Freitag, 9. April 2010

Die Athener zahlten keine Steuern, Theorie und Geschichte, Zentralmachthaber




Titelblatt des Hobbes’schen"Leviathan". Zu sehen ist der Souverän, der über Land, Städte und deren Bewohner herrscht. Sein Körper besteht aus den Menschen, die die Gesellschaft bilden. Die bewaffnete Zentralmacht schützt im besten Falle die einzelnen Bürger durch das Recht, steht aber immer in der Versuchung, seine Macht auf Kosten der Bürger auszuweiten. Besonders schlimm ist, daß von Zeit zu Zeit machtgierige Politiker wie Napoleon, Lenin, Stalin, Hitler, Mao, Pol Pot etc.die Staatsmaschine in ihre Gewalt bringen und massenhaft Mord und Krieg verbreiten. Die zentrale Macht verlangt Kontrollmacht durch echten Föderalismus wie in der Schweiz durch die Kantone. Zudem eine starke Zivilgesellschaft.





- " Gesellschaft handelt nicht .
Eine Notiz zur unerwiderten Liebe der Historiker
"Brauchen Historiker Theorien?", fragt der Berliner Historiker Jörg Baberowski in einem von ihm herausgegebenen Band, der selber danach fragt, ...(Arbeit an der Geschichte. F/M 2010) " FAZ 7.4.10

/// Gesellschaft handelt nicht . Sie besteht aus Millionen Individuen und Abertausenden Gruppen. Das ist zu viel Komplexität für die kurze menschliche Aufmerksamkeitsspanne. (Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem "Weltklima".) Wieviel Theorie ist überhaupt nötig? Eher ganz wenig von ganz wenigen. Welcher Politologe hätte 1976, als der SED-Funktionär Günter Mittag den Helmut Schmidt im Kabinett besuchte und dort ositiv beeindruckte, die "DDR" angemessen beschrieben? Welcher Soziologe hätte 1980 auf das nahe Ende der Sowjetisch Besetzten Zone hingewiesen? Welcher politische Philosoph hätte 1988 Kohl darauf aufmerksam gemacht, daß die Honecker-Diktatur kurz vor dem Zerfall stände? An Theorien herrschte kein Mangel. Theorien waren und sind wohlfeil. Wer Wehlers "Gesellschaftsgeschichte" und Golo Manns "Dt. Geschichte" vergleicht, zwei Historiker übrigens, die beide die SPD nicht unter Wert betrachteten, der dürfte die Antwort auf die Theoriefrage beantworten können: zu viel Theorie schadet der differenzierten Betrachtung. Beides gilt ganz ähnlich für die beiden Biologen Wesson und Wuketits, die Politologen Offe und Heinsohn, die politischen Philosophen Habermas und Lübbe.

- " Große Helden sind nicht unbedingt Aktivisten .
Muße ist die erste Bürgerpflicht: Heroische Urbilder der Demokratie in Athen
Für die attischen Redner des vierten Jahrhunderts vor Christus ist der Parthenon ein politisches Bauwerk und eine der Glanzleistungen, mit denen ..." 7.4.10 Himmelmann, FAZ
/// Die Gemeinde, die Polis Athen war überschaubar, die Aufgaben waren konkret, nur wenige Probleme wurden Gegenstand politischer Diskussion, eine kopfstarke Bürokratie gab es nicht. Fast nichts war reguliert, Steuern zahlten die Athener nicht. Wer es sich leisten konnte, und für den war es dann eine Ehre, rüstete freiwillig ein Kriegsschiff aus (die Athener führten gerne Krieg und einverleibten andere griechische Gemeinden ihrem Attischen Seebund).

- Würth, Schraubengroßmeister, hat freiwillig viele Millionen in öffentliche Belange investiert und gespendet. Aber jetzt, als Folge eines strittigen Steuerverfahrens und einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, hadert der Meister aller Schraubenklassen Würth mit dem Regierungsdeutschland. Der Druck auf Bundespräsident Köhler wächst, ihm das Bundesverdienstkreuz abzuerkennen. Für die Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens setzt er nun ein Schweizer Signal: sie fand auf dem Flughafen Zürich statt. Den steuergierigen Berliner Finanzbeamten, die noch nie eine Schraube eingedreht haben, sollte das ein weiterer Anlaß sein, das deutsche Steuerdschungeldickicht endlich, endlich zu lichten und auf das Maß Ludwig Erhards und Konrad Adenauers zurückzuschneiden. Das würde den verdienten Unternehmer Würth und den außerordentlich spendenfreudigen Bürger Würth im Lande halten und Millionen tüchtigen deutschen Steuerbürgern den Steuerstatus zurückgeben, den sie in der Ära Adenauer bereits einmal besaßen.