Samstag, 29. Oktober 2011
Jahrgang 1969
Chogju aus dem chinesischen Süd-Gorlos gab eine Darbietung seiner Kunst am 26.10.11 in Düsseldorf - nur der Mongoloist Klaus Sagaster konnte das ganz genießen
(der Mythos ist immer etwas unscharf)
Wenn so ein mongolischer Barde erzählt, dann versteht man ziemlich wenig. Aber wer Homers ILIAS gelesen hat, weiß doch, worum es geht: Heldenkampf um Frauen, mal mehr Kampf, mal mehr Frauen. Die Darwin-Lektüre wäre fast schon ausreichend, nur gibt es bei Darwin keine “rosenfingrige Eos” und keine rhythmische Sprache, wie sie der kunstreiche Homer schuf:
Als er hielt das Gezäum, durchschoß er die Brust an der Warze;
Und er entsank dem Geschirr, und zurück ihm zuckten die Rosse
Fliegenden Laufs, ihm aber erlosch der Geist und die Stärke.
Ilias, 8. Gesang, 121ff.
Wie der mongolische Barde noch heute dürfte auch Homer damals beim Vortrag einen Sprechgesang
und ein begleitendes einfaches Saiteninstrument (Lyra) eingesetzt haben.
Heute haben wir die LINDENSTRASSE und die WORLD OF WARCRAFT.
Und die Familienmythen. Je weniger Logos in einer Familie herrscht, desto Mythos wird gepflegt; auch die hundertste Wiederholung einer Geschichte scheint manchen nicht zu viel.
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