Dienstag, 12. Februar 2013

Schwarze Milch der Frühe II






"Silberrücken" ohne Damen

(Bild: Brocken Inaglory / Wiki.)






Wie muß man man sich die hominide Frühzeit vorstellen? 
(s. Blog v. 10.2.13)

Vermutlich wie bei Löwenrudeln und Gorillagruppen. Die Gruppen bestehen aus bis zu dreißig Tieren, vorwiegend weiblichen, die von einem männlichen Alphatier geführt werden. Verliert dieses an Kraft, wird es von einem Konkurrenten verdrängt, der dann die Gruppe in Gänze übernimmt. Bei Löwen und Gorillas tötet der neue Führer die Jungen seines Vorgängers. Eine weibliche Wahl findet nicht statt. In der Entwicklung zu Familienverbänden, Clans und Stämmen beim Menschen ähnelt das Modell wohl mehr der großen Schimpansengruppe mit seiner Hierarchie. Dem Alphatier, nennen wir ihn Mao, gehören alle Weibchen, aber bei starker Promiskuität kommen auch andere hochrangige Männchen zum Zuge, nur die nachrangigen sind von der Reproduktion weitgehend ausgeschlossen, wie Mägde und Knechte bis zur Bauernbefreiung. Eine weibliche Partnerwahl findet nicht statt. Sowenig wie in der alten Adelsgesellschaft oder im sunnitischen Anatolien. 
Erst im Mittelalter und nur in Europa mit der langsamen Herausbildung des Individualismus bilden sich Vorformen individualisierter Partnerbeziehungen, zunächst in Spielformen wie der des "Minnedienstes". 
Aber es dominiert lange das Modell Heinrich 8., der seine Partnerinnen wählt und dann verstößt bzw. sogar enthauptet.

Für eine stärkere Veränderung des Genoms werden von Genetikern Zeiträume von rund 30.000 Jahren angenommen, das heißt, Kästner, Wuketits und Sommer haben grundsätzlich recht, wenn sie behaupten, wir seien "die alten Affen".
Kästner erwähnte in seinem Gedicht nicht ausdrücklich die Äffinnen, aber die müssen mitgedacht werden, denn die alten Affen gibt es nur mit den alten Äffinnen. Bei der sehr langen Dominanz der männlichen Zuchtwahl hatten die Hominidinnen die meisten Nachkommen, die am besten zu der männlichen Zuchtwahl paßten. Also solche, die sich besonders empfängnisbereit für rohe, starke, vitale Alphaaffen zeigten. Die feinsinnigen Hominidinnen mit Abitur machten sich, wenn der große Großajatollah nahte, schnell davon und hatten deswegen bedeutend weniger Nachkommen.
Noch heute mitten in Hamburg vermehren sich die Friseusen mit Sinn für tätowierte Muskeln wesentlich stärker als Studienrätinnen mit Lateinkenntnissen. 
Die weibliche Partnerwahl ist ein spätes Produkt in der Geschichte, aufgrund der langen Wahldominanz durch vitale und brutale Alphamänner überwiegen auch in Europa bei weitem die Frauen mit einem Genom, das kaum weibliche Partnerwahl aktiv zuläßt, sondern auf Testosteronstinkerei geeicht ist. Genetisch. Die Frauen, die nicht, gewissermaßen "sklavisch", auf große, starke Stinker reagieren, sind in der Minderzahl und haben oft keinen Nachwuchs. 
Nach wie vor herrschen in der Welt kollektivistische Kulturen vor, in denen die Väter oder Großväter die Töchter verheiraten, oft schon vor der Pubertät. Und in denen Frauen auch per Religionsbuch der minderwertige Status ohne Wahlmöglichkeit schriftlich mitgeteilt wird, etwa in der Sure 4.    

Was kann man da machen?