Freitag, 24. Oktober 2014

Es muß nicht immer Campbells Tomatensuppe sein





Hier fehlen glatt 40% Elvis, Herr Taschen!








Andy Warhol war ein begnadeter Kunstgewerbler, der allerhand schöne Handwerksarbeiten anfertigte. Eines Tages fiel ihm wieder nichts Gescheites ein, aber da er gerade Elvis hörte, schnappte er sich den als Motiv. Aus einem Ballerfilm nahm er ihn, mit gezogenem Revolver. Denn er war vor einiger Zeit von Fräulein Solanas angeballert worden, die zur “Society for cutting up men” gehörte. Andy ließ also stellvertretend Elvis zurückschießen, und da Elvis gerade “Three steps to Heaven” sang, verdreifachte er ihn zu “Triple Elvis”. Diese feinsinnige Warhol-Arbeit erwarb fern der Heimat das NRW-Spielkasino und hängte es neben einen Ballerautomaten des Kasinos. Das brachte den Ballerspielern so viel Glück, daß das landeseigene Kasino in die roten Zahlen rutschte. Das bedrückte das SPD-Kasino, stets um das Wohl der Wähler besorgt. 
Frisch geballert ist ganz gewonnen, befand auch die Mutter des Kasinos, die durchlauchtigste NRW-Polit-Bank, und meldete das Ballerwerk zur Auktion an. Aber da protestierten gleich viele Baller-Balla-Freunde, wie der FAZ-Feuilletonist Andreas Roßmann, und befanden, daß man Siebdruck-Ballarei von Warhol als Ausweis höherer Balla-Ästhetik im Lande halten müsse. 

Was tun, leiht sich da der Elvis-Freund und Ästhetizist einen Lenin-Buchtitel aus. Das Baller-Werk dem Ballermann auf Mallorca schenken als Durchballerung eines gordischen Knotens? Schließlich hat das gemeinnützige Polit-Kasino NRW noch Andy’s “Four Marlons” zur Versteigerung angemeldet. Den hat Warhol nach dem Kino gemacht, ‘Straßenbahn Endstation’, als ihm wieder nichts Gescheites einfiel. Diesen Siebdruck kann man ja wirklich nirgendwo im Kasino aufhängen!