurde? Sie standen nicht gerade an der Seite Washingtons, aber sie halfen ihren schiitischen Islamisten gegen die Kabuler Sozialisten, während die USA die Taliban unterstützten. Lieber islamistische Fanatiker an der Macht in Kabul als Moskaus Verbündete, das war die kurzsichtige und phantasielose Logik des amerikanischen Außenministeriums. Die Folgen waren schlimm und dauern bis heute an. Haben die beschränkten Beamten in Washington etwas daraus gelernt?
Man hat nicht unbedingt den Eindruck. Wieder unterstützen sie die fanatischen Islamisten. Steckt der Kinderglaube an die Demokratie dahinter, von der nur infantile Köpfe annehmen können, daß sie aus der geistigen Steinzeit schnell in eine zivilisierte Zukunft führe? Da sollen sie doch noch einmal nach Kabul fahren, sich umsehen und mit Karzai sprechen.
Oder geht es um die machtpolitische Eingrenzung Persiens, und der schiitische Verbündete Assad soll abgeschafft werden zugunsten einer sunnitischen allreaktionären Einheitsfront gegen das schiitische Teheran? Seit an Seit mit den Saudis, die auch heute noch die Taliban unterstützen?
Irgendwie gefällt mir dieses Machtblockdenken nicht.
Clinton und Panetta kommen mir so blöde vor wie ihre Vorgänger, die den Taliban in Kabul zur Macht verholfen haben.
Nur mal unter uns gesagt.