Mittwoch, 12. Dezember 2007

Intelligenz, multimodular

mi 5° Hochnebel

- Multimodulare Intelligenz.
In dem Buch ABSCHIED VOM IQ (1985/91) postulierte der Harvard-Psychologe Howard Gardner, daß jeder Mensch mehrere ‚Intelligenzen’ entwickeln könne, die von Tests gar nicht erfaßt werden könnten. Gardner kam auf zunächst sieben, dann neun Intelligenzen:
Sprachliche Intelligenz, logisch-mathematische, musikalische, körperlich-kinästhetische, räumliche, interpersonale und intrapersonale.
Im Buch INTELLIGENZEN von 2002 fügt er eine naturkundliche Intelligenz und die Lebensintelligenz hinzu.
Ich würde zudem noch eine Prioritätenintelligenzform als zehnte annehmen, die mir wie alle anderen recht selbständig und unabhängig von den anderen zu sein scheint, wobei sie aber eine Metaform darstellt, die sämtliche anderen Module im Sinne der antiken Kardinaltugend „Maß“ zu beeinflussen vermag.
Die Redeweise von einer "Intelligenz" stellt immer eine starke Verkürzung dar, die unterschiedlichen Intelligenzen können sehr verschieden stark entwickelt sein; eine homogene Intelligenz gibt es nicht. Zudem streuen Individualwerte viel stärker als Gruppenmittelwerte.
Wahrscheinlich auch bei Menschen mit blütenweißen Westen und reinen Herzen wie Müller-Jung.
Kommentar zu: "Watsons Erbmaterial. Schwarze Seele, schwarzes Genom.
Kürzlich hatte James Watson behauptet, Afrikaner wären weniger intelligent als „wir“. Jetzt zeigt eine Analyse seines Genmaterials: In dem Genpionier und Nobelpreisträger schlummert mehr afrikanisches Erbmaterial, als ihm wohl selbst lieb ist. Von Joachim Müller-Jung"
Ein "schwarzes Genom" haben wir natürlich alle, so wie auch ein "Zwergschimpansen-Genom", und auch mit dem eleganten Wurm Caenorhabditis verbinden uns noch einige Gene, sogar noch mit dem Salat, wenn ich nicht irre, weil die Evolution bewährte Gene nicht dauernd neu hervorbringt. Die Zelle bleibt der Grundbaustein seit den ältesten Lebensspuren, die über 2,5 Mrd. Jahre zurückzuliegen scheinen. Das hat der homo s. alles intus, denn den homo s. gibt es ja erst seit neulich, seit etwa 0, 000 012 000 Mrd. Jahren.
Daß sich der Bursche so schnell entwickelt hat und seinen Schimpansenbrüdern, die im Kurzzeitgedächtnis-Zahlen-Vergleich auch so blöd nicht sind, über die Schulter spucken kann, hat offenbar mit seiner Gehirn-Genetik zu tun. Da gibt es winzige Genotyp-Unterschiede, die sich gewaschen haben. Sogar offenbar zwischen Tokyo und Timbuktu.
Not the sky is the limit: "Das Milieu oder Gewebe des Lernens findet sich in den Veränderungen großer Moleküle der Nervenzellen." Heinz v. Foerster, Biologe, Physiker, Mathematiker, Philosoph
"Lernen ist daher ein prinzipiell subjektabhängiges Geschehen." Humberto Maturana, Neurobiologe (H. M., Erkennen, 1985)