Das gelobte Land
Denkt man an Ägypten, an die rund 100 Mio. Einwohner (geschätzt 2010, zählen können die Ägypter sehr schlecht), und an das Pro-Kopf-Einkommen von 4776 USD, und vergleicht man das mit Israel: 7,7 Mio. Bürger (incl. Araber) und 23.000 USD Pro-Kopf-Einkommen (2010), dann könnte man den Ägyptern nur “viel Israel” wünschen. Seit die Araber Ägypten eroberten und die altägyptische Kultur und Sprache auslöschten, hat sich in Neuägypten in 1000 Jahren fast nichts getan. Mit Ausnahme der Kinderzeugung: allein seit 1970 hat sich die Bevölkerung verdreifacht (!). Ägypten könnte sich also wünschen, von Tel Aviv regiert zu werden, um in Wohlstand und Zivilisation zu gelangen. Aber da sind die regierenden Islamisten ganz anderer Meinung.
Und natürlich hätte Israel wenig Lust, sich mit einer völlig rückständigen Bevölkerung zu belasten. Sie haben genug lernunwillige und entwicklungsfeindliche Araber im eigenen Land.
Ein größeres Israel wäre ein Entwicklungsgewinn für den Nahen Osten.
Sieht man von den Ölexporten ab, erzielt die gesamte arabische Welt mit einer Bevölkerung von 250 Millionen Menschen ein geringeres Bruttoinlandsprodukt als Finnland mit 5,4 Mio. Einwohnern. Wenn das keine klare Sprache spricht.
Aber auch, wenn Israel seine gefährliche Wespentaille beseitigen würde durch weitere Besiedelung des Westjordanlandes, bliebe es ein Winzling in der Region.
Den westjordanischen Arabern aber, bildungsfeindlich wie zeugungsfreudig, wäre ein Anschluß an Israel zu empfehlen. Sie hätten davon riesige Vorteile.
Interessant bleiben die Gründe für den Entwicklungserfolg der Juden, die ja ehedem die gleichen Araber waren wie die heutigen Nachbarn. Der Gott Jahwe steckt sicher nicht dahinter, der entspringt der Phantasie wie alle anderen Götter auch. Der römischen Zivilisation hatten die Juden vor 2000 Jahren nichts Ebenbürtiges entgegenzusetzen. Die Römer brachen ihren kriegerischen Geist und die Diaspora begann. Hatte die Konfrontation mit den Römern Einfluß auf die große jüdische Reform des Jesus von Nazareth? Diese Entwicklungslinie erwies sich als zukunftsträchtig, doch verlor sich das genuin Jüdische im Christentum. Dagegen erwies sich das religiöse und rassische Element - der Jahwe-Glaube und / oder die Abstammung von einer jüdischen Mutter (pater incertus) als gemeinschaftsbildend bis in die Gegenwart.
Dafür dürfte der Wettbewerb mit der anderskulturellen Umwelt die Hauptrolle spielen. Nicht nur begünstigten die vielen Texte des Alten Testaments konkurrierende Auslegungen und Schulen, der Wettbewerb und die Behauptung in der andersartigen kulturellen Umwelt forderte den jüdischen Gemeinschaften ihre Überlebensfähigkeiten ab. Noch in der Moderne gilt das Erziehungspostulat der Superiorität, wie es u.a. von Hannah Arendt in Bezug auf ihre Mutter berichtet wird. Die Kinder sollten und sollen mehr leisten als die anderen. Wenn dieses Postulat wissenschaftsoffen ist, und dies ist bei den Westjuden der Fall, dann kann der Erfolg kaum ausbleiben und er manifestiert sich eben heute in vielen jüdischstämmigen Wissenschaftlern und auch in den erstaunlichen Leistungen des winzigen Staates Israel, trotz der ständigen Kriegsdrohung der in der mentalen Steinzeit verbliebenen Nachbarstaaten.