Samstag, 20. Februar 2010
Der unsägliche Herr Kolle und Senta Berger, Hartz4-Debatte
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- Da schau: Senta Berger beklagte neulich in einer Fernsehsendung, daß die "Sexuelle Revolution" völlig aus dem Ruder gelaufen sei zugunsten einer omnipräsenten pervertierten Anmache (FAZ v. 19.2.10). Im Artikel kommt die Sprache auch auf eine der albernsten Figuren dieser Zeit, der 70er Jahre, den unsäglichen Geilheitsfilmer Oswalt Kolle; einer seiner Triefsexkinofilme widmete sich aufmunternd der Pädophilie: "Dein Kind, das unbekannte Wesen" (die vorhergegangenen Filme hießen "Die Frau, das unbekannte Wesen" etc.) . Die Linkspresse von Frankfurter Rundschau bis Süddeutsche Zeitung klatschte. Haben wahrscheinlich auch homosexuelle Jesuiten gesehen.
- Hartz4-Debatte: Da äußert sich der RA Jan Häußler: "Zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehören vernünftige Schuhe." (FAZ 19.2.) Was mögen vernünftige Schuhe sein? Ich erinnere mich, daß ich als Schüler die alten Schuhe meines Vaters auftragen mußte, sobald ich seine Schuhgröße erreichte. Es waren häßliche, hufeisenrunde alte Galoschen aus den 50er Jahren mit dicken Absätzen, die ich just zur Zeit der Spitzschuhmode anzuziehen hatte und derer ich mich in der Schule sehr schämte. Hat das meine "Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" berührt? Ich weiß es nicht. Vielleicht. Es erübrigte sich immerhin jede Aufforderung, not to step on my blue Suede shoes (Carl Perkins und Elvis hatten damit ein Problem). Ich versteckte die Füße nach Möglichkeit unter einem Tisch und mied Podeste und Denkmalssockel. Trotzdem wählte man mich in dieser Zeit zum stellvertretenden Schulsprecher. Vielleicht ja wegen der standfesten Schuhe, die gar nichts Gleisnerisches an sich hatten?
- Wenn es um das Verschenken von Geld geht, anderer Leute Geld, Steuergeld, versteht sich, da ist auch Özdemir nicht weit. Er trat vor ein paar Jahren zurück, weil er dienstlich erflogene LH-Meilen-Boni nicht an den Bundestag abgeführt, sondern in seiner Familie verteilt hatte. Ganz in diesem Sinne hat er jetzt einen Gastbeitrag in der FAZ v. 19.2. verfaßt: "Die gute Nachricht: Der Mensch ist besser". -
Dazu fällt mir auch noch etwas ein: Nach dem Assessorexamen arbeitslos, jobbte ich unter anderem als Hausverwalter und lernte so eine ganze Reihe türkischer Mieter kennen, von denen etwa die Hälfte in die Sozialkassen eingewandert war. Nach kurzer Beschäftigung in einem Dönerladen, der sog. "Onkelökonomie", der sie den Zuzug verdankten (der "Onkel" forderte sie aus der Türkei an, sie konnten den deutschen Behörden so eine Arbeitsstelle nachweisen), wurden sie entlassen und bezogen dann Sozialhilfe. Dieses Massenphänomen würdigt der Herr Ö. keines Wortes. Bei jüngeren Türken gab es wiederholt den Fall, daß sie das Wohngeld nicht für die Mietzahlung verwendeten, sondern ein halbes Jahr Mietschulden machten bis zur Räumungklage, worauf sie dann "unbekannt" verzogen alias unter Zurücklassung der Schulden in die Türkei verschwanden. Ja, wenn der Herr Ö. schreibt ...
(Vgl. auch Chris Caldwell: "Einwanderung in die Sozialsysteme
Kapitalisten und Sozialisten haben sich geirrt: Die ungesteuerte Einwanderung nach Europa war kein dauerhafter Gewinn. Sie hat weder volkswirtschaftlich genutzt, noch stabilisiert sie den Wohlfahrtsstaat - im Gegenteil. ..." FAZ 7.12.09)
- Arbeitslos in Rotterdam
"Irgendwas kann jeder.
Wer in Rotterdam Sozialhilfe bezieht, muss jetzt etwas tun für sein Geld. Jeder bekommt eine Aufgabe. Niemand dürfe „hinter den Geranien verkümmern“, sagt Dominic Schrijer, Beigeordneter für Soziales. Seine Gegner schimpfen über 'Zwangsarbeit'. " FAZ 15.2.10
- Senta Berger, in der Vergangenheit stets für das gute Linke im Einsatz, hatte vor etwa einem Jahr die nichtlinke Eva Herman angegiftet und sie mit progressiven Kolleginnen zum Verlassen eines Fernsehgesprächs gezwungen. Herman tritt für konventionelle Geschlechterrollen ein und hat dabei ein gutes Stück Evolutionbiologie auf ihrer Seite. Allerdings ist die Variation innerhalb der Geschlechter außerordentlich groß, so daß nur eine individuelle Wahl dem Individuum gerecht wird. Wer Konter-Tenor werden will, soll damit glücklich werden, und wer die Mutterrolle hauptberuflich wählen will, ebenfalls. Für die Kleinkinder ist das meist ein riesiger menschlicher Vorteil, und auch für ältere Kinder nicht unwichtig, wie ich als ehemaliges "Schlüsselkind" erfahren durfte. Und hier gibt es bei Hartz4 Änderungsbedarf: die Kindererziehung und der Hausfrauenberuf sind sehr viel wichtiger als irgendwelche Bürotätigkeiten, und sie sind entsprechend zu werten und zu bezahlen.
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