Mittwoch, 11. November 2015

Spielt nicht mit den Schmuddelkindern!


Hagen ist recht hübsch, und auch zentral gelegen. Uni Essen, Uni Wuppertal ,TU Dortmund und Ruhruni sind nebenan. Tatiana Festerling hat dort offenbar auch eine Schule besucht, in der die Deutschlehrer noch den Genitiv kennen – gibt’s wahrscheinlich in Berlin nicht mehr – vielleicht noch im jüdischen Gymnasium. Sie kann auch eine Rede schreiben, was Merkel nicht kann. Talent hat die Frau. Lutz Bachmann ist natürlich ein arger Schmuddelknabe. So schmuddelig wie Genosse Gysi. Oder Genossin Wagenknecht. Letztere schwimmen in dem großen Linksstrom. Da auszuscheren, bedarf es robuster Nerven. Auch, weil die Schlägerbanden hinter Gysi und Wagenknecht, die „Anti-Autonomen“, überall zuschlagen und Steine werfen. Es ist ganz typisch, daß nur Unsensible wie Bachmann es wagen, gegen die stündlich verkündete Propagandameinung zu opponieren. Festerling ist wahrscheinlich ganz ähnlich grob gestrickt wie Marine le Pen, Wilders, Farage – aber nicht so schweinisch ausgelegt wie Edathy und seine Warner. Die einen gehen auf der einen Seite zu weit, die anderen auf der anderen Seite. Die Masse der Opportunisten duckt sich weg. Das ist ein grundsätzliches Problem der Demokratie: Rampensäue haben die besseren Chancen, viele Wähler lieben die farbigen Personen, die sich dauernd nach vorne drängen und sich wichtigtun. Daher bedarf es der checks and balances, der Volksabstimmungen auf Antrag. Speziell bedauerlich in Deutschland ist die übergroße Machtfülle der Linken, Liberale und Rechte sind sehr schwach; das sind die Fernwirkungen der Nazis, die den Linken seit Jahrzehnten dazu dienen, ihre Stalin-Unterstützung, die SED-Aufwertung und das Pol-Pot-Lob vergessen zu machen.
Nun gibt es nirgendwo ideale Parteien für ernsthafte, informierte und reflektierte Wähler. Die meisten Parteien haben aber den einen oder anderen Punkt, der akzeptabel oder sogar erwünscht ist. Der reflektierte Wähler – immer Wechselwähler – wird bei Wahlen nach dem kleineren Übel suchen. Meistens findet sich dieses kleinere Übel, aber in den letzten 30 Jahren ist es immer schwieriger geworden, ein kleineres Übel zu finden. Die Entwicklung ging hin zu einem Eintopf, in dem alles herumschwimmt. Ein Tugend-Terror-Eintopf. Noch ohne Guillotine, aber die SED-Erben der LINKEn zeigen sie schon im Wahlkampf als Modell mit Blutspuren. Die LINKE-Jugend zeigt zudem Transparente mit der Aufschrift: ‚Nie wieder Deutschland’, oder ‚Liebe Ausländer, laßt uns nicht mit diesen Deutschen allein’. Sie meinen aber damit nicht die konstruktiven Ausländer, die Engländer, Franzosen, Italiener, Polen, Dänen, Schweden, Letten, Litauer, Esten, Norweger, Österreicher, Spanier, Portugiesen, Holländer, Russen, Chinesen, Koreaner, Japaner oder Amerikaner – nein, die meinen sie nicht – sie meinen die anderen. Da fällt einem doch der Schlieffen ein mit seinem Spruch: Macht mir den rechten Flügel stark. Nur dann werden andere Parteien reagieren. Das ist die politische Mechanik der Parteien der kleineren Übel.